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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Wahnsinn, sage ich Euch, reinster Wahnsinn. Haben wir nichts von Aerion Leuchtflamme gelernt, von den neun Magiern, von den Alchemisten? Haben wir nichts aus Sommerhall gelernt? Nichts Gutes ist je aus diesen Drachenträumen erwachsen, das habe ich Axell auch gesagt. Mein Vorschlag war der bessere. Sicherer. Und Stannis hat mir sein Siegel verliehen, mir die Erlaubnis erteilt zu regieren. Die Hand spricht mit der Stimme des Königs.«
    »Nicht in dieser Angelegenheit.« Davos war kein Höfling, und er versuchte nicht einmal, seine Worte abzumildern. »Es ist Stannis nicht möglich, sich zu ergeben, solange er weiß, dass sein Anspruch gerechtfertigt ist. Auch die Worte gegen Joffrey kann er nicht zurücknehmen, wenn er sie für wahr
hält. Was diese Heirat betrifft, so entstammt Tommen dem gleichen Inzest wie Joffrey, und Seine Gnaden würde Sharin lieber tot sehen, als in eine solche Ehe einwilligen.«
    An Florents Schläfe pochte eine Ader. »Er hat keine andere Wahl .«
    »Da liegt Ihr falsch, mein Lord. Er kann sich entscheiden, als König zu sterben.«
    »Und wir mit ihm? Strebt Ihr vielleicht das an, Zwiebelritter? «
    »Nein. Aber ich bin ein Mann des Königs, und ohne seine Erlaubnis schließe ich keinen Frieden.«
    Lord Alester starrte ihn lange hilflos an, dann begann er zu weinen.

JON
    Die letzte Nacht war schwarz und mondlos, doch jetzt war der Himmel endlich einmal klar. »Ich gehe auf den Hügel hinauf und suche nach Geist«, sagte Jon zu den Thenns am Höhleneingang, und diese grunzten und ließen ihn passieren.
    So viele Sterne, dachte er, während er zwischen Kiefern, Fichten und Eschen den Hang hinauftrabte. Maester Luwin hatte ihn in Winterfell die Namen der Sterne gelehrt; Jon hatte die Namen der zwölf Himmelshäuser und die Herrscher jedes einzelnen gelernt. Er konnte die sieben Wanderer finden, die dem Glauben heilig waren; der Eisdrachen, die Schattenkatze, die Mondmaid und das Schwert des Morgens waren seine alten Freunde. Sie alle hatte er mit Ygritte gemeinsam, einige der anderen jedoch nicht. Wir schauen zu den gleichen Sternen hinauf und sehen unterschiedliche Dinge. Die Königskrone sei die Wiege, hörte er sie erklären; der Hengst der Gehörnte Herr; der Rote Wanderer, von dem die Septone predigten, er sei dem Schmied heilig, hieß bei ihnen der Dieb. Und wenn der Dieb sich in der Mondmaid befand, war für einen Mann die Zeit günstig, sich eine Frau zu stehlen, behauptete Ygritte. »Wie in der Nacht, in der du mich gestohlen hast. Der Dieb war hell in jener Nacht.«
    »Ich wollte dich nicht stehlen«, erwiderte er. »Ich wusste nicht einmal, dass du ein Mädchen bist, bis ich dir mein Messer an die Kehle gesetzt hatte.«
    »Wenn du einen Mann tötest, obwohl du’s gar nicht willst, ist er genauso tot«, beharrte Ygritte starrsinnig. Jon hatte
noch nie jemanden kennen gelernt, der so stur war wie sie, außer vielleicht seine kleine Schwester Arya. Ist sie noch meine Schwester? , fragte er sich. Ist sie es überhaupt je gewesen? Eigentlich war er kein richtiger Stark, nur Lord Eddards mutterloser Bastard, der nicht mehr nach Winterfell gehörte als Theon Graufreud. Und sogar diesen geringen Anspruch hatte er verloren. Wenn ein Mann der Nachtwache seinen Eid ablegte, gab er seine alte Familie auf und trat in eine neue ein, allerdings hatte Jon Schnee auch seine neuen Brüder verloren.
    Er entdeckte Geist auf dem Hügel, wie er es sich gedacht hatte. Der weiße Wolf heulte nie, trotzdem zog es ihn in die Höhe, und dort hockte er auf den Hinterpfoten und stieß heißen Atem in die Luft, während er mit seinen roten Augen die Sterne in sich einsog.
    »Hast du auch Namen für sie?«, fragte Jon, ließ sich neben dem Schattenwolf auf ein Knie nieder und kraulte ihm den dicken weißen Pelz am Hals. »Der Hase? Der Hirsch? Die Wölfin?« Geist leckte ihm das Gesicht, seine raue Zunge rieb über den Wundschorf, wo der Adler Jon mit seinen Krallen die Wange aufgerissen hatte. Der Vogel hat uns beide gezeichnet, dachte er. »Geist«, sagte er leise, »morgen klettern wir hinüber. Es gibt keine Stufen hier, keinen Käfig mit einem Kran, keine Möglichkeit, dich auf die andere Seite zu bringen. Wir müssen uns trennen. Verstehst du?«
    In der Dunkelheit wirkten die roten Augen des Schattenwolfs schwarz. Schweigend wie immer schnupperte er an Jons Hals, sein Atem bildete heißen Nebel. Die Wildlinge nannten Jon Schnee einen Warg, doch wenn das so war, dann war er ein armseliger. Er wusste nicht,

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