Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
einem Ritter namens Addam Marbrand.«
In den meisten Fällen hätten die Goldröcke einen Außenstehenden als Befehlshaber abgelehnt, doch Ser Addam Marbrand war eine kluge Wahl. Wie Jaime gehörte er zu jener Sorte Männer, denen andere gern folgten. Die Stadtwache habe ich verloren . »Ich habe Pod auf die Suche nach Shagga geschickt, aber er hatte kein Glück.«
»Die Felsenkrähen sind im Königswald geblieben. Shagga gefällt es dort offensichtlich. Timett hat die Brandmänner nach Hause geführt, mit all der Beute, die sie nach dem Kampf bei der Plünderung von Stannis’ Lager machen konnten. Chella ist eines Morgens mit einem Dutzend Schwarzohren am Flusstor aufgetaucht, aber die Rotröcke Eures Vaters haben sie verjagt, während das Volk von Königsmund sie mit Kot bewarf und verhöhnte.«
Undankbares Pack. Die Schwarzohren haben ihr Leben für sie gegeben . Während Tyrion betäubt und träumend im Bett lag, hatte ihm sein eigenes Fleisch und Blut die Krallen ausgerissen, eine nach der anderen. »Ich möchte, dass du zu meiner Schwester gehst. Ihr unersetzlicher Sohn hat diese Schlacht unversehrt überstanden, also braucht Cersei keine Geiseln mehr. Sie hat geschworen, Alayaya freizulassen, nachdem ...«
»Das hat sie auch getan. Vor acht, neun Tagen, nach der Auspeitschung.«
Tyrion schob sich noch weiter hoch und ignorierte den stechenden Schmerz in seiner Schulter. » Auspeitschung ?«
»Sie haben das Mädchen im Hof an einen Pfahl gebunden,
ausgepeitscht und sie dann nackt und blutend zum Tor hinausgetrieben. «
Sie lernte gerade Lesen , ging es Tyrion absurderweise durch den Kopf. Die Narbe auf seinem Gesicht spannte, und einen Moment lang fühlte es sich an, als würde sein Schädel vor Zorn platzen. Alayaya war eine Hure, gewiss, ein reizenderes, tapfereres, unschuldigeres Mädchen hatte er jedoch bisher noch selten kennen gelernt. Tyrion hatte sie nie angerührt; sie diente lediglich dazu, seine Affäre mit Shae zu verschleiern. In seiner Sorglosigkeit hatte er niemals darüber nachgedacht, was sie dieser Gefallen kosten könnte. »Ich habe meiner Schwester versprochen, Tommen so zu behandeln wie sie Alayaya«, erinnerte er sich laut. Ihm war, als müsse er sich übergeben. »Wie kann ich einen achtjährigen Jungen auspeitschen lassen?« Wenn ich es nicht tue, gewinnt Cersei.
»Tommen befindet sich gar nicht mehr in Euren Händen«, erwiderte Bronn unverblümt. »Nachdem sie erfahren hatte, dass Eisenhand tot ist, hat die Königin die Schwarzkessels losgeschickt, und in Rosby hatte niemand den Mut, sich ihnen zu widersetzen.«
Ein weiterer Schlag und gleichzeitig eine Erleichterung, musste er sich eingestehen. Er mochte Tommen. »Die Schwarzkessels sollten eigentlich zu den Unsrigen zählen«, meinte er ausgesprochen gereizt.
»Zählten sie auch, solange ich ihnen zwei Münzen für jede geben konnte, die sie von der Königin bekamen, doch mittlerweile hat sie den Einsatz erhöht. Osney und Osfryd wurden nach der Schlacht ebenfalls zu Rittern geschlagen. Die Götter wissen, wofür, niemand hat sie irgendwo kämpfen sehen.«
Meine Söldner haben mich verraten, meine Freunde werden ausgepeitscht und mit Schande überhäuft, und ich liege hier und ver rotte , dachte Tyrion. Und ich habe geglaubt, ich hätte diese verfluchte Schlacht gewonnen. Ist dies der Geschmack des Triumphs ? »Stimmt es, dass Stannis durch Renlys Geist in die Flucht geschlagen wurde?«
Bronn lächelte dünn. »Von den Windentürmen aus konnten wir nur sehen, wie Banner im Schlamm landeten und Männer ihre Speere fortwarfen und Fersengeld gaben; in den Suppenküchen und den Bordellen werden Euch jedoch alle erzählen, sie hätten beobachtet, wie Renlys Geist den einen oder anderen umgebracht hat. Der größte Teil von Stannis’ Heer hat vorher Renly gehört, und diese Männer haben beim Anblick von Renly in seiner glänzenden grünen Rüstung Hals über Kopf erneut die Seiten gewechselt.«
Nach allen seinen aufwändigen Plänen, nach dem Ausfall und der Brücke aus Schiffen und nachdem man ihm das Gesicht gespalten hatte, war Tyrion von einem Toten in den Schatten gestellt worden. Wenn Renly wirklich tot ist . Darum würde er sich auch noch kümmern müssen. »Wie ist Stannis entkommen?«
»Seine Lyseni sind mit ihren Galeeren draußen in der Bucht geblieben, jenseits Eurer Kette. Als sich die Schlacht für sie zum Schlechten wendete, legten sie drüben am Ufer an und nahmen so viele Männer auf wie möglich. Am Ende
Weitere Kostenlose Bücher