Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
gelacht, als er es ihr erzählte. »Habt Ihr mir nicht selbst gesagt, Hexenmeister seien kaum gefährlicher als alte Soldaten, die mit längst vergessenen Taten und vergangener Tapferkeit prahlen?«
    Xaro sah besorgt aus. »Und so war es auch. Aber nun? Ich bin mir nicht mehr so sicher. Es heißt, im Haus von Urrathon Nachtgänger brennen die Glaskerzen, und das ist seit hundert Jahren nicht mehr vorgekommen. Im Garten von Gehane wächst Geistergras, Phantomschildkröten wurden gesichtet,
die Nachrichten zwischen den fensterlosen Häusern am Hexenmeisterweg hin und her tragen, und alle Ratten in der Stadt beißen sich die Schwänze ab. Das Weib von Mathos Mallarawan, die einst über die mottenzerfressene Robe eines Hexenmeisters gespottet hat, ist verrückt geworden und will keine Kleidung mehr tragen. Sogar frischgewaschene Seide fühlt sich auf ihrer Haut an, als würden tausend Insekten darüber krabbeln. Und der Blinde Sybassion Augenesser kann wieder sehen, jedenfalls schwören das seine Sklaven. Da muss sich ein Mann schon Gedanken machen.« Er seufzte. »Dies sind seltsame Zeiten in Qarth. Und seltsame Zeiten sind schlecht für den Handel. Ich bedauere, dies sagen zu müssen, aber es wäre vermutlich das Beste, wenn Ihr Qarth verlasst, und je eher desto besser.« Xaro strich ihr tröstend über die Hand. »Ihr müsst jedoch nicht allein gehen. Im Palast des Staubes habt Ihr düstere Visionen gesehen, aber Xaros Träume sind fröhlicher. Ich sehe Euch glücklich im Bette liegen mit unserem Kind an der Brust. Umsegelt mit mir die Jadesee, und wir können es Wirklichkeit werden lassen! Noch ist es nicht zu spät. Schenkt mir einen Sohn, mein süßes Lied der Freude!«
    Schenkt mir einen Drachen, meinst du. »Ich werde Euch nicht heiraten, Xaro.«
    Daraufhin war sein Gesicht kalt geworden. »Dann geht.«
    »Aber wohin?«
    »Weit, weit fort von hier.«
    Nun, vielleicht war es an der Zeit. Die Menschen ihres Khalasar hatten die Gelegenheit genutzt und sich von den Strapazen der Roten Wüste erholt, doch nachdem sie ausgeruht und satt waren, wurden sie langsam ungebärdig. Dothraki waren nicht daran gewöhnt, lange an einem Ort zu bleiben. Sie waren Krieger und nicht für die Stadt geschaffen. Vielleicht hatte sie bereits zu lange in Qarth verweilt und sich von dem Luxus und der Pracht hier verführen lassen. Die Stadt hatte stets mehr versprochen, als sie gewährte, schien
es ihr, und von dem herzlichen Willkommen war nichts mehr zu spüren, seit das Haus der Unsterblichen in einer großen Wolke aus Rauch und Flammen in sich zusammengestürzt war. Über Nacht erinnerten sich die Qartheen daran, wie gefährlich Drachen sein konnten. Sie wollten sich nicht länger gegenseitig mit Geschenken für sie übertreffen. Stattdessen hatte die Turmalinbruderschaft sich in aller Öffentlichkeit für ihre Verbannung ausgesprochen, und die Alte Gilde der Gewürzhändler sogar für ihre Hinrichtung. Xaro war es gerade noch gelungen, die Dreizehn davon abzuhalten, diesen Forderungen zuzustimmen.
    Aber wohin soll ich mich wenden? Ser Jorah schlug vor, weiter nach Osten zu ziehen, fort von ihren Feinden in den Sieben Königslanden. Ihre Blutreiter wären lieber zu ihrem Großen Grasmeer zurückgekehrt, selbst wenn sie dazu die Rote Wüste abermals durchqueren mussten. Dany selbst hatte mit dem Gedanken gespielt, sich in Vaes Tolorro niederzulassen, bis ihre Drachen herangewachsen und stark geworden waren. Doch ihr Herz war voller Zweifel. Jeder dieser Vorschläge fühlte sich irgendwie falsch an … und sogar, als sie entschied, wohin die Reise gehen sollte, bereitete ihr die Frage, wie sie dorthin gelangen sollten, immer noch Sorgen.
    Xaro Xhoan Daxos würde ihr keine Hilfe sein, das wusste sie inzwischen. Ungeachtet all seiner Hingabe trieb er lediglich sein eigenes Spiel mit ihr und war insofern Pyat Pree nicht unähnlich. In jener Nacht, in der er sie aufgefordert hatte fortzugehen, hatte Dany ihn um einen letzten Gefallen gebeten. »Eine Armee, ja?«, hatte Xaro gefragt. »Einen Topf voll Gold? Eine Galeere vielleicht?«
    Dany war errötet. Sie hasste es zu betteln. »Ein Schiff, ja.«
    Xaros Augen glitzerten so hell wie die Edelsteine in seiner Nase. »Ich bin Händler, Khaleesi. Daher sollten wir vielleicht nicht mehr von Geschenken, sondern lieber von einem Tausch sprechen. Für einen Eurer Drachen sollt Ihr die zehn
besten Schiffe meiner Flotte bekommen. Ihr braucht nur das eine süße Wort auszusprechen.«
    »Nein«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher