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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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liebe sie wirklich. Mein Hoher Vater hat mir von den Bergen erzählt, aber erst jetzt sehe ich sie mit eigenen Augen. Ich liebe sie mehr, als ich auszudrücken vermag.«
    Bran schnitt eine Grimasse in ihre Richtung. »Gerade hast du gesagt, du würdest sie hassen.«
    »Warum darf ich nicht beides tun?« Meera langte nach oben und kniff ihm in die Nase.
    »Weil das Gegensätze sind«, beharrte er, »wie Tag und Nacht oder Eis und Feuer.«
    »Wenn Eis brennen kann«, mischte sich Jojen in seinem ernsten Tonfall ein, »dann dürfen sich auch Liebe und Hass vereinigen. Berg oder Sumpf, es spielt keine Rolle. Das Land ist eins.«
    »Eins«, stimmte seine Schwester zu, »nur ein bisschen faltig. «
    Die hohen, engen Täler hatten selten die Freundlichkeit, in nördliche Richtung zu verlaufen, daher marschierten die vier oft meilenweit in die falsche Richtung und waren gelegentlich sogar gezwungen, umzukehren. »Wenn wir den Königsweg genommen hätten, wären wir schon an der Mauer«, warf Bran den Reets immer wieder vor. Er wollte die dreiäugige Krähe finden, damit er fliegen lernen konnte. Mindestens ein halbes Hundert Mal wiederholte er es wieder und wieder und wieder, bis Meera ihn am Ende aufzog, indem sie in seine Klage einfiel.
    »Wenn wir den Königsweg genommen hätten, wäre ich auch nicht so hungrig«, begann er dann. Unten in den flacheren Hügeln hatte es an Essen nicht gemangelt. Meera war ein gute Jägerin, und noch viel besser darin mit ihrem dreizackigen Froschspeer Fische aus Bächen zu holen. Bran beobachtete sie gern und bewunderte, wie gewandt sie mit dem Speer zustach und eine zappelnde silbrige Forelle aus
dem Wasser zog. Und sie hatten Sommer, der ebenfalls für sie jagte. Fast jeden Abend bei Sonnenuntergang verschwand der Schattenwolf, doch stets kehrte er vor dem Morgengrauen zurück und trug meistens ein Eichhörnchen oder einen Hasen in der Schnauze.
    Hier in den Bergen hingegen waren die Bäche kleiner und kälter, und das Wild wurde seltener. Meera jagte und fischte weiterhin, wann immer sie Zeit fand, doch es war schwieriger, und in manchen Nächten machte sogar Sommer keine Beute. Oft legten sie sich mit leerem Magen schlafen.
    Aber Jojen blieb stur entschlossen, sich von den Straßen fernzuhalten. »Wo es Straßen gibt, stößt man auch auf Reisende«, sagte er immer wieder, »und Reisende haben Augen, um zu sehen, und Münder, um Geschichten über einen verkrüppelten Jungen, seinen Riesen und den Wolf an seiner Seite zu verbreiten.« Niemand konnte so starrköpfig sein wie Jojen, also kämpften sie sich weiter durch die Wildnis, stiegen jeden Tag ein wenig höher und zogen weiter nach Norden.
    An manchen Tagen regnete es, andere Tage waren windig, und einmal gerieten sie in einen so heftigen Sturm aus Schneeregen, dass sogar Hodor vor Wut zu brüllen begann. An klaren Tagen kam es ihnen oft so vor, als wären sie die einzigen Lebewesen auf der Welt. »Lebt hier oben denn niemand? «, fragte Meera Reet, während sie eine Granitverwerfung umrundeten, die so groß war wie Winterfell.
    »Es gibt schon ein paar Menschen«, erzählte Bran. »Die Umbers wohnen hauptsächlich östlich des Königswegs, aber sie weiden ihre Schafe im Sommer auf den hohen Wiesen. Es gibt Wulls westlich der Berge an der Eisigen Bucht, Harlehms hinter uns in den Hügeln, und Knottens und Kleyns und Norreys und sogar ein paar Flints hier im hohen Land.« Die Mutter der Mutter seines Vaters war eine Flint aus den Bergen gewesen. Die Alte Nan hatte einmal gesagt, ihr Blut in Brans Adern habe ihn dazu gebracht, vor seinem Sturz so töricht umherzuklettern. Allerdings war sie schon Jahre und
Jahre und Jahre vor seiner Geburt gestorben, sogar vor der Geburt seines Vaters.
    »Wull?«, fragte Meera. »Jojen, gab es da nicht einen Wull, der mit Vater in den Krieg geritten ist?«
    »Theo Wull.« Jojen keuchte vom Klettern. »›Eimer‹ haben sie ihn gerufen.«
    »Das ist ihr Wappen«, erklärte Bran. »Drei braune Eimer in blauem Feld mit einem Rand aus weiß-grauen Karos. Lord Wull hat einmal Winterfell besucht, um seinen Treueid abzulegen und mit Vater zu sprechen, und er hatte die Eimer auf seinem Schild. Eigentlich ist er kein richtiger Lord. Na ja, schon, aber sie nennen ihn den Wull, und die anderen den Knotten und den Norrey und den Kleyn. Auf Winterfell haben wir sie Lords genannt, aber ihr eigenes Volk tut das nicht.«
    Jojen Reet hielt an und verschnaufte. »Glaubst du, dieses Bergvolk hat uns

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