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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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sollen diese Ehre behalten und sich daran erfreuen bis ans Ende der Zeit, und alle Lords der Flusslande sollen ihm, ihrem rechtmäßigen Lehnsherrn, den Vasalleneid schwören. All diesem haben die Hand des Königs und der Kleine Rat zugestimmt.«
    Auf den Knien richtete Kleinfinger den Blick auf König Joffrey. »Ich danke Euch demütigst, Euer Gnaden. Ich nehme an, ich muss mich jetzt darum kümmern, Söhne und Enkel zu bekommen.«
    Joffrey lachte und mit ihm der ganze Hof. Landesherr des Tridents, dachte Sansa, und außerdem Lord von Harrenhal. Sie verstand nicht, was ihn daran so sehr beglückte; die Ehrung war ebenso leer wie der Titel, den man Hallyn dem Pyromantiker verliehen hatte. Harrenhal war verflucht, das wusste jeder, und im Augenblick befand es sich nicht einmal im Besitz der Lennisters. Außerdem waren die Lords vom Trident Schnellwasser und dem Hause Tully verschworen, und so natürlich auch dem König des Nordens; Kleinfinger würden sie niemals als Lehnsherrn anerkennen. Solange sie nicht
dazu gezwungen werden. Solange mein Bruder und mein Onkel und mein Großvater nicht besiegt und getötet wurden. Der Gedanke ängstigte sie, aber sie schalt sich, nicht so dumm zu sein. Robb hat sie bislang immer geschlagen. Und auch Lord Baelish wird er besiegen, wenn er es muss.
    An diesem Tag wurden mehr als sechshundert Mann zum Ritter geschlagen. Sie hatten in der Großen Septe von Baelor die Nachtwache gehalten und die Stadt am nächsten Morgen mit bloßen Füßen durchquert, um die Demut in ihren Herzen zu beweisen. Jetzt traten sie in Umhängen aus ungefärbter Wolle vor und nahmen ihre Ritterschaft aus den Händen der Königsgarde in Empfang. Es dauerte lange, da nur drei der Brüder vom Weißen Schwert anwesend waren, um die Ritterschläge vorzunehmen. Mandon Moor war in der Schlacht verschollen, der Bluthund war verschwunden, Arys Eichenherz war in Dorne bei Prinzessin Myrcella, und Jaime Lennister war Robbs Gefangener; somit blieben von der Königsgarde nur Balon Swann, Meryn Trant und Osmund Schwarzkessel. Nachdem die Männer den Ritterschlag erhalten hatten, standen sie auf, schnallten sich den Schwertgurt um und stellten sich ans Fenster. Einige hatten sich die Füße beim Gang durch die Stadt blutig gelaufen, trotzdem standen sie aufrecht und stolz neben den anderen.
    Nachdem alle neuen Ritter ihre Sers bekommen hatten, machte sich wachsende Unruhe in der Halle breit, insbesondere bei Joffrey. Manche der Gäste auf der Galerie hatten sich heimlich hinausgeschlichen, die Adligen unten dagegen saßen jedoch in der Falle und durften sich ohne die Erlaubnis des Königs nicht zurückziehen. So wie dieser auf dem Eisernen Thron hin und her rutschte, hätte Joff sie ihnen nur zu gern erteilt, doch die Pflichten des Tages waren noch lange nicht erfüllt. Denn nun wurden die Gefangenen hereingeführt.
    Auch unter ihnen befanden sich große Lords und edle Ritter: der säuerliche alte Lord Celtigar, der Rote Krebs; Ser Bonifer
der Gute; Lord Estermont, der Celtigar an Jahren noch übertraf; Lord Varner, der mit einem zerschmetterten Knie durch den Saal humpeln musste, doch keine Hilfe akzeptierte; der graugesichtige Ser Mark Mullendor, der seinen linken Arm bis zum Ellbogen verloren hatte; der furchterregende Rote Ronnet vom Greifenhorst; Ser Dermot aus dem Regenwald; Lord Willum und seine Söhne Josua und Elyas; Ser Jon Fossowey; Ser Timon der Schwertschleifer; Aurane, der Bastard von Driftmark; Lord Staedmon, genannt der Pfennigfuchser, und Hunderte anderer.
    Jene, die während der Schlacht die Seiten gewechselt hatten, brauchten jetzt Joffrey lediglich den Treueid abzulegen, jene hingegen, die bis zum bitteren Ende für Stannis gekämpft hatten, wurden gezwungen, sich zu äußern. Ihre Worte entschieden über ihr Schicksal. Baten sie um Vergebung für ihren Hochverrat und versprachen, von nun an treu zu dienen, gewährte Joffrey ihnen den Frieden des Königs und gab ihnen ihre Ländereien und Rechte zurück. Eine Hand voll Männer blieb jedoch unbeugsam. »Glaubt nur nicht, diese Sache sei schon ausgefochten, Knabe«, warnte einer von ihnen, der Bastardsohn eines Florents, wie Sansa annahm. »Der Herr des Lichts beschützt König Stannis, jetzt und immerdar. All Eure Schwerter und all Eure Ränke werden Euch nicht retten, wenn seine Stunde gekommen ist.«
    »Eure Stunde ist tatsächlich gerade gekommen.« Joffrey winkte Ser Ilyn Payn, den Verräter hinauszubringen und ihm den Kopf abzuschlagen. Doch sobald

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