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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Magnar, »halte mich nicht für Manke Rayder. Wenn du mich anlügst, schneide ich dir die Zunge heraus.«
    »Ich bin keine Krähe, und ich lasse mich auch nicht Lügner nennen.« Jon ballte die Finger seiner Schwerthand zur Faust.
    Der Magnar von Thenn betrachtete ihn mit seinen kalten grauen Augen. »Wir werden ihre Anzahl bald genug erfahren«, sagte er nach einem Moment des Schweigens. »Geh. Ich werde nach dir schicken, wenn ich weitere Fragen habe.«

    Steif neigte Jon den Kopf und ging. Wenn alle Wildlinge wie Styr wären, wäre es leichter, sie zu betrügen. Die Thenns hingegen unterschieden sich vom übrigen freien Volk. Der Magnar behauptete, der letzte der Ersten Menschen zu sein, und er herrschte mit eiserner Hand. Sein kleines Land Thenn war ein hohes Gebirgstal zwischen den nördlichsten Gipfeln der Frostfänge, das von Höhlenmenschen, Hornfußmenschen, Riesen und den Kannibalenstämmen der Eisflüsse umzingelt war. Ygritte meinte, die Thenns seien wilde Kämpfer und der Magnar sei für sie ein Gott. Das wollte Jon gern glauben. Anders als Jarl, Harma und Rasselhemd verlangte Styr absoluten Gehorsam von seinen Männern, und diese Disziplin gehörte ohne Zweifel zu den Gründen, weshalb Manke ihn ausgewählt hatte, die Mauer zu überwinden.
    Er schob sich an den Thenns vorbei, die auf ihren runden Bronzehelmen an ihren Lagerfeuern saßen. Wohin ist denn Ygritte verschwunden? Er fand ihr Gepäck und sein eigenes zusammen an einem Feuer, nur das Mädchen selbst nicht. »Sie hat eine Fackel genommen und ist in die Richtung gegangen«, teilte ihm Grigg die Ziege mit und zeigte auf den hinteren Teil der Höhle.
    Jon folgte seiner Beschreibung und betrat den düsteren hinteren Bereich der Höhle, wo er in ein Labyrinth aus Säulen und Stalaktiten geriet. Hier kann sie nicht sein, dachte er gerade, da hörte er ihr Lachen. Er ging auf den Laut zu, aber nach zehn Schritten war der Gang zu Ende, und er stand vor einer Wand aus rosafarbenem und weißem Tropfstein. Verblüfft ging er zurück, und dann sah er es: ein dunkles Loch unter einem nassen Steinvorsprung. Er kniete nieder, lauschte und hörte das leise Rauschen von Wasser. »Ygritte?«
    »Hier drinnen«, antwortete sie, und ihre Stimme rief ein schwaches Echo hervor.
    Jon kroch ein Dutzend Schritte, ehe sich um ihn herum eine Höhle öffnete. Als er wieder stand, brauchte er einen Moment, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
Zwar hatte Ygritte eine Fackel mitgebracht, aber sonst gab es kein weiteres Licht. Sie stand neben einem kleinen Wasserfall, der aus einer Kluft im Fels in einen breiten dunklen Tümpel floss. Die orangefarbenen und gelben Flammen leuchteten auf dem hellgrünen Wasser.
    »Was machst du hier?«, fragte er sie.
    »Ich habe Wasser gehört. Da wollte ich nachschauen, wie tief die Höhle geht.« Sie zeigte mit der Fackel darauf. »Da gibt es einen Gang, der weiterführt. Ich bin ihm hundert Schritte gefolgt, ehe ich umgekehrt bin.«
    »Eine Sackgasse?«
    »Du weißt gar nichts, Jon Schnee. Der Gang geht weiter und immer weiter. Es gibt Hunderte von Höhlen in diesen Hügeln, und tief unten sind sie alle miteinander verbunden. Es gibt sogar einen Weg unter deiner Mauer hindurch. Gornes Weg.«
    »Gorne«, sagte Jon. »Gorne war König-jenseits-der-Mauer. «
    »Ja«, stimmte Ygritte zu. »Zusammen mit seinem Bruder Gendel, vor dreitausend Jahren. Sie haben ein Heer des freien Volkes durch die Höhlen geführt, und die Wache hat nichts davon gemerkt. Doch als sie herauskamen, sind die Wölfe von Winterfell über sie hergefallen.«
    »Es gab eine Schlacht«, erinnerte sich Jon. »Gorne erschlug den König des Nordens, aber dessen Sohn hob das Banner auf, nahm die Krone von seinem Kopf und tötete seinerseits Gorne.«
    »Und das Klirren der Schwerter weckte die Krähen in ihren Burgen, und sie ritten alle in Schwarz gekleidet hinaus und fielen dem freien Volk in den Rücken.«
    »Ja. Gendel hatte den König im Süden, die Umbers im Osten und die Wache nördlich von sich. Er ist ebenfalls gefallen.«
    »Du weißt gar nichts, Jon Schnee. Gendel ist nicht gefallen. Er hat sich seinen Weg durch die Krähen geschlagen und sein Volk zurück in den Norden geführt, während die Wölfe
hinter ihm heulten. Nur kannte Gendel die Höhlen nicht so genau wie Gorne, und so hat er eine falsche Abzweigung genommen. « Sie schwenkte die Fackel hin und her, sodass die Schatten hüpften. »Tiefer hinein zog er, und immer tiefer, und als er

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