Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
es wird ihnen rasch ausgehen, hatte der Lord Hoch-Kapitän versichert.
    Davos stieß Befehle hervor; eine Ruderseite ruderte vorwärts, während die andere nach achtern eintauchte, und die Galeere wendete. Auch die Lady Marya hatte sich glücklicherweise befreit, denn das Seefeuer breitete sich schneller auf der Königin Alysanne und ihren Gegnern aus, als man für möglich gehalten hätte. Männer waren in grüne Flammen gehüllt und sprangen über Bord, wobei sie Schreie ausstießen, die nichts Menschliches mehr an sich hatten. Auf den Mauern von Königsmund versprühten Feuerspucker ihren schrecklichen Tod, und die großen Katapulte hinter dem Schlammtor schleuderten Felssteine über die Mauern. Einer von der Größe eines Ochsen ging zwischen der Schwarzen Betha und der Gespenst nieder, ließ beide Schiffe heftig schaukeln und durchnässte alle an Bord. Ein anderer, der nicht viel kleiner war, traf die Lautes Lachen. Die Galeere von Lord Velaryon zersprang wie das Spielzeug eines Kindes, das von einem hohen Turm fällt, und armgroße Splitter flogen durch die Luft.

    Durch schwarzen Rauch und grüne Flammen erhaschte Davos einen Blick auf eine Flotte kleinerer Boote, die flussabwärts fuhren, ein Gewirr von Fähren und Lastkähnen, Barken und Ruderbooten, Wracks, von denen manche so verrottet aussahen, als würden sie jeden Augenblick sinken. Das roch nach Verzweiflung, denn solches Treibholz konnte das Blatt in einer Schlacht nicht wenden, sondern nur im Weg sein. Die verfeindeten Schiffsreihen hatten sich jetzt hoffnungslos ineinander verkeilt. Drüben an Backbord waren die Lord Steffon, die Zerlumpte Jenna und die Schnelles Schwert durchgebrochen und zogen weiter flussaufwärts. An Steuerbord wurde noch heftig gekämpft, und das Zentrum war unter dem Beschuss der Katapulte auseinandergetrieben worden. Manche der Kapitäne wandten sich flussabwärts, andere nach Backbord, um dem tödlichen Hagel zu entgehen. Die Zorn hatte ihr Heckkatapult herumgeschwenkt und schoss auf die Stadt, allerdings hatte sie nicht genug Reichweite; ihre Fässer mit Pech zerbarsten unterhalb der Mauern. Die Zepter hatte die meisten ihrer Ruder eingebüßt, und die Treue war gerammt worden und bekam Schlagseite. Davos steuerte die Schwarze Betha zwischen sie und rammte Königin Cerseis mit Schnitzereien und Gold verzierte Lustbarke, die jetzt statt mit Adligen mit Soldaten vollgestopft war. Bei dem Zusammenprall wurde ein Dutzend von ihnen über Bord geworfen, und die Bogenschützen auf der Betha erledigten die Übrigen einen nach dem anderen.
    Matthos’ Ruf warnte ihn vor einer Gefahr von Backbord; eine der Lennister-Galeeren kam geradewegs auf ihn zu. »Hart steuerbord«, brüllte Davos. Seine Männer benutzten die Ruder, um sich von der Barke abzustoßen, während andere die Galeere wendeten, bis ihr Bug in Richtung der Weißer Hirsch stand. Einen Augenblick lang fürchtete er, die Geschwindigkeit könne nicht reichen und er würde versenkt werden, doch die Strömung kam der Schwarze Betha zu Hilfe, und beim Zusammenprall streiften sich die Schiffe nur,
die beiden Rümpfe scharrten aneinander vorbei, und beiden Schiffen wurden die Ruder abgerissen. Ein Holzstück, spitz wie ein Speer, flog an seinem Kopf vorbei. Davos duckte sich. »Entern!«, rief er. Die Leinen wurden hinübergeworfen. Er zog das Schwert und führte selbst den Angriff über die Reling an.
    Die Mannschaft der Weißer Hirsch warf sich ihnen entgegen, doch die Soldaten der Schwarze Betha fielen wie eine kreischende Flut aus Stahl über sie her. Davos kämpfte sich durch das Gewühl und hielt nach dem anderen Kapitän Ausschau, doch der Mann war bereits tot, als er ihn erreichte. Während er vor der Leiche stand, traf ihn von hinten ein Axthieb, der jedoch von seinem Helm abprallte, sodass sein Kopf lediglich dröhnte, statt gespalten zu werden. Benommen konnte er sich nur noch zur Seite rollen. Sein Gegner griff schreiend erneut an. Davos packte sein Schwert mit beiden Händen und trieb dem Kerl die Spitze in den Bauch.
    Einer seiner Leute zog ihn auf die Beine. »Kapitän Ser, die Hirsch gehört uns.« Das stimmte, wie Davos nun selbst sah. Die meisten Gegner waren tot, lagen im Sterben oder hatten sich ergeben. Er nahm den Helm ab, wischte sich das Blut vom Gesicht und machte sich auf den Weg zu seinem eigenen Schiff, wobei er sorgsam darauf achtete, auf den von menschlichen Eingeweiden glitschigen Planken nicht auszurutschen. Matthos reichte ihm die Hand und half

Weitere Kostenlose Bücher