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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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mit Dany, bald jedoch waren sie verschwunden, also wandte er sich wieder seinen Ameisen zu und schob den Finger wieder in die Nase.
    Dies ist eine alte Stadt, erkannte sie, aber nicht mehr so bevölkert wie in ihren ruhmreichen Zeiten, und lange nicht so belebt wie Qarth oder Pentos oder Lys.
    An einer Kreuzung blieb ihre Sänfte plötzlich stehen, um eine Gruppe Sklaven, die von der Peitsche eines Aufsehers angetrieben wurden, vorüberzulassen. Diese waren keine Unbefleckten, bemerkte Dany, sondern gewöhnliche Männer mit hellbrauner Haut und schwarzem Haar. Zwischen ihnen befanden sich Frauen, jedoch keine Kinder. Alle waren nackt. Zwei Astapori ritten auf weißen Eseln hinter ihnen, ein
Mann in einer roten Tokar aus Seide und eine verschleierte Frau in reinem blauem Leinen, das mit Lapislazulisplittern verziert war. Im rot-schwarzen Haar trug sie einen Elfenbeinkamm. Der Mann lachte, während er ihr etwas zuflüsterte, und schenkte Dany nicht mehr Aufmerksamkeit als seinen Sklaven oder dem Aufseher mit seiner fünfschwänzigen Peitsche, einem breit gebauten Dothraki, der sich stolz Harpyie und Ketten auf die muskulöse Brust hatte tätowieren lassen.
    »Aus Ziegel und Blut ist Astapor erbaut«, murmelte Weißbart an ihrer Seite. »Und aus Ziegel und Blut ist auch sein Volk.«
    »Was ist das?«, fragte Dany neugierig.
    »Ein alter Vers, den mir ein Maester beibrachte, als ich noch ein Knabe war. Ich habe nicht geahnt, wie sehr er der Wahrheit entspricht. Die Ziegel von Astapor sind rot vom Blut der Sklaven, die es erbaut haben.«
    »Das glaube ich gern«, erwiderte Dany.
    »Dann verlasst diesen Ort, ehe auch Euer Herz sich in einen Ziegelstein verwandelt. Stecht noch heute Nacht in See, mit der Abendflut.«
    Ich wünschte, das wäre möglich, dachte Dany. »Wenn ich Astapor verlasse, muss ich ein Heer haben, sagt Ser Jorah.«
    »Ser Jorah war selbst ein Sklavenhändler, Euer Gnaden«, erinnerte sie der alte Mann. »In Pentos und Myr und Tyrosh findet Ihr Söldner, die Ihr anheuern könnt. Ein Mann, der für Münzen tötet, hat keine Ehre, aber wenigstens ist er kein Sklave. Sucht Euch dort ein Heer, ich flehe Euch an.«
    »Mein Bruder hat Pentos, Myr und Braavos besucht, fast alle Freien Städte. Die Magister und Archonten dort haben ihm Wein eingeschenkt und Versprechungen gemacht, nur seine Seele ließen sie verhungern. Ein Mann kann nicht sein Leben lang aus der Bettlerschale leben und dabei ein Mann bleiben. Ich habe in Qarth davon gekostet, und das war genug. Ich werde nicht mit der Schale in der Hand nach Pentos reisen.«

    »Besser, man kommt als Bettler denn als Sklaventreiber«, entgegnete Arstan.
    »Da spricht jemand, der nie eines von beidem gewesen ist.« Danys Nasenflügel bebten. »Wisst Ihr, wie es ist, verkauft zu werden, Knappe? Ich schon. Mein Bruder hat mich für das Versprechen einer goldenen Krone an Khal Drogo verkauft. Nun, Drogo hat ihn mit Gold gekrönt, wenn auch nicht so, wie mein Bruder es sich gewünscht hatte, und ich ... meine Sonne, meine Sterne hat eine Königin aus mir gemacht, aber wäre er ein anderer Mann gewesen, hätte alles ganz anders kommen können. Glaubt Ihr, ich hätte vergessen, wie es sich anfühlt, Angst zu haben?«
    Weißbart neigte den Kopf. »Euer Gnaden, ich hatte nicht die Absicht, Euch zu beleidigen.«
    »Allein Lügen beleidigen mich, ein ehrlicher Rat niemals.« Dany tätschelte Arstans fleckige Hand, um ihn zu beruhigen. »Ich habe das Temperament eines Drachen, das ist alles. Davon dürft Ihr Euch nicht einschüchtern lassen.«
    »Ich werde mich bemühen, es nicht zu vergessen.« Weißbart lächelte.
    Er hat ein offenes Gesicht und besitzt viel Kraft , dachte Dany. Sie verstand nicht, warum Ser Jorah dem alten Mann so sehr misstraute. Könnte er eifersüchtig sein, weil ich einen anderen Mann gefunden habe, mit dem ich mich beraten kann? Ungebeten kam ihr die Nacht auf der Balerion in den Sinn, als der verbannte Ritter sie geküsst hatte. Nie hätte er das tun sollen . Er ist dreimal so alt wie ich und von viel zu niedriger Geburt, außerdem habe ich ihm keine Erlaubnis erteilt. Kein wahrer Ritter würde seine Königin jemals ohne ihre Erlaubnis küssen . Seitdem hatte sie sorgsam darauf geachtet, niemals mit Ser Jorah allein zu sein; sie behielt stets ihre Zofen an Bord des Schiffes bei sich oder manchmal auch ihre Blutreiter. Er will mich wieder küssen, ich sehe es in seinen Augen.
    Was Dany wollte, konnte sie nicht sagen, doch Jorahs Kuss hatte tief in

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