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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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zu nehmen. Sie brachen ein Brot
auseinander, das Heiße Pastete in der Küche gestohlen hatte, und reichten den harten, gelben Käse herum.
    »Weißt du, wohin es geht?«, fragte Gendry sie.
    »Nach Norden«, antwortete Arya.
    Heiße Pastete schaute sich unsicher um. »Welche Richtung ist Norden?«
    Sie deutete mit dem Käse. »Dort entlang.«
    »Aber die Sonne scheint nicht. Wieso bist du dir so sicher? «
    »Wegen des Mooses. Siehst du, wie es vor allem auf einer Seite der Bäume wächst? Das ist Süden.«
    »Was sollen wir denn im Norden?«, wollte Gendry wissen.
    »Zum Trident.« Arya entrollte die gestohlene Karte und zeigte sie ihnen. »Hier. Wenn wir den Trident erreicht haben, müssen wir ihm nur stromaufwärts bis nach Schnellwasser folgen, dort.« Mit dem Finger zog sie den Weg nach. »Es ist weit, aber wir können uns nicht verirren, solange wir am Fluss bleiben.«
    Heiße Pastete betrachtete blinzelnd die Karte. »Welches ist Schnellwasser?«
    Schnellwasser war als Burgturm eingezeichnet, in die Gabelung zwischen die blauen Linien der beiden Flüsse, des Trommelsteins und des Roten Arms. »Dort.« Sie zeigte mit dem Finger darauf. »Da steht Schnellwasser .«
    »Kannst du etwa lesen?«, fragte er verwundert, als habe sie behauptet, sie könne übers Wasser gehen.
    Sie nickte. »In Schnellwasser sind wir sicher.«
    »Ja? Warum?«
    Weil Schnellwasser die Burg meines Großvaters ist und mein Bruder Robb auch dort sein wird , wollte sie erwidern. Sie biss sich auf die Lippen und rollte die Karte zusammen. »Sind wir eben. Allerdings nur, wenn wir es bis dort schaffen.« Als Erste saß sie wieder im Sattel. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie Heiße Pastete die Wahrheit verschwieg, doch sie
wollte ihm ihr Geheimnis nicht anvertrauen. Gendry kannte es, bloß war das etwas anderes. Gendry hatte gleichfalls ein Geheimnis, obwohl er selbst nicht zu wissen schien, was es war.
    Bei Tageslicht beschleunigte Arya das Tempo; sie ließ die Pferde traben, so lange sie es wagte, und trieb sie manchmal zum Galopp an, wenn sich eine Wiese flach vor ihnen ausbreitete. Das kam selten genug vor; das Gelände wurde zunehmend hügeliger. Die Anhöhen waren zwar nicht hoch oder besonders steil, dennoch reihten sie sich ohne Ende aneinander, und bald waren die drei es leid, ständig hinauf- und hinunterzusteigen, und folgten Bächen durch ein Labyrinth bewaldeter Täler, wo die Bäume einen dichten Baldachin über ihnen bildeten.
    Von Zeit zu Zeit schickte sie Heiße Pastete und Gendry voraus, während sie selbst umkehrte und ihre Fährte verwischte und derweil auf mögliche Geräusche von Verfolgern lauschte. Zu langsam , dachte sie und biss sich auf die Unterlippe, wir sind zu langsam, sie werden uns ganz bestimmt erwischen. Einmal erspähte sie vom Kamm eines Hügels aus dunkle Gestalten, die im Tal hinter ihnen einen Bach durchquerten, und einen halben Herzschlag lang fürchtete sie bereits, Roose Boltons Reiter hätten sie eingeholt, doch auf den zweiten Blick erkannte sie, dass es sich lediglich um ein Rudel Wölfe handelte. Sie legte die Hände trichterförmig an den Mund und heulte zu ihnen hinunter: » Ahuuuuuuuu, ahuuuuuuuu .« Als der größte Wolf den Kopf hob und ihren Ruf beantwortete, ließ der Laut Arya schaudern.
    Gegen Mittag hatte Heiße Pastete zu jammern begonnen. Sein Hintern sei wund, beschwerte er sich, der Sattel reibe an der Innenseite seiner Beine, und außerdem brauche er ein wenig Schlaf. »Ich bin so müde, gleich falle ich vom Pferd.«
    Arya schaute Gendry an. »Wenn er runterfällt, Gendry, was meinst du, wer findet ihn zuerst, die Wölfe oder der Mummenschanz? «

    »Die Wölfe«, sagte Gendry. »Die haben eine bessere Nase.«
    Heiße Pastete öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Er fiel nicht vom Pferd. Kurze Zeit später fing es erneut an zu regnen. Die Sonne hatten sie noch kein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Es wurde kälter, und bleiche, weiße Nebelschwaden zogen durch die Kiefern und trieben über die kahlen, verbrannten Felder.
    Gendry erging es fast genauso übel wie Heiße Pastete, allerdings war er zu stolz, um zu klagen. Unbeholfen saß er im Sattel und trug unter dem zotteligen schwarzen Haar eine entschlossene Miene zur Schau, doch Arya wusste, dass er kein Reiter war. Das hätte ich nicht vergessen dürfen , dachte sie. Sie selbst konnte bereits reiten, solange sie sich zu erinnern vermochte, Ponys, als sie klein war, später Pferde. Gendry und Heiße Pastete dagegen

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