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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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über den Kopf und schob die Hände in die Ärmel, um sie zu wärmen. »Wenn Manke erfährt, was du mit Halbhand angestellt hast, wird er dich ganz bestimmt aufnehmen«, versicherte sie ihm.
    »Als was aufnehmen?«
    Das Mädchen lachte höhnisch. »Als einen von uns. Glaubst du, du wärst die einzige Krähe, die je von der Mauer heruntergeflogen ist? Im Herzen sehnt ihr euch doch alle danach, frei zu fliegen.«
    »Und wenn ich frei bin«, fragte er langsam, »bin ich dann auch frei zu gehen?«
    »Sicher.« Trotz ihrer schiefen Zähne war ihr Lächeln warm. »Und wir werden frei sein, dich umzubringen. Die Freiheit ist gefährlich , aber die meisten kommen auf den Geschmack.« Sie legte die behandschuhte Hand auf sein Bein, dicht über dem Knie. »Du wirst schon sehen.«
    Gewiss , dachte Jon. Ich werde sehen und lauschen und Dinge erfahren , und wenn ich genug weiß, werde ich zur Mauer zurückkehren . Die Wildlinge hielten ihn für einen Eidbrüchigen, im Herzen hingegen war er noch immer ein Mann der Nachtwache und erfüllte die letzte Pflicht, die Qhorin Halbhand ihm auferlegt hatte. Bevor ich ihn getötet habe .

    Am Ende des Hangs erreichten sie einen kleinen Bach, der von den Ausläufern der Berge in den Milchwasser floss. Er schien aus Steinen und Glas zu bestehen, dennoch konnten sie das Wasser unter der gefrorenen Oberfläche rauschen hören. Rasselhemd führte sie hinüber und zerbrach die dünne Eiskruste.
    Manke Rayders Kundschafter näherten sich ihnen, während sie das Ufer erreichten. Jon schätzte sie mit einem Blick ab: acht Reiter, Männer und Frauen, die in Fell und Leder gekleidet waren und von denen der eine oder andere ein Stück Rüstung oder einen Helm trug. Bewaffnet waren sie mit Speeren und im Feuer gehärteten Lanzen, außer ihrem Anführer, einem dicken Blonden mit wässrigen Augen, der eine große geschwungene Sense aus scharfem Stahl trug. Der Weiner, erkannte Jon sofort. Die Schwarzen Brüder erzählten sich Geschichten über ihn. Wie Rasselhemd, Harma Hundekopf und Alfyn Krähentöter war er ein berüchtigter Räuber.
    »Der Herr der Knochen«, sagte der Weiner, als er sie sah. Er beäugte Jon und seinen Wolf. »Und wer ist das?«
    »Eine Krähe, die übergelaufen ist«, erklärte Rasselhemd, der die Anrede Herr der Knochen vorzog, wegen der klappernden Rüstung, die er trug. »Er hatte Angst, ich würde mir seine Knochen ebenso holen wie die von Halbhand.« Dabei schüttelte er den Sack mit seinen Trophäen.
    »Er hat Qhorin Halbhand erschlagen«, sagte Langspeer Ryk und deutete auf Jon. »Er und sein Wolf.«
    »Und Orell hat er auch erledigt«, fügte Rasselhemd hinzu.
    »Der Kerl ist ein Warg, oder jedenfalls fast«, warf Ragwyl, die große Speerfrau, ein. »Sein Wolf hat sich ein Stück von Halbhands Bein geholt.«
    Der Weiner warf Jon aus roten, tränenden Augen einen weiteren Blick zu. »Tatsächlich? Nun, er hat schon etwas Wölfisches an sich, wenn man ihn sich genauer anschaut. Bringt ihn zu Manke, vielleicht behält er ihn.« Er riss sein Pferd herum,
galoppierte davon, und seine Reiter folgten dicht hinter ihm.
    Der Wind blies feucht und schwer, während sie das Tal des Milchwassers durchquerten und hintereinander durch das Lager am Fluss ritten. Geist blieb dicht bei Jon, allerdings ging ihm sein Geruch voraus wie ein Herold, und bald hatten sich Wildlingshunde um sie herum versammelt und knurrten und bellten. Lenyl schrie sie an, sie sollten ruhig sein, doch sie beachteten ihn nicht. »Sie mögen deine Bestie nicht sehr«, merkte Langspeer Ryk an.
    »Es sind Hunde, und er ist ein Wolf«, erwiderte Jon. »Sie wissen, dass sie nicht von einer Art sind.« Genauso wenig wie ich zu euch gehöre . Aber Jon hatte eine Pflicht zu erfüllen, die Aufgabe, die Qhorin Halbhand ihm auferlegt hatte, als sie zum letzten Mal gemeinsam am Feuer gehockt hatten ... Er sollte die Rolle des Abtrünnigen spielen und herausfinden, was die Wildlinge in dieser kalten rauen Wildnis der Frostfänge suchten. »Irgendeine Macht« , hatte Qhorin es dem Alten Bären gegenüber genannt, doch er war gestorben, ohne zu erfahren, um was es sich handelte oder ob Manke Rayder es tatsächlich gefunden hatte.
    Am ganzen Fluss entlang brannten Lagerfeuer zwischen den Karren, Wagen und Schlitten. Viele Wildlinge hatten Zelte aus Rothaut, Fell und Filz aufgebaut. Andere suchten unter aufgespannten Planen neben großen Steinen Schutz oder schliefen unter ihren Wagen. An einem Feuer sah Jon einen Mann, der die

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