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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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schnitten tief in das weiche Fleisch der Kehlen, und die Toten schwankten und drehten sich im Wind. »Das war keine ritterliche Tat«, sagte Brienne, nachdem sie nahe genug herangekommen waren, um Einzelheiten zu erkennen. »Kein wahrer Ritter würde eine solche Schandtat billigen. «
    »Wahre Ritter bekommen viel üblere Dinge zu sehen, wenn sie in den Krieg ziehen, Mädel«, erwiderte Jaime. »Und sie begehen schlimmere Taten, ja.«
    Brienne steuerte auf das Ufer zu. »Ich überlasse Unschuldige nicht den Krähen.«
    »Herzloses Mädel. Krähen müssen auch fressen. Bleibt auf dem Fluss und überlasst die Toten sich selbst, Weib.«
    Sie landeten flussaufwärts der Stelle an, wo sich die große Eiche weit über das Wasser hinauslehnte. Während Brienne das Segel einholte, stieg Jaime unbeholfen — wegen der Ketten — aus dem Boot. Das Wasser des Roten Arms füllte seine Stiefel und durchnässte seine zerlumpte Hose. Lachend fiel er auf die Knie, tauchte den Kopf unter und richtete sich tropfend wieder auf. Seine Hände waren dick mit Schmutz verkrustet, und nachdem er sie im Strom sauber geschrubbt hatte, erschienen sie ihm dünner und blasser als in seiner Erinnerung. Seine Beine waren steif, und die Knie wurden ihm weich, als er sein Gewicht auf sie verlagerte. Verflucht, ich war zu lange in Hoster Tullys Kerker.
    Brienne und Cleos zogen das Boot ans Ufer. Die Leichen hingen über ihren Köpfen und reiften im Tode wie faulige Früchte. »Einer von uns wird sie abschneiden müssen«, sagte das Mädel.
    »Ich klettere hinauf.« Klirrend stieg Jaime an Land. »Nehmt mir nur diese Ketten ab.«
    Das Mädchen starrte eine der toten Frauen an. Mit kurzen
Schritten schlurfte Jaime näher, längere erlaubten ihm die Fußschellen nicht. Um den Hals der obersten Leiche hing ein grob gemachtes Schild. Er lächelte. »Sie trieben es mit den Löwen«, las er. »Oh, ja, Weib, höchst unritterlich ... aber von Eurer Seite, nicht der meinen. Ich frage mich, wer diese Frauen waren.«
    »Schankmädchen«, meinte Ser Cleos Frey. »Das war ein Gasthaus, jetzt erinnere ich mich. Einige Männer meiner Eskorte haben hier die Nacht verbracht, als wir das letzte Mal nach Schnellwasser zurückkehrten.« Von dem Gebäude war außer dem Steinfundament und einer eingestürzten, verkohlten Balkenkonstruktion nichts übrig geblieben. Noch immer stieg schwarzer Rauch aus der Asche auf.
    Bordelle und Huren überließ Jaime seinem Bruder Tyrion; Cersei war die einzige Frau, die er je begehrt hatte. »Es scheint, die Mädchen haben den Soldaten meines Hohen Vaters Vergnügen bereitet. Vielleicht haben sie ihnen sogar nur Essen und Trinken gebracht. Auf diese Weise haben sie sich die Halszier des Verräters verdient, mit einem Kuss und einem Becher Bier.« Er blickte am Fluss auf und ab, um sich zu vergewissern, ob sie wirklich allein waren. »Dieses Land gehört Bracken. Lord Jonos könnte den Tod der Frauen angeordnet haben. Mein Vater hat seine Burg niedergebrannt, und deshalb fürchte ich, wird er uns nicht sehr lieben.«
    »Genauso gut könnte es Marq Peipers Werk sein«, entgegnete Ser Cleos. »Oder das von diesem Schatten der Wälder, Beric Dondarrion, wenngleich ich gehört habe, er würde nur Soldaten töten. Möglicherweise eine Bande von Roose Boltons Nordmännern?«
    »Bolton wurde von meinem Vater am Grünen Arm geschlagen. «
    »Aber nicht vernichtend«, erwiderte Ser Cleos. »Er ist wieder nach Süden gezogen, nachdem Lord Tywin zu den Furten marschiert ist. Auf Schnellwasser hieß es, er habe Ser Amory Lorch Harrenhal abgenommen.«

    Solche Neuigkeiten gefielen Jaime ganz und gar nicht. »Brienne«, sagte er und gewährte ihr die Höflichkeit, sie beim Namen zu nennen, damit sie ihm hoffentlich zuhörte, »wenn Lord Bolton Harrenhal hält, werden sowohl der Trident als auch der Königsweg überwacht.«
    Er glaubte, kurz Unsicherheit in ihren großen blauen Augen aufflackern zu sehen. »Ihr steht unter meinem Schutz. Zuerst müssen sie mich töten.«
    »Ich glaube kaum, dass sie das sehr beunruhigen wird.«
    »Ich kämpfe ebenso gut wie Ihr«, verteidigte sie sich. »Schließlich gehörte ich zu König Renlys Erwählten Sieben. Mit eigenen Händen hat er mir die gestreifte Seide der Regenbogengarde umgelegt.«
    »Regenbogengarde? Ihr und sechs weitere Mädchen, oder? Ein Sänger hat einst behauptet, in Seide seien alle Maiden hübsch ... Aber er ist Euch nie begegnet, wie?«
    Die Frau errötete. »Wir müssen die Gräber ausheben.«

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