Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
Augen.
Tom setzte sich ihr gegenüber. »Jungtaube«, sagte er, »oder Arry oder wie auch immer du wirklich heißt, das ist für dich.« Er legte einen schmutzigen Fetzen Pergament zwischen ihnen auf den Holztisch.
Sie betrachtete es misstrauisch. »Was ist das?«
»Drei goldene Drachen. Wir müssen die Pferde kaufen.«
Arya blickte ihn wachsam an. »Das sind unsere Pferde.«
»Das heißt, ihr habt sie selbst gestohlen, oder? Deswegen müsst ihr euch nicht schämen, Mädchen. Der Krieg macht ehrliche Menschen zu Dieben.« Tom tippte mit dem Finger auf das zusammengefaltete Pergament. »Ich zahle euch einen stattlichen Preis. Mehr als jedes Pferd wert ist, um die Wahrheit zu sagen.«
Heiße Pastete schnappte sich das Pergament und entfaltete es. »Da ist gar kein Gold drin«, beschwerte er sich laut. »Da steht nur etwas geschrieben.«
»Ja«, sagte Tom, »tut mir leid. Aber nach dem Krieg begleichen wir unsere Schulden, darauf habt ihr mein Wort als Mann des Königs.«
Arya schob sich vom Tisch zurück und stand auf. »Ihr seid keine Männer des Königs, ihr seid Räuber.«
»Wenn dir je ein richtiger Räuber begegnet wäre, wüsstest du, dass die nicht zahlen, nicht einmal mit Papier. Wir nehmen die Pferde nicht für uns, Kind, wir brauchen sie zum Wohle des Reiches, damit wir schneller durch die Gegend ziehen und die Schlachten schlagen können, die geschlagen werden müssen. Die Schlachten des Königs. Würdet ihr den König zurückweisen?«
Alle beobachteten sie: der Schütze, der große Zit, Mann mit seinem blassgelben Gesicht und seinen verschlagenen Augen. Sogar Sharna stand in der Küchentür und blinzelte zu ihr herüber. Sie nehmen sich die Pferde sowieso, egal, was ich sage, wurde ihr klar. Wir müssen zu Fuß nach Schnellwasser gehen, wenn nicht ... »Wir wollen kein Papier.« Arya schlug Heiße Pastete das Pergament aus der Hand. »Ihr bekommt die Pferde für das Boot draußen. Aber nur, wenn ihr uns zeigt, wie man damit umgeht.«
Tom Siebensaiten starrte sie einen Augenblick lang an, dann verzog sich sein breiter Mund zu einem Grinsen. Er
lachte laut auf. Anguy fiel mit ein, und bald lachten sie alle, Zit Zitronenmantel, Sharna und Mann, sogar der Junge, der mit einer Armbrust unter dem Arm hinter den Fässern hervorgetreten war. Arya hätte sie am liebsten angeschrien, doch stattdessen begann sie zu lächeln ...
» Reiter! « Gendrys Ruf von draußen war schrill vor Schrecken. Die Tür ging auf, und dort stand er. » Soldaten! «, keuchte er. »Sie kommen auf der Flussstraße heran, ein ganzes Dutzend. «
Heiße Pastete sprang auf und stieß seinen Bierkrug um, Tom und die anderen dagegen ließen sich nicht stören. »Deswegen brauchst du doch das gute Bier nicht auf dem Boden zu verschütten«, sagte Sharna. »Setz dich wieder und beruhige dich. Du auch, Mädchen. Was auch immer man euch angetan hat, jetzt ist es aus und vorbei damit, denn jetzt seid ihr bei den Männern des Königs. Wir beschützen euch so gut wir können.«
Aryas Antwort darauf war, über die Schulter zu greifen, um ihr Schwert zu ziehen, doch ehe sie es halb heraus hatte, packte Zit ihr Handgelenk. »Dieses Spielchen lassen wir jetzt mal schön bleiben.« Er verdrehte ihren Arm, bis sie die Hand öffnete. Seine Finger waren hart von Schwielen und fürchterlich stark. Schon wieder! , dachte Arya. Es passiert schon wieder, wie in dem Dorf mit Chiswyck und Raff und dem Reitenden Berg. Sie würden ihr das Schwert wegnehmen und sie in eine Maus verwandeln. Mit der freien Hand ergriff sie den Krug und schleuderte ihn Zit ins Gesicht. Das Bier ergoss sich über den Rand und lief ihm in die Augen; sie hörte seine Nase brechen und sah das Blut spritzen. » Lauft! «, schrie sie und rannte davon.
Aber Zit hatte sie schon eingeholt mit seinen langen Beinen, mit denen er nur einen Schritt machen musste, wo sie drei brauchte. Sie wehrte sich und trat um sich, er jedoch hob sie ohne Mühe von den Beinen und ließ sie in der Luft baumeln, während ihm das Blut übers Gesicht lief.
» Hör auf, du kleiner Dummkopf!«, schrie er und schüttelte sie hin und her. »Hör endlich auf!« Gendry machte Anstalten, ihr zu helfen, bis Tom Siebensaiten ihm mit einem Dolch in den Weg trat.
Inzwischen war es zu spät, um noch zu fliehen. Von draußen hörte sie Pferde und die Stimmen von Männern. Einen Moment später stolzierte ein Mann durch die offene Tür herein, ein Tyroshi, der noch größer war als Zit und einen großen dichten Bart
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