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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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springenden Forelle und den Zwillingstürmen ritten.
    Ihre Männer wollten mehr über Robbs Sieg bei Ochsenfurt erfahren, und Strom erfüllte ihnen ihren Wunsch. »Nach Schnellwasser ist ein Sänger gekommen, Rymund der Reimer, und er hat ein Lied über die Schlacht verfasst. Heute Abend werdet Ihr es gewiss hören, Mylady. ›Wolf in der Nacht‹ nennt Rymund es.« Er fuhr fort zu berichten, wie der Rest von Ser Stefferts Heer sich nach Lennishort zurückgezogen hatte. Ohne Belagerungsmaschinen war es unmöglich, Casterlystein zu stürmen, und der Junge Wolf zahlte den Lennisters nun die Verwüstung der Flusslande heim. Die Lords Karstark und Glauer plünderten die Küste, Lady Mormont hatte tausende Rinder erbeutet und trieb sie nun nach Schnellwasser, derweil der Großjon die Goldminen in Castamaer, Nunns Tiefen und Pendrikhügel besetzt hatte. Ser Wendel lachte. »Nichts ist für einen Lennister ein größerer Schlag, als wenn man sein Gold bedroht.«
    »Wie konnte der König am Zahn vorbeikommen?«, fragte Ser Perwyn Frey seinen Bastardbruder. »Die Festung ist stark und sichert die Bergstraße.«
    »Er hat diese Straße gar nicht genommen. In der Nacht ist er um den Zahn herumgeschlichen. Der Schattenwolf, dieser Grauwind, hat ihm den Weg gezeigt. Das Tier hat einen Ziegenpfad entdeckt, der sich durch einen Hohlweg und über einen Bergkamm schlängelt, ein enger und steiniger Weg, gerade breit genug, um in Kolonne einzeln hintereinander
herzureiten. Die Lennisters in ihren Wachtürmen haben Seine Gnaden überhaupt nicht zu Gesicht bekommen.« Strom senkte die Stimme. »Manche behaupten, nach der Schlacht habe der König Steffert Lennister das Herz herausgeschnitten und an den Wolf verfüttert.«
    »Solche Geschichten würde ich nicht glauben«, erwiderte Catelyn scharf. »Mein Sohn ist kein Barbar.«
    »Wie Ihr meint, Mylady. Immerhin hätte es das Tier verdient gehabt. Das ist kein gewöhnlicher Wolf, bestimmt nicht. Vom Großjon hat man gehört, dass die alten Götter des Nordens Euren Kindern diese Schattenwölfe geschickt haben.«
    Catelyn erinnerte sich an den Tag, an dem ihre Jungen die Welpen im Schnee des Spätsommers gefunden hatten. Es waren fünf gewesen, drei Rüden und zwei Hündinnen, für die ehelichen Kinder des Hauses Stark … und ein sechster mit weißem Pelz und roten Augen, für Neds Bastardsohn Jon. Keine gewöhnlichen Wölfe, dachte sie. Nein, bestimmt nicht.
    Nachdem sie an diesem Abend das Lager aufgeschlagen hatten, suchte Brienne sie in ihrem Zelt auf. »Mylady, Ihr seid sicher wieder bei den Euren angelangt, einen Tagesritt vor der Burg Eures Bruders. Gebt mir die Erlaubnis, Euch zu verlassen.«
    Catelyn hätte eigentlich nicht überrascht sein sollen. Die keineswegs hübsch zu nennende junge Frau hatte sich im Verlauf der Reise sehr zurückgezogen und sich meist mit den Pferden beschäftigt, sie gestriegelt und ihnen Steine aus den Hufen gekratzt. Sie hatte Shadd beim Kochen geholfen und auch Wild ausgenommen und sich zudem bald als gute Jägerin erwiesen. Jede Aufgabe, die Catelyn Brienne anvertraute, erledigte sie ordentlich und ohne zu murren, und sprach man sie an, antwortete sie höflich, doch niemals unterhielt sie sich, niemals weinte oder lachte sie. Tagsüber war sie mit ihnen geritten und hatte nachts bei ihnen geschlafen, dennoch war sie keine von ihnen geworden.

    Genauso ist es ihr ergangen, als sie noch bei Renly war, schoss es Catelyn durch den Kopf. Beim Fest, beim Turnier, sogar in Renlys Pavillon mit ihren Brüdern von der Regenbogengarde. Die Mauern um sie herum sind höher als die von Winterfell.
    »Wenn Ihr uns verlasst, wohin werdet Ihr gehen?«, fragte Catelyn sie.
    »Zurück«, antwortete Brienne. »Nach Sturmkap.«
    »Allein.« Das war keine Frage.
    Das breite Gesicht war wie ein stilles Wasser, es gab mit keiner Miene preis, was in den Tiefen dahinter vor sich gehen mochte. »Ja.«
    »Ihr beabsichtigt, Stannis zu töten.«
    Brienne schloss die dicken schwieligen Finger um das Heft ihres Schwertes. Die Waffe hatte einst ihrem König gehört. »Ich habe einen Eid geschworen. Drei Mal. Ihr habt ihn bezeugt. «
    »Ja«, räumte Catelyn ein. Das Mädchen hatte den Regenbogenmantel behalten, als sie den Rest ihrer blutbefleckten Kleider fortgeworfen hatte. Briennes Habseligkeiten waren bei der Flucht zurückgeblieben, und sie war gezwungen gewesen, sich mit Stücken aus Ser Wendels nicht eben umfangreicher Garderobe zu behelfen, da sonst niemand aus der

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