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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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war Knappe gewesen, als Catelyn geboren wurde, Ritter, als sie laufen, reiten und schwimmen lernte, und Waffenmeister an dem Tag, an dem sie heiratete. Er hatte beobachtet, wie aus Lord Hosters kleiner Cat eine junge Frau wurde, und dann die Lady eines großen Lords und die Mutter eines Königs. Und nun hat er erlebt, wie ich außerdem zur Verräterin geworden bin.
    Ihr Bruder Edmure hatte Ser Desmond zum Kastellan von Schnellwasser ernannt, während er in die Schlacht zog, und so fiel es nun ihm zu, über ihr Verbrechen zu verhandeln. Um sein Unbehagen ein wenig zu lindern, brachte er den Haushofmeister ihres Vaters mit, den düsteren Utherydes Wayn. Die beiden Männer standen da und schauten sie an; Ser Desmond beleibt, mit rotem Gesicht, verlegen, Utherydes ernst, verhärmt, betrübt. Jeder wartete darauf, dass der andere zu sprechen begänne. Sie haben ihr Leben im Dienst meines Vaters verbracht, und ich zahle es ihnen mit dieser Schande heim, dachte Catelyn müde.
    »Eure armen Söhne«, sagte Ser Desmond schließlich. »Maester Vyman hat es uns berichtet. Schrecklich. Aber ...«
    »Wir teilen Euren Schmerz, Mylady«, meinte Utherydes Wayn. »Ganz Schnellwasser trauert mit Euch, nur ...«
    »Die Nachricht muss Euch in den Wahnsinn getrieben haben«, unterbrach ihn Ser Desmond, »in den Wahnsinn des Kummers, in den Wahnsinn einer Mutter, das können auch Männer verstehen. Ihr wusstet nicht ...«

    »Doch«, erwiderte Catelyn fest. »Ich wusste sehr wohl, was ich tat, und wusste, dass es Verrat war. Wenn Ihr mich nicht angemessen bestraft, wird man glauben, wir hätten uns verschworen, Jaime Lennister zu befreien. Allerdings war es meine Tat, und ganz allein meine, und ich allein muss mich dafür rechtfertigen. Legt mir die leeren Ketten des Königsmörders an, und ich werde sie mit Stolz tragen, wenn es denn sein soll.«
    »Ketten?« Schon das Wort schien den armen Ser Desmond zu schockieren. »Für die Mutter des Königs, für die Tochter meines Lords? Unmöglich.«
    »Vielleicht«, schlug der Haushofmeister Utherydes Wayn vor, »würden Mylady zustimmen, bis zur Rückkehr von Ser Edmure in ihren Gemächern zu bleiben. So wäre sie eine Zeit lang allein und könnte für ihre ermordeten Söhne beten?«
    »Eingesperrt, ja«, sagte Ser Desmond. »Eingesperrt in einer Turmzelle, das würde genügen.«
    »Wenn man mich schon einsperrt, dann zu meinem Vater, damit ich ihm in seinen letzten Tagen Trost spenden kann.«
    Ser Desmond dachte darüber nach. »Sehr wohl. Es soll Euch weder an Annehmlichkeiten noch an angemessener Höflichkeit mangeln, doch dürft Ihr Euch in der Burg nicht frei bewegen. Besucht die Septe, wenn Ihr wünscht, aber haltet Euch ansonsten in Lord Hosters Gemächern auf, bis Lord Edmure zurückkehrt.«
    »Wie Ihr wünscht.« Ihr Bruder war noch kein Lord, solange ihr Vater lebte, doch Catelyn berichtigte ihn nicht. »Stellt eine Wache auf, wenn es sein muss, ich gebe Euch jedoch mein Wort, dass ich keinen Fluchtversuch unternehmen werde.«
    Ser Desmond nickte und war sichtlich froh, diese unangenehme Aufgabe erledigt zu haben, doch der traurige Utherydes Wayn blieb noch einen Moment, nachdem sich der Kastellan bereits verabschiedet hatte. »Es war ein schweres Vergehen, Mylady, und dazu ein sinnloses. Ser Desmond hat Ser Robin Ryger hinter ihnen her geschickt, um den Königsmörder
zurückzubringen ... oder, falls das nicht gelingt, seinen Kopf.«
    Nichts anderes hatte Catelyn erwartet. Möge der Krieger Eurem Schwertarm Kraft verleihen, Brienne, betete sie. Was in ihrer Macht lag, hatte sie getan; nun blieb ihr lediglich zu hoffen.
    Ihre Sachen wurden in das Schlafzimmer ihres Vaters gebracht, das von dem großen Himmelbett dominiert wurde, in dem sie geboren worden war und dessen Säulen in Form springender Forellen gestaltet waren. Ihren Vater hatte man eine halbe Treppe nach unten gebracht und sein Krankenlager vor dem dreieckigen Balkon seines Solars aufgestellt, von wo aus er die Flüsse sehen konnte, die er stets so sehr geliebt hatte.
    Lord Hoster schlief, als Catelyn eintrat. Sie ging hinaus auf den Balkon und stützte sich mit einer Hand auf die raue Steinbalustrade. Jenseits der Spitze der Burg vereinten sich der schnell fließende Trommelstein und der friedliche Rote Arm, und sie konnte weit flussabwärts schauen. Wenn ein gestreiftes Segel aus dem Osten kommt, wird es Ser Robin sein. Im Augenblick war die Oberfläche des Wassers leer. Sie dankte den Göttern dafür, kehrte ins Innere

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