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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Sonnenlicht und vergoldete das Wasser, das an der Burg vorbeizog. Catelyn beschattete die Augen gegen den grellen Schein, suchte in der Ferne nach dem Segel und fürchtete, es zu erblicken. Doch nichts war zu sehen,
und dieses Nichts gestattete es ihr, ihre Hoffnungen noch eine Weile länger zu hegen.
    Den ganzen Tag hielt sie Ausschau, bis weit in die Nacht, und schließlich schmerzten ihre Beine vom Stehen. Ein Rabe erreichte am späten Nachmittag die Burg und flatterte auf großen schwarzen Schwingen hinunter zum Schlag. Dunkle Schwingen, dunkle Worte, dachte sie und erinnerte sich an den letzten Vogel, der eingetroffen war, und an den Schrecken, den er gebracht hatte.
    Maester Vyman kehrte bei Einbruch der Dämmerung zurück, um Lord Tully zu versorgen und Catelyn ein bescheidenes Mahl aus Brot, Käse und gekochtem Fleisch mit Meerrettich zu bringen. »Ich habe mit Utherydes Wayn gesprochen, Mylady. Er ist sich sehr sicher, dass während seiner Zeit keine Frau namens Alraune auf Schnellwasser gearbeitet hat.«
    »Heute habe ich einen Raben gesehen. Ist Jaime wieder gefangen genommen worden?« Oder wurde er erschlagen, die Götter mögen es verhüten.
    »Nein, Mylady, vom Königsmörder haben wir keine Nachrichten. «
    »Dann geht es um eine weitere Schlacht? Steckt Edmure in Schwierigkeiten? Oder Robb? Bitte, seid so freundlich und lindert meine Ängste.«
    »Mylady, ich sollte nicht ...« Vyman blickte sich um, als wollte er sich vergewissern, dass sonst niemand im Zimmer war. »Lord Tywin hat die Flusslande verlassen. An den Furten ist alles ruhig.«
    »Woher kam der Rabe also?«
    »Aus dem Westen«, antwortete er, hantierte mit Lord Hosters Bettzeug herum und mied ihren Blick.
    »Gibt es Neuigkeiten von Robb?«
    Er zögerte. »Ja, Mylady.«
    »Es ist etwas geschehen.« Sie erkannte es an seinem Gebaren. Er verbarg etwas vor ihr. »Berichtet mir. Geht es um
Robb? Ist er verwundet?« Nicht tot, bei den guten Göttern, bitte, sagt mir nicht, dass er tot ist.
    »Seine Gnaden hat beim Sturm auf Hochklipp eine Wunde erlitten«, antwortete Maester Vyman weiterhin ausweichend, »er schreibt jedoch, dies sei kein Grund zur Besorgnis, und er hoffe, bald zurückzukehren.«
    »Eine Wunde? Was für eine? Wie schlimm ist sie?«
    »Kein Grund zur Besorgnis, schreibt er.«
    »Mich besorgen alle Wunden. Pflegt man ihn?«
    »Dessen bin ich mir sicher. Der Maester von Hochklipp wird ihn versorgen, daran hege ich keinen Zweifel.«
    »Wo wurde er verletzt?«
    »Mylady, mir wurde befohlen, nicht mit Euch zu sprechen. Es tut mir leid.« Er sammelte seine Tränke ein, verließ eiligst das Zimmer, und abermals blieb Catelyn mit ihrem Vater allein zurück. Der Mohnblumensaft zeigte seine Wirkung, und Lord Hoster schlief tief und fest. Speichel rann ihm aus dem Mundwinkel und tropfte auf das Kissen. Catelyn nahm ein Stück Leinen und wischte ihm sanft den Mund ab. Als sie Lord Hoster berührte, stöhnte er. »Vergib mir«, sagte er so leise, dass sie ihn fast nicht verstehen konnte. »Alraune ... Blut ... das Blut ... die Götter mögen sich erbarmen ...«
    Seine Worte verstörten sie mehr, als sie es sagen konnte, obwohl sie keinen rechten Sinn zu ergeben schienen. Blut, dachte sie. Dreht es sich am Ende immer nur um Blut? Vater, wer war diese Frau, und was habt Ihr ihr angetan, das so viel Vergebung erfordert?
    In dieser Nacht schlief Catelyn unruhig und wurde von wirren Träumen über ihre verlorenen und toten Kinder verfolgt. Lange vor Anbruch des Tages erwachte sie, und die Worte ihres Vaters hallten in ihrem Kopf wider. Süße Kindlein, rechtmäßige Kinder ... warum sagt er das, wenn er nicht ... hatte er mit dieser Frau namens Alraune vielleicht einen Bastard gezeugt? Das wollte sie nicht glauben. Ihr Bruder Edmure, ja; es hätte sie nicht überrascht, wenn Edmure ein Dutzend leiblicher
Kinder hätte. Aber nicht ihr Vater, nicht Lord Hoster Tully, niemals.
    Könnte Alraune ein Kosename für Lysa sein, so wie er mich Cat nannte? Lord Hoster hatte sie schon öfter mit ihrer Schwester verwechselt. Du wirst andere bekommen, hatte er gesagt. Süße Kindlein, rechtmäßige Kinder. Lysa hatte fünf Fehlgeburten gehabt, zweimal auf der Ehr, dreimal in Königsmund ... doch nie auf Schnellwasser, wo Lord Hoster zugegen gewesen wäre, um sie zu trösten. Niemals, solange sie nicht ... solange sie nicht dieses erste Mal schwanger geworden war ...
    Sie und ihre Schwester hatten am gleichen Tag geheiratet und waren in der Obhut ihres Vaters

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