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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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letzte Zeile, sprang in die Luft und landete mit beiden Füßen krachend und so schwer auf dem Boden, dass er die Weinbecher auf den Tischen zum Beben brachte. Die Frauen lachten und klatschten Beifall.
    »Ich habe schon geglaubt, dieses fürchterliche Lied würde niemals ein Ende haben«, sagte die Dornenkönigin. »Aber seht nur, da kommt mein Käse.«

JON
    Die Welt bestand aus grauer Dunkelheit und roch nach Kiefern, Moos und Kälte. Bleicher Nebel stieg von der schwarzen Erde auf, während sich die Reiter ihren Weg durch das Gewirr verstreuter Felsen und dürrer Bäume suchten und ins Flusstal hinunterritten, an dessen Sohle sie Lagerfeuer wie Juwelen verstreut willkommen hießen. Es waren mehr Feuer, als Jon Schnee zählen konnte, Hunderte, Tausende, ein zweiter Fluss aus flackernden Lichtern, der sich am Ufer des eisig weißen Milchwassers entlangzog. Er ballte die Finger seiner Schwerthand zur Faust und öffnete sie wieder.
    Ohne Banner und Trompeten brachten sie den Abstieg hinter sich, und die Stille wurde nur vom fernen Rauschen des Flusses, vom Hufschlag und vom Klappern von Rasselhemds Knochenharnisch durchbrochen. Irgendwo über ihnen schwebte ein Adler auf großen graublauen Schwingen dahin, derweil am Boden Männer, Hunde, Pferde und ein weißer Schattenwolf unterwegs waren.
    Ein Stein, den ein Huf aufgeworfen hatte, polterte den Hang hinunter, und Jon sah, wie Geist bei dem Geräusch den Kopf wandte. Der Wolf war den Reitern, ganz seiner Gewohnheit gehorchend, in einigem Abstand gefolgt, doch als der Mond über die Soldatenkiefern stieg, schloss er mit rot glühenden Augen auf. Rasselhemds Hunde begrüßten ihn wie immer mit Knurren und wildem Gebell, doch der Schattenwolf schenkte ihnen keine Beachtung. Vor sechs Tagen hatte der größte Hund ihn von hinten angegriffen, während die Wildlinge das Lager für die Nacht aufschlugen; Geist hatte
sich umgedreht, war auf den Hund losgegangen und hatte ihn mit einem blutenden Hinterbein in die Flucht geschlagen. Seitdem hielt sich die Meute in sicherem Abstand zu ihm.
    Jons kleines Pferd wieherte leise, doch ein Tätscheln und ein ruhiges Wort beruhigten das Tier. Wenn nur Jons eigene Ängste genauso leicht besänftigt werden könnten. Er trug schwarze Kleidung, das Schwarz der Nachtwache, und der Feind ritt vor und hinter ihm. Wildlinge, und ich mitten unter ihnen . Ygritte trug Qhorin Halbhands Mantel, Lenyl seine Halsberge, die große Speerfrau Ragwyl seine Handschuhe und einer der Bogenschützen seine Stiefel. Qhorins Helm hatte der kleine schlichte Mann mit Namen Langspeer Ryk gewonnen, allerdings passte er kaum auf seinen schmalen Kopf, daher hatte er ihn Ygritte überlassen. Und Rasselhemd trug Qhorins Knochen in seinem Beutel, dazu den blutigen Kopf von Ebben, der mit Jon aufgebrochen war, um am Klagenden Pass auf Kundschaft zu gehen. Tot, alle tot, außer mir, und ich bin für die Welt gestorben.
    Ygritte ritt direkt hinter ihm. Vor ihm war Langspeer Ryk. Der Herr der Knochen hatte die beiden zu seinen Wachen ernannt. »Wenn die Krähe davonfliegt, koche ich eure Knochen«, warnte er die zwei beim Aufbruch und lächelte dabei durch die schiefen Zähne des Riesenschädels, den er als Helm trug.
    Ygritte lachte abfällig. »Willst du ihn lieber selbst bewachen? Wenn wir es tun sollen, lass uns in Ruhe, und wir erledigen es.«
    Das ist wirklich ein freies Volk, erkannte Jon. Rasselhemd führte sie zwar an, trotzdem nahm deshalb keiner ein Blatt vor den Mund.
    Der Anführer der Wildlinge starrte ihn unfreundlich an. »Vielleicht hast du die anderen getäuscht, Krähe, aber glaube bloß nicht, du könntest Manke zum Narren halten. Er braucht dich nur einmal anzuschauen, dann sieht er, ob du ein falsches Spiel treibst. Und dann werde ich mir aus deinem
Wolf einen Mantel machen und dir deinen weichen Knabenbauch aufschlitzen und ein Wiesel darin einnähen.«
    Jon ballte die Schwerthand zur Faust, öffnete sie wieder, beugte die verbrannten Finger im Handschuh, doch Langspeer Ryk lachte nur. »Und wo findest du im Schnee ein Wiesel? «
    In jener ersten Nacht nach einem langen Tag im Sattel hatten sie ihr Lager in einer flachen Steinsenke auf einem namenlosen Berg aufgeschlagen und sich dicht ans Feuer gedrängt, da es zu schneien begann. Jon sah zu, wie die Flocken über den Flammen schmolzen. Trotz mehrerer Schichten Wolle, Fell und Leder spürte er die Kälte bis in die Knochen. Ygritte setzte sich neben ihn, nachdem sie gegessen hatte, zog ihre Kapuze

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