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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Hufen. Einige durchstöberten das Gepäck und suchten nach Waffen und Vorräten. Jon kam an einem von Chetts Hunden, oder besser gesagt, an dessen Überresten vorbei, die in einer matschigen Lache halb gefrorenen Blutes lagen.
    Auf der anderen Seite des Lagers standen noch ein paar Zelte, und dort entdeckte Jon Manke Rayder. Unter seinem zerfetzten Mantel aus schwarzer Wolle und roten Seidenflicken trug er ein schwarzes Kettenhemd und eine zottelige Fellhose, auf dem Kopf saß ein großer Helm aus Bronze und Eisen mit Rabenflügeln an den Schläfen. Jarl war bei ihm, Harma Hundekopf ebenfalls, außerdem Styr und Varamyr Sechsleib mit seinen Wölfen und der Schattenkatze.
    Manke warf Jon einen grimmigen, kalten Blick zu. »Was ist mit deinem Gesicht passiert?«
    Ygritte sagte: »Orell hat versucht, ihm das Auge auszuhacken. «

    »Ich habe ihn gefragt. Hat er die Sprache verloren? Das wäre vielleicht besser, dann blieben uns weitere Lügen erspart. «
    Styr der Magnar zog sein langes Messer. »Vielleicht sieht der Junge mit einem Auge besser als mit zweien.«
    »Möchtest du dein Auge gern behalten, Jon?«, fragte der König-jenseits-der-Mauer. »Wenn ja, dann sag mir, wie viele sie waren. Und gib dir Mühe, diesmal bei der Wahrheit zu bleiben, Bastard von Winterfell.«
    Jon hatte eine trockene Kehle. »Mylord ... was ... «
    »Ich bin nicht dein Lord«, sagte Manke. »Und das Was ist ja wohl offensichtlich genug. Deine Brüder sind tot. Die Frage ist nur, wie viele?«
    Jons Gesicht pochte, das Schneegestöber hatte nicht nachgelassen, und das Denken fiel ihm schwer. Du darfst dich nicht gegen das sträuben, was sie von dir verlangen, hatte Qhorin ihm gesagt. Die Worte wollten ihm im Halse stecken bleiben, dennoch zwang er sich zu sagen: »Wir waren dreihundert.«
    »Wir?«, hakte Manke scharf nach.
    »Sie. Sie waren dreihundert.« Was immer sie verlangen, hat Halbhand gesagt. Warum fühle ich mich dann wie ein Feigling? »Zweihundert aus der Schwarzen Festung und einhundert aus dem Schattenturm.«
    »Dieses Lied entspricht schon mehr der Wahrheit als jenes, das du in meinem Zelt gesungen hast.« Manke sah Harma Hundekopf an. »Wie viele Pferde haben wir gefunden?«
    »Über hundert«, erwiderte die riesige Frau. »Weniger als zweihundert. Im Osten liegen noch mehr Kadaver unter dem Schnee, schwer zu sagen, wie viele.« Hinter ihr stand ihr Bannerträger, der eine Stange mit einem Hundekopf hielt, der frisch genug war, um noch zu bluten.
    »Du hättest mich nicht anlügen sollen, Jon Schnee«, sagte Manke.
    »Ich ... ich weiß.« Was konnte er darauf antworten?
    Der König der Wildlinge betrachtete sein Gesicht. »Wer
hatte hier den Befehl? Und sag mir die Wahrheit. Rykker? Kleinwald? Nicht Wyters, der ist zu altersschwach. Wessen Zelt war das?«
    Ich habe zu viel gesagt. »Wurde seine Leiche nicht gefunden? «
    Harma schnaubte, und die Verachtung wallte in ihrer Nase auf. »Was für Narren sind diese schwarzen Krähen eigentlich? «
    »Wenn du das nächste Mal mit einer Frage antwortest, überlasse ich dich dem Herrn der Knochen«, drohte Manke. Er trat näher. »Wer hatte hier den Befehl?«
    Ein Schritt noch, dachte Jon. Einen Fuß noch. Er schob die Hand näher an Langklaues Heft. Wenn ich den Mund halte ...
    »Greif nach deinem Bastardschwert, und ich haue dir den Bastardschädel ab, ehe du es nur halb aus der Scheide hast«, sagte Manke. »Langsam verliere ich die Geduld mit dir, Krähe. «
    »Sag es doch«, drängte Ygritte. »Er ist tot, wer immer es auch war.«
    Er runzelte die Stirn, und die Blutkruste auf seiner Wange brach auf. Das ist unerträglich, dachte Jon verzweifelt. Wie kann ich den Verräter spielen, ohne einer zu werden? Das hatte ihm Qhorin nicht gesagt. Doch der zweite Schritt fällt stets leichter als der erste. »Der Alte Bär.«
    »Dieser alte Mann?« Harmas Tonfall zufolge glaubte sie ihm kein Wort. »Er ist selbst gekommen? Wer hat dann den Befehl in der Schwarzen Festung?«
    »Bowen Marsch.« Diesmal antwortete Jon ohne zu zögern. Du darfst dich nicht gegen das sträuben, was sie von dir verlangen.
    Manke lachte. »Wenn das stimmt, haben wir den Krieg schon gewonnen. Bowen versteht mehr davon, Schwerter zu zählen, als davon, eins zu führen.«
    »Der Alte Bär hatte hier den Befehl«, sagte Jon. »Dieser Platz liegt hoch und ist gut befestigt, und er hat ihn außerdem
verstärken lassen. Er hat Gräben ausheben und Pfähle einschlagen lassen, Essens- und Wasservorräte angelegt. Er

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