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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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bemerkt?«
    »Bestimmt.« Bran hatte gesehen, wie sie von ihnen beobachtet wurden; nicht mit seinen eigenen Augen, sondern mit Sommers schärferen, denen so wenig entging. »Sie werden uns nicht behelligen, solange wir nicht versuchen, ihre Ziegen oder Pferde zu stehlen.«
    Und das taten sie auch nicht. Nur ein einziges Mal begegneten sie einem der Bergbewohner, als sie bei einem plötzlichen eiskalten Schauer nach einem Unterschlupf suchten. Sommer fand ihn für sie und erschnüffelte eine niedrige Höhle hinter den graugrünen Ästen eines hohen Wachbaumes, doch als Hodor sich unter dem Steinüberhang duckte, sah Bran das orange Leuchten eines Feuers im Inneren und erkannte, dass sie nicht allein waren. »Kommt herein und wärmt euch«, rief ein Mann. »Hier gibt es genug Fels, der uns den Regen von den Köpfen fernhält.«
    Er bot ihnen Haferkekse und Blutwurst und einen Schluck Bier aus einem Schlauch an, verriet jedoch seinen Namen nicht; ebenso fragte er nicht nach den ihren. Bran erkannte ihn als einen Kleyn. Die Schnalle, die seinen Eichhörnchenfellmantel
verschloss, war golden und bronzefarben und hatte die Form eines Tannenzapfens, und die Kleyns hatten Tannenzapfen in der weißen Hälfte ihres grün-weißen Schildes.
    »Ist es noch weit bis zur Mauer?«, fragte Bran ihn, während sie auf das Ende des Schauers warteten.
    »Nicht, so wie der Rabe fliegt«, antwortete der Kleyn, falls er denn einer war. »Weiter für jene, die keine Flügel haben.«
    Bran begann: »Ich wette, wir wären schon da, wenn ... «
    »Wir den Königsweg genommen hätten«, beendete Meera den Satz mit ihm.
    Der Kleyn holte ein Messer hervor und schnitzte an einem Stock herum. »Als in Winterfell noch ein Stark saß, konnte eine Jungfrau splitternackt über den Königsweg gehen, ohne belästigt zu werden, und die Reisenden fanden Feuer, Brot und Salz in vielen Gasthäusern und Burgen. Jetzt sind die Nächte kälter geworden und die Türen verschlossen. Im Wolfswald treiben sich Tintenfische herum, und gehäutete Männer reiten über den Königsweg und fragen nach Fremden. «
    Die Reets wechselten einen Blick. »Gehäutete Männer?«, fragte Jojen.
    »Die Handlanger des Bastards, ja. Er war tot, aber jetzt ist er wieder lebendig. Und er zahlt gutes Silber für Wolfshäute, hört man, oder vielleicht sogar Gold für eine Nachricht darüber, wo andere Tote wandeln.« Er schaute bei diesen Worten Bran an, und dann Sommer, der sich neben ihm ausstreckte. »Was die Mauer betrifft«, fuhr der Mann fort, »ist das kein Ort, wo ich hingehen würde. Der Alte Bär hat die Wache in den Verfluchten Wald geführt, und zurück sind nur seine Raben gekommen, und sie brachten kaum Nachrichten. Dunkle Schwingen, dunkle Worte, pflegte meine Mutter zu sagen, aber wenn die Vögel schweigend fliegen, will mir die Nachricht noch dunkler scheinen.« Er stocherte mit dem Stock im Feuer herum. »Das war ganz anders, als es noch einen Stark in Winterfell gab. Aber der alte Wolf ist tot, und der junge ist nach
Süden gezogen, wo er das Spiel der Throne spielt, und außer Geistern hat er uns nichts gelassen.«
    »Die Wölfe werden zurückkehren«, sagte Jojen ernst.
    »Und woher willst du das wissen, Junge?«
    »Ich habe es geträumt.«
    »In manchen Nächten träume ich von meiner Mutter, die ich vor neun Jahren begraben habe«, erwiderte der Mann, »aber wenn ich aufwache, ist sie nicht zu uns zurückgekehrt. «
    »Es gibt solche und solche Träume, Mylord.«
    »Hodor«, sagte Hodor.
    Sie verbrachten die Nacht zusammen, da der Regen erst nach Einbruch der Dunkelheit aufhörte, und nur Sommer wollte offenbar die Höhle verlassen. Nachdem das Feuer zu Glut herabgebrannt war, ließ Bran ihn gehen. Der Schattenwolf spürte die Feuchtigkeit nicht so sehr wie die Menschen, und die Nacht rief ihn. Das Mondlicht überzog den nassen Wald mit Silberglanz und verwandelte die grauen Gipfel in Weiß. Eulen riefen in der Dunkelheit und schwebten leise zwischen Kiefern hindurch, während helle Ziegen über Berghänge trotteten. Bran schloss die Augen und gab sich dem Wolfstraum mit seinen Gerüchen und den Geräuschen der späten Nacht hin.
    Als sie am nächsten Morgen erwachten, war das Feuer erloschen und der Kleyn fort, doch er hatte eine Wurst für sie dagelassen und dazu ein Dutzend Haferkekse, die er ordentlich in ein grün-weißes Tuch gewickelt hatte. Einige waren mit Nüssen gebacken, andere mit Brombeeren. Bran aß von jedem einen und konnte sich danach nicht

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