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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Dach des nördlichen Turmes schossen auf die Betende und die Geweihte. Die Schützen der Geweihten erwiderten das Feuer, und Davos hörte einen Mann schreien, den ein Pfeil getroffen hatte.
    »Kapitän Ser.« Sein Sohn Matthos stand neben ihm. »Euer
Helm.« Davos nahm ihn mit beiden Händen und setzte ihn auf. Er hasste es, wenn seine Sicht eingeschränkt war, deshalb hatte das gute Stück kein Visier.
    Inzwischen gingen die Pechgefäße auch um sie herum nieder. Eins zerplatzte auf dem Deck der Lady Marya, doch Allards Mannschaft schlug das Feuer rasch aus. An Backbord ertönten die Hörner auf der Stolz von Driftmark. Bei jedem Schlag warfen die Ruder spritzend Wasserfontänen auf. Das meterlange Geschoss eines Skorpions landete keinen Meter neben Matthos und bohrte sich krachend ins Holz des Decks. Vor ihnen war die erste Reihe auf Schussweite an die feindlichen Schiffe herangekommen; Pfeilschwärme flogen hin und her und zischten wie wütende Schlangen.
    Südlich des Schwarzwassers sah Davos Männer, die grobgezimmerte Flöße zum Wasser zogen, während sich unter tausend flatternden Bannern Reihen und Kolonnen formierten. Das flammende Herz war überall, der schwarze Hirsch, der von ihm eingeschlossen wurde, war jedoch zu klein, um ihn zu erkennen. Wir hätten unter dem gekrönten Hirsch kämpfen sollen. Der Hirsch war König Roberts Wappen, und die Stadt würde sich freuen, ihn zu sehen. Dieses Banner eines Fremden bringt die Männer nur gegen uns auf.
    Er konnte das flammende Herz nicht ansehen, ohne an den Schatten zu denken, den Melisandre unter Sturmkap geboren hatte. Zumindest tragen wir diese Schlacht im Licht aus und mit den Waffen ehrbarer Männer. Die Rote Frau und ihre dunklen Kinder hatten keinen Anteil daran. Stannis hatte sie mit seinem unehelichen Neffen Edric Sturm nach Drachenstein zurückgeschickt. Seine Kapitäne und Vasallen hatten darauf bestanden, dass auf dem Schlachtfeld kein Platz für eine Frau war. Nur die Männer der Königin hatten widersprochen, wenn auch nicht sehr laut. Trotzdem hatte der König ihr Ansinnen zurückgewiesen, bis Lord Bryk Caron sagte: »Euer Gnaden, wenn die Zauberin dabei ist, wird man hinterher behaupten, es sei ihr Sieg gewesen und nicht der Eure.

    Sie werden sagen, Ihr hättet Eure Krone ihren Zaubersprüchen zu verdanken.« Das hatte den Ausschlag gegeben. Davos selbst hatte sich aus diesem Streit herausgehalten, allerdings war er nicht traurig, sie davonfahren zu sehen. Er hatte wenig für Melisandre und ihren Gott übrig.
    An Steuerbord fuhr die Geweihte auf das Ufer zu und ließ die Planke herunter. Bogenschützen sprangen ins flache Wasser und hielten ihre Waffen hoch über die Köpfe, damit die Sehnen trocken blieben. Spritzend stürmten sie auf den schmalen Landstreifen unter der Steilwand. Steine und Speere wurden von oben auf sie abgeworfen, dazu wurden Pfeile abgeschossen, doch der Winkel war sehr steil, und die Geschosse schienen wenig Schaden anzurichten.
    Die Betende landete zwei Dutzend Meter weiter flussaufwärts, und die Fromme hielt auf das Ufer zu, als die Verteidiger auf ihren Streitrössern heranstürmten, und die Hufe ihrer Pferde das Wasser am Ufer aufwühlten. Die Ritter fielen über die Bogenschützen her wie Wölfe über Hühner, trieben sie zurück zu den Schiffen und in den Fluss, ehe die meisten überhaupt einen Pfeil auflegen konnten. Soldaten rannten hinzu, um sie mit Speer und Axt zu verteidigen, und nach wenigen Herzschlägen hatte sich die Szene in ein blutiges Gewühl verwandelt. Davos erkannte den hundeköpfigen Helm des Bluthunds. Ein weißer Mantel hing von seinen Schultern und wehte hinter ihm her, während er über die Planke auf das Deck der Betende ritt und jeden niedermetzelte, der in seine Reichweite geriet.
    Jenseits der Burg erhob sich Königsmund auf seinen Hügeln hinter der Mauer. Das Flussufer war eine schwarze Ödnis; die Lennisters hatten hier alles niedergebrannt und sich hinter das Schlammtor zurückgezogen. Im flachen Wasser hatten sie die verkohlten Wracks verbrannter Schiffe versenkt, sodass man die langen Steinkais nicht erreichen konnte. Dort werden wir nicht anlegen können. Davos sah die Spitzen von drei riesigen Katapulten hinter dem Schlammtor.
Oben auf Visenyas Hügel blitzten die sieben Kristalltürme der Großen Septe von Baelor in der Sonne.
    Davos konnte zwar nicht sehen, wie die Schlacht auf dem Wasser begann, doch er hörte es; mit unglaublichem Krachen stießen zwei Galeeren zusammen. Er

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