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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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brodelte von den heftigen Schlägen der Ruder. Sie holte sichtlich auf, und die Männer an Deck versammelten sich am Bug. In ihren Händen blitzte Metall auf, und Jaime konnte auch Bögen erkennen. Bogenschützen. Er hasste Bogenschützen.

    Vorn auf der heranrauschenden Galeere stand ein stämmiger Mann mit kahlem Kopf, buschigen, grauen Augenbrauen und muskulösen Armen. Über dem Kettenhemd trug er einen weißen Überwurf, auf den in Hellgrün eine Trauerweide gestickt war, sein Mantel dagegen wurde von einer silbernen Forelle gehalten. Schnellwassers Hauptmann der Wache. In seinen besten Zeiten hatte Ser Robin Ryger als besonders zäher Kämpfer gegolten, doch diese waren schon lange vorüber; er zählte genauso viele Jahre wie Hoster Tully, und gemeinsam mit seinem Lord war er alt geworden.
    Als die Boote noch fünfzig Meter voneinander entfernt waren, legte Jaime die Hände trichterförmig an den Mund und rief über das Wasser: »Seid Ihr gekommen, um mir eine glückliche Reise zu wünschen, Ser Robin?«
    »Ich bin hier, um Euch zurückzuholen, Königsmörder«, brüllte Ser Robin Ryger. »Wie habt Ihr denn Euer goldenes Haar verloren?«
    »Ich habe gehofft, meine Feinde mit dem Glanz meines Schädels zu blenden. Für Euch scheint es gereicht zu haben. «
    Ser Robin amüsierte das nicht. Die Distanz zwischen Boot und Galeere war auf vierzig Meter geschrumpft. »Werft Eure Ruder und Waffen in den Fluss, und niemandem wird ein Leid geschehen.«
    Ser Cleos drehte sich um. »Jaime, sagt ihm, wir seien von Lady Catelyn befreit worden ... zum Austausch von Gefangenen, wie es das Gesetz vorschreibt ...«
    Jaime erklärte dies dem Hauptmann der Wache, ob es nun nützte oder nicht. »Catelyn Stark herrscht nicht auf Schnellwasser! «, schrie Ser Robin zurück. Vier Bogenschützen bezogen neben ihm Position, zwei standen und zwei knieten. »Werft Eure Schwerter ins Wasser.«
    »Ich habe kein Schwert«, entgegnete er, »und wenn, würde ich Euch den Bauch durchbohren und diesen vier Feiglingen die Eier abschneiden.«

    Eine Salve Pfeile war die Antwort. Einer schlug in den Mast ein, zwei durchbohrten das Segel, und der vierte verfehlte Jaime nur um einen Fuß.
    Vor ihnen lag eine weitere breite Schleife des Roten Arms. Brienne steuerte das Boot quer durch die Biegung. Der Baum schwang herum, das Segel knatterte, während es sich mit Wind füllte. In der Mitte des Stroms lag eine große Insel. Die Hauptrinne floss rechts. Links führte die zweite Rinne zwischen der Insel und den hohen Hängen des Nordufers entlang. Brienne legte das Ruder um, und das Boot schob sich nach links hinüber, wobei sich das Segel kräuselte. Jaime betrachtete ihre Augen. Hübsche Augen, dachte er, und ruhige. Er wusste, was man von den Augen eines Mannes ablesen konnte, wusste, wie Angst aussah. Sie ist entschlossen, nicht verzweifelt.
    Dreißig Meter hinter ihnen kam die Galeere um die Kurve. »Ser Cleos, übernehmt das Steuer«, befahl das Mädchen. »Königsmörder, schnappt Euch ein Ruder, und haltet uns von den Felsen fern.«
    »Wie Mylady wünschen.« Ein Ruder war kein Schwert, aber man konnte einem Mann damit das Gesicht zertrümmern, wenn man richtig zuschlug, und die Stange eignete sich zum Parieren.
    Ser Cleos drückte Jaime ein Ruder in die Hand und eilte nach hinten. Sie kreuzten die Spitze der Insel und drehten scharf in die Nebenrinne, wobei das Wasser bis an die Steilwand spritzte, als das Boot sich auf die Seite legte. Die Insel war dicht mit Weiden, Eichen und hohen Kiefern bewachsen, die ihre Schatten über das dahinströmende Wasser warfen, sodass Treibholz und Baumstämme nur schlecht zu erkennen waren. Zu ihrer Linken ragte das Steilufer kahl und felsig in die Höhe, und an seinem Fuß schäumte der Fluss um Felsen und Geröll.
    Sie fuhren vom Sonnenlicht in den Schatten und verschwanden zwischen der grünen Wand der Bäume und der
steingrauen Klippe. Wenigstens einen Moment lang Zuflucht vor den Pfeilen, dachte Jaime und stieß das Boot von einem halb unter Wasser liegenden Felsen ab.
    Das Boot schaukelte. Er hörte ein leises Platschen, und als er sich umdrehte, war Brienne verschwunden. Einen Augenblick später erblickte er sie, wie sie sich am Fuß des Steilufers aus dem Fluss zog. Sie watete durch einen seichten Tümpel, stieg über ein paar große Steine und begann zu klettern. Ser Cleos glotzte ihr mit offenem Mund hinterher. Narr, dachte Jaime. »Achtet nicht auf das Mädel«, fauchte er seinen Vetter an.

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