Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
rieselnden Schnee tauchte ein zweites auf, das ein Mann in Schwarz führte. Als er Sam im Weg liegen sah, fluchte er und lenkte das Pferd um ihn herum. Wenn ich nur ein Pferd hätte, dachte er. Wenn ich ein Pferd hätte, könnte ich weitergehen. Ich könnte sitzen und sogar ein wenig im Sattel schlafen. Die meisten Reittiere hatten sie auf der Faust verloren, und die verbliebenen trugen die Vorräte, die Fackeln und die Verwundeten. Sam war nicht verwundet. Nur fett und schwach und der größte Feigling in den Sieben Königslanden.
    Und was für ein Feigling er war! Lord Randyll, sein Vater, hatte das immer gesagt, und er hatte Recht behalten. Sam war sein Erbe, allerdings hatte er sich dessen niemals würdig erwiesen, und deshalb hatte sein Vater ihn zur Mauer geschickt. Sein kleiner Bruder Dickon würde die Ländereien und die Burg der Tarlys erben, und auch das Großschwert Herzbann, das die Lords von Hornberg seit Jahrhunderten so stolz trugen. Er fragte sich, ob Dickon wohl eine Träne um seinen Bruder vergießen würde, wenn er erführe, dass der irgendwo hinter dem Rand der Welt im Schnee gestorben war. Warum sollte er? Ein Feigling ist es nicht wert, um ihn zu weinen. Er hatte ein halbes hundert Mal gehört, wie sein Vater das zu seiner Mutter sagte. Der Alte Bär wusste es ebenfalls.
    »Brandpfeile«, hatte der Lord Kommandant in jener Nacht auf der Faust gebrüllt, als er plötzlich auf seinem Pferd erschienen war, »gebt ihnen Feuer.« Dann bemerkte er den bibbernden Sam. »Tarly! Verschwinde hier! Dein Platz ist bei den Raben.«
    »Ich ... ich ... ich habe die Nachrichten abgeschickt.«
    »Gut.« Auf Mormonts Schulter echote der Rabe: »Gut, gut.« In seinen Fellen und seinem Kettenhemd wirkte der Lord Kommandant riesig. Hinter dem schwarzen Visier leuchteten seine Augen wild. »Du stehst hier im Weg. Geh zurück zu den Käfigen. Wenn es notwendig wird, noch einen Vogel abzuschicken, will ich dich nicht erst suchen müssen. Also
kümmere dich darum, dass die Vögel bereit sind.« Er wartete keine Antwort ab, sondern wendete sein Pferd, trabte um den Ring und rief: »Feuer! Gebt ihnen Feuer!«
    Sam brauchte man das nicht zweimal zu sagen. Er lief zu den Raben zurück, so schnell ihn seine Beine trugen. Ich sollte schon Nachrichten im Voraus schreiben, überlegte er sich, dann können wir die Vögel rascher abschicken. Es dauerte länger als nötig, bis das kleine Feuer brannte und die gefrorene Tinte schmolz. Mit Feder und Pergament saß er auf einem Stein und schrieb weitere Nachrichten.
    Wurden inmitten von Schnee und Kälte angegriffen, haben sie jedoch mit Feuerpfeilen zurückgeworfen , schrieb er, als er Thoren Kleinwalds Stimme hörte: »Auflegen, spannen ... schießen. « Der Schwarm Pfeile erzeugte ein Geräusch, das so süß klang wie das Gebet einer Mutter. »Brennt, ihr toten Bastarde, brennt«, rief Dywen kichernd. Die Brüder jubelten und fluchten. Alle in Sicherheit, schrieb er. Wir bleiben auf der Faust der Ersten Menschen . Sam hoffte nur, dass sie bessere Bogenschützen waren als er.
    Er legte dieses Schreiben beiseite und suchte sich ein leeres Stück Pergament. Wir kämpfen noch immer auf der Faust in heftigem Schneefall , schrieb er, als jemand rief: »Sie kommen noch immer.« Ausgang ungewiss. »Speere«, befahl jemand. Das hätte Ser Mallador sein können, aber Sam mochte es nicht beschwören. Wiedergänger haben uns auf der Faust angegriffen, im Schnee , schrieb er, doch wir haben sie mit Feuer zurückgedrängt. Er wandte den Kopf. Durch das Schneetreiben konnte er nur das große Feuer in der Mitte des Lagers sehen, um das sich rastlose Reiter scharten. Die Reserve, das wusste er, die bereitstand, alles niederzureiten, das die Ringmauer überwand. Sie hatten sich an Stelle von Schwertern mit Fackeln bewaffnet und zündeten sie an dem Feuer an.
    Wiedergänger überall , schrieb er, als er die Rufe von der Nordseite hörte. Kommen von Norden und Süden gleichzeitig. Speere und Schwerter halten sie nicht auf, nur Feuer . »Schießt,
schießt, schießt«, schrie jemand in die Nacht, und ein anderer brüllte: »Verflucht riesig!«, dann eine dritte Stimme: »Ein Riese!«, und eine vierte beharrte: »Ein Bär, ein Bär!« Ein Pferd wieherte verzweifelt, die Hunde begannen zu bellen, und nun tönte das Geschrei so sehr durcheinander, dass Sam keine einzelne Stimme mehr erkennen konnte. Er schrieb schneller, eine Nachricht nach der anderen. Tote Wildlinge und ein Riese, vielleicht ein Bär,

Weitere Kostenlose Bücher