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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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alle Farben flammten auf und verblassten wieder, gebaren Armeen kurzlebiger Schatten, die schon einen Augenblick später wieder starben. Grüne Sonnenaufgänge machten einen Herzschlag später orangefarbenem Zwielicht Platz. Die Luft selbst roch verbrannt , so wie ein Suppentopf, wenn er zu lange auf dem Herd gestanden hat und die Suppe verkocht ist. Funken trieben Schwärmen von Glühwürmchen gleich durch die Nacht.
    Sansa zog sich zu ihrem Bett zurück. Ich werde schlafen, sagte sie sich, und wenn ich aufwache, wird ein neuer Tag sein, und der Himmel ist wieder blau. Die Kämpfe werden vorbei sein, und irgendwer wird mir sagen, ob ich leben oder sterben werde. »Lady«, seufzte sie leise und fragte sich, ob sie wohl ihren Wolf wiedersehen würde, wenn sie tot war.
    Plötzlich bewegte sich etwas hinter ihr, eine Hand griff aus der Dunkelheit und packte ihren Unterarm.
    Sansa öffnete den Mund und wollte schreien, doch eine zweite Hand legte sich über ihr Gesicht und schnitt ihr die Luft ab. Die Finger waren rau und schwielig und klebrig von Blut. »Kleiner Vogel. Ich wusste, du würdest kommen.« Die raue Stimme klang betrunken.

    Draußen flog ein jadefarbener Lichtspeer zu den Sternen und erfüllte das Zimmer mit grünem Schein. Sie sah den Mann einen Augenblick lang, grün und schwarz, das Blut auf seinem Gesicht dunkel wie Teer, die Augen, die wie die eines Hundes aufleuchteten. Dann verblasste das Licht, und er war nur mehr ein riesiger Schemen in einem befleckten weißen Mantel.
    »Wenn du schreist, bringe ich dich um. Glaub mir.« Er nahm die Hand von ihrem Mund. Sie atmete heftig. Der Bluthund hatte eine Karaffe Wein auf ihren Nachttisch gestellt. Er trank einen großen Schluck. »Willst du überhaupt nicht fragen, wer die Schlacht gewinnt, kleiner Vogel?«
    »Und wer?«, fragte sie, zu verängstigt, um ihm zu widersprechen.
    Der Bluthund lachte. »Ich weiß nur, wer verloren hat. Ich.«
    So betrunken habe ich ihn noch nie gesehen. Er hat in meinem Bett geschlafen. Was will er hier? »Was habt Ihr denn verloren? «
    »Alles.« Die verbrannte Hälfte seines Gesichts war eine Maske aus getrocknetem Blut. »Dieser verdammte Zwerg. Ich hätte ihn töten sollen. Schon vor Jahren.«
    »Es heißt, er sei tot.«
    »Tot? Nein. Von wegen. Ich will nicht, dass er tot ist.« Er warf die leere Karaffe zur Seite. »Ich will, dass er verbrennt. Wenn die Götter gnädig sind, werden sie ihn verbrennen, aber ich werde nicht mehr hier sein, um es mir anzuschauen. Ich gehe.«
    »Ihr geht?« Sie versuchte sich zu befreien, doch sein Griff war eisern.
    »Der kleine Vogel wiederholt alles, was er hört. Ich gehe, ja.«
    »Wohin?«
    »Fort von hier. Fort vom Feuer. Ich werde zum Eisentor hinausgehen, nehme ich an. Irgendwohin in Richtung Norden. «

    »Ihr könnt dort nicht hinaus«, erwiderte Sansa. »Die Königin hat Maegors Feste verriegeln lassen, und die Stadttore sind ebenfalls verschlossen.«
    »Für mich nicht. Ich habe den weißen Mantel. Und ich habe dies.« Er tätschelte den Knauf seines Schwertes. »Jeder Mann, der mich aufhalten will, ist ein toter Mann. Es sei denn, er brennt.« Er lachte verbittert.
    »Warum seid Ihr hergekommen?«
    »Du hast mir ein Lied versprochen, kleiner Vogel. Schon vergessen?«
    Sie wusste nicht, was er meinte. Sie konnte doch jetzt nicht für ihn singen, hier, während der Himmel brannte und Männer zu Hunderten und Tausenden starben. »Ich kann nicht«, sagte sie. »Lasst mich los, Ihr macht mir Angst.«
    »Dir macht jeder Angst. Sieh mich an. Sieh mich an.«
    Das Blut verbarg die schlimmsten Narben, doch die Augen waren weit aufgerissen, weiß und erschreckten sie. Der verbrannte Mundwinkel zuckte und zuckte. Sansa konnte den Bluthund riechen, den Gestank nach saurem Wein und Schweiß und getrocknetem Erbrochenen, und über allem den Geruch von Blut, Blut, Blut.
    »Ich könnte dich beschützen«, wisperte er. »Vor mir haben alle Angst. Niemand würde dir jemals wieder etwas tun, oder ich würde ihn töten.« Er zog sie dichter an sich heran, und einen Augenblick lang glaubte sie, er wolle sie küssen. Er war zu stark, als dass sie sich gegen ihn hätte wehren können. Sie schloss die Augen und wollte nur, dass es vorüber wäre, doch nichts geschah. »Du kannst mich immer noch nicht anschauen, nicht wahr?«, hörte sie ihn sagen. Er verdrehte ihr schmerzhaft den Arm, zog sie herum und drückte sie auf das Bett. »Ich will dieses Lied hören. Florian und Jonquil, sagtest du.« Er hatte

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