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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Dolmetscherin angekündigt hatte. Auf den Ziegelpyramiden glommen überall Lichter. Aber unten ist es jetzt dunkel, in den Straßen, auf den Plätzen, in den Arenen. Und am dunkelsten ist es in den Kasernen, wo irgendein kleiner Junge Speisereste an den Hund verfüttert, den sie ihm geschenkt haben, als sie ihm seine Männlichkeit nahmen.
    Hinter sich hörte sie leise Schritte. »Khaleesi.« Seine Stimme. »Darf ich offen mit Euch sprechen?«
    Dany drehte sich nicht um. Sie konnte es jetzt nicht ertragen, ihm in die Augen zu schauen. Sonst hätte sie ihn möglicherweise erneut geohrfeigt. Oder geweint. Oder ihn geküsst. Und sie hätte nie gewusst, was richtig und was falsch und was verrückt war. »Sagt, was Ihr wünscht, Ser.«
    »Als Aegon der Drache in Westeros an Land ging, kamen
die Könige des Grünen Tals und der Weite und des Steins nicht gleich herbeigelaufen, um ihm ihre Kronen anzubieten. Wenn Ihr auf seinem Eisernen Thron sitzen wollt, müsst Ihr ihn erobern genau wie er, mit Stahl und mit Drachenfeuer. Das bedeutet, an Euren Händen wird Blut kleben, ehe Ihr dies vollbracht habt.«
    Feuer und Blut, dachte Dany. Die Worte des Hauses Targaryen. Sie begleiteten sie schon ihr ganzes Leben lang. »Das Blut meiner Feinde werde ich frohen Mutes vergießen. Mit dem Blut Unschuldiger verhält es sich anders. Achttausend Unbefleckte bieten sie mir an. Achttausend tote Säuglinge. Achttausend erwürgte Hunde.«
    »Euer Gnaden«, sagte Jorah Mormont, »ich habe Königsmund nach der Plünderung gesehen. An jenem Tag wurden ebenfalls Säuglinge niedergemetzelt, alte Männer und Kinder beim Spiel. Mehr Frauen, als Ihr zählen könnt, wurden geschändet. In jedem Mann steckt ein wildes Tier, und wenn Ihr einem Mann ein Schwert oder einen Speer in die Hand drückt und ihn in den Krieg schickt, regt sich dieses Tier in ihm. Der Geruch von Blut genügt, um es zu wecken. Von diesen Unbefleckten wurden mir keine Vergewaltigungen oder Gemetzel berichtet, nicht einmal Plünderungen, es sei denn, sie geschahen auf ausdrücklichen Befehl ihrer Besitzer. Mögen sie aus Ziegeln sein, wie Ihr sagt, doch wenn Ihr sie kauft, werden sie fürderhin nur noch jene Hunde töten, deren Tod Ihr wünscht. Und es gibt einige Hunde, die Ihr tot sehen möchtet, wenn ich mich recht erinnere.«
    Die Hunde des Usurpators. »Ja.« Dany betrachtete die sanften bunten Lichter und ließ sich von der kühlen, salzigen Brise liebkosen. »Ihr sprecht davon, Städte zu plündern. Beantwortet mir eine Frage, Ser ... Marum haben die Dothraki diese Stadt nie geplündert?« Sie zeigte hinüber. »Seht Euch die Mauern an. Man kann erkennen, wo sie bereits zu zerfallen beginnen. Dort und dort. Seht Ihr irgendwelche Wachen auf den Türmen? Ich nicht. Verbergen sie sich, Ser? Heute habe
ich diese Söhne der Harpyie gesehen, all ihre stolzen hochgeborenen Krieger. Sie waren in Leinenröcke gekleidet, und das Furchterregendste an ihnen war ihr Haar. Sogar ein bescheidenes Khalasar könnte dieses Astapor wie eine Nuss knacken und das verdorbene Fleisch herausholen. Also sagt mir, warum steht diese hässliche Harpyie nicht am Götterweg bei den anderen gestohlenen Göttern in Vaes Dothrak?«
    »Ihr habt ein Drachenauge, Khaleesi, das ist unverkennbar. «
    »Ich wünsche eine Antwort, kein Kompliment.«
    »Dafür gibt es zwei Gründe. Astapors tapfere Verteidiger sind zum Lachen, das ist wohl wahr. Sie haben uralte Namen und fette Geldbeutel und kleiden sich wie die Geißeln der Ghiscari, um so zu tun, als herrschten sie noch immer über ein Weltreich. Jeder von ihnen ist ein hoher Offizier. An Festtagen veranstalten sie Scheinkriege in den Arenen, um zu zeigen, was für großartige Kommandanten sie sind, aber es sind die Eunuchen, die das Sterben übernehmen. Einerlei, jeder Feind, der Astapor plündern wollte, wüsste, dass er es mit den Unbefleckten zu tun bekäme. Die Sklavenhändler würden sämtliche Eunuchen zur Verteidigung der Stadt aufbringen. Die Dothraki sind nicht mehr gegen die Unbefleckten geritten, seit sie ihre Zöpfe vor den Toren von Qohor ließen.«
    »Und der zweite Grund?«, fragte Dany.
    »Wer sollte Astapor angreifen?«, fragte Ser Jorah zurück. »Meereen und Yunkai sind Rivalen, allerdings keine Feinde, das Verhängnis hat Valyria vernichtet, das Volk des östlichen Hinterlandes besteht zur Gänze aus Ghiscari, und hinter den Bergen liegt Lhazar. Die Lämmermenschen, wie Eure Dothraki sie nennen, ein besonders unkriegerisches

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