Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
Moos auf den Bäumen ...«
Er zeigte auf einen Baum in der Nähe. »Dieser hier hat Moos auf drei Seiten, und der nächste gar keins. Wir könnten uns verirrt haben und in die falsche Richtung reiten.«
»Das könnte sein«, antwortete Arya, »aber ich werde den Fluss trotzdem überqueren. Ihr könnt mitkommen oder hierbleiben. « Sie stieg wieder in den Sattel und ignorierte die beiden.
Wenn sie ihr nicht folgen wollten, sollten sie Schnellwasser doch selbst finden, obwohl sie wahrscheinlich eher vom Mummenschanz entdeckt werden würden.
Sie musste eine gute halbe Meile am Ufer entlangreiten, ehe sie eine Stelle fand, die aussah, als könne man hier den Fluss sicher überqueren, und sogar dann noch weigerte sich ihre Stute, ins Wasser zu gehen. Der Fluss, welchen Namen er nun auch immer tragen mochte, strömte braun und schnell dahin, und in der Mitte reichte er dem Pferd bis über den Bauch. Wasser drang in Aryas Stiefel ein, trotzdem drückte sie dem Tier die Fersen in die Flanken und ritt auf der anderen Seite das Ufer hinauf. Hinter sich hörte sie ein Spritzen und das nervöse Wiehern einer Stute. Also sind sie mitgekommen. Gut . Sie drehte sich um und beobachtete die Jungen, die sich durch den Fluss kämpften und tropfend neben ihr herauskamen. »Der Trident war das nicht«, erklärte sie ihnen. » Ganz gewiss nicht. «
Der nächste Fluss war seichter und leichter zu durchqueren. Auch bei diesem handelte es sich nicht um den Trident, und niemand widersprach, als sie verkündete, dass sie hindurchmussten.
Die Dämmerung war bereits angebrochen, als sie anhielten und den Pferden eine Rast und sich selbst eine Mahlzeit aus Käse und Brot gönnten. »Mir ist kalt, ich bin ganz nass«, jammerte Heiße Pastete. »Jetzt sind wir bestimmt sehr weit von Harrenhal entfernt. Wir könnten ein Feuer machen ... «
» NEIN! «, erwiderten Arya und Gendry wie aus einem Munde. Heiße Pastetes Mut sank. Arya warf Gendry einen Seitenblick zu. Er hat es gleichzeitig mit mir gesagt, genauso wie Jon immer in Winterfell . Jon Schnee vermisste sie von ihren Brüdern am allermeisten.
»Können wir nicht wenigstens ein bisschen schlafen?«, fragte Heiße Pastete. »Ich bin so müde, Arry, und mein Hintern ist ganz wund. Ich glaube, ich habe überall Blasen.«
»Du wirst noch viel mehr bekommen als das, wenn man
dich erwischt«, sagte sie. »Wir müssen weitergehen. Wir müssen .«
»Aber es ist schon fast dunkel, und man kann nicht einmal den Mond sehen.«
»Steig auf dein Pferd.«
So trotteten sie in langsamem Schritt dahin, während das Tageslicht schwand. Arya spürte, wie die Erschöpfung auch auf ihr schwer lastete. Sie brauchte den Schlaf ebenso dringend wie Heiße Pastete, doch wagte sie keine lange Rast. Wenn sie einschliefen, würden sie beim Aufwachen vielleicht Vargo Hoat vor sich stehen sehen, zusammen mit Shagwell dem Narren, dem Treuen Urswyck und Rorge und Beißer und Septon Utt und all diesen Ungeheuern.
Nach einer Weile wurde die Bewegung ihres Pferdes so einschläfernd wie das Schaukeln einer Wiege, und Arya spürte, wie ihre Lider schwer wurden. Sie schloss die Augen, nur für einen kurzen Moment, und riss sie sofort wieder auf. Ich darf nicht einschlafen , herrschte sie sich in Gedanken an, ich darf nicht, darf nicht, darf nicht . Sie rieb sich die Augen, damit sie offen blieben, umklammerte die Zügel fester und spornte ihr Pferd zum leichten Galopp an. Weder sie noch das Pferd konnten das Tempo lange durchhalten, und so dauerte es nur eine kurze Weile, bis sie in den langsamen Schritt zurückfiel, und kaum länger, bis sie die Augen ein zweites Mal schloss. Diesmal schlug sie sie nicht so rasch wieder auf.
Als sie es schließlich doch tat, stellte sie fest, dass das Pferd stehen geblieben war und an einem Büschel Gras knabberte, während Gendry sie am Arm rüttelte. »Du bist eingeschlafen«, sagte er.
»Ich habe nur ein bisschen meine Augen ausgeruht«, erwiderte sie.
»Dann hast du sie aber eine hübsche Weile ausgeruht. Dein Pferd läuft im Kreis, aber erst, als es angehalten hat, habe ich bemerkt, dass du schläfst. Heiße Pastete geht es nicht besser, er ist gegen einen tief hängenden Ast geritten und wurde aus
dem Sattel gerissen, du hättest mal seinen Schrei hören sollen. Nicht einmal der hat dich geweckt. Du musst anhalten und schlafen.«
»Ich kann genauso lange durchhalten wie du.« Sie gähnte.
»Lügnerin«, antwortete er. »Reite weiter, wenn du so dumm sein willst, ich halte
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