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Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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und mehr Diebe, als ich zu schätzen wage. Bei dieser verfluchten Hitze war die halbe Stadt wie im Fieber, und jetzt mit all diesen Besuchern … gestern Nacht gab es einen Tod durch Ertrinken, eine Massenschlägerei in einer Taverne, drei Messerstechereien, eine Vergewaltigung, zwei Brände, Räubereien ohne Ende und ein alkoholisiertes Pferderennen auf der Straße der Schwestern. In der Nacht davor wurde im Regenbogenteich der Großen Septe der Kopf einer Frau gefunden. Niemand scheint zu wissen, wie er dorthin gekommen ist oder wem er gehört. «
    »Wie schrecklich«, sagte Varys erschauernd.
    Lord Renly Baratheon zeigte weniger Mitgefühl. »Wenn Ihr den Frieden des Königs nicht erhalten könnt, Janos, sollte vielleicht ein anderer die Stadtwache führen, der dazu in der Lage ist.«
    Der beleibte Janos blies seine Hängebacken auf wie ein wütender Frosch, und sein kahler Schädel rötete sich. »Aegon persönlich könnte den Frieden nicht erhalten, Lord Renly. Ich brauche mehr Männer.«

    »Wie viele?«, fragte Ned und beugte sich vor. Wie immer hatte sich Robert nicht die Mühe gemacht, der Ratssitzung beizuwohnen, und somit fiel es der Rechten Hand zu, in seinem Namen zu sprechen.
    »So viele wie möglich, Lord Hand.«
    »Stellt fünfzig neue Männer ein«, erklärte Ned. »Lord Baelish wird dafür sorgen, dass Ihr das Geld bekommt.«
    »Werde ich?«, fragte Kleinfinger.
    »Das werdet Ihr. Wenn Ihr vierzigtausend Golddrachen für die Siegerbörse auftreibt, werdet Ihr doch sicher ein paar Kupferstücke zusammenkratzen können, um den königlichen Frieden zu erhalten.« Ned wandte sich wieder Janos Slynt zu. »Darüber hinaus werde ich Euch zwanzig gute Schwertkämpfer aus meiner eigenen Hausgarde zuweisen, die bei der Wache dienen, bis die Menge wieder fort ist.«
    »Vielen Dank, Lord Stark«, sagte Slynt und verneigte sich. »Ich verspreche Euch, dass es zu unser aller Nutzen sein wird.«
    Als der Kommandeur gegangen war, wandte sich Eddard Stark dem Rest des Rates zu. »Je eher dieses Narrenspiel ein Ende hat, desto besser wird es mir gefallen.« Als wären die Kosten und Unbill nicht ärgerlich genug, beharrten alle miteinander darauf, vom »Turnier der Hand« zu sprechen, als wäre er der Anlass all dessen. Und Robert schien allen Ernstes zu glauben, er müsse sich geehrt fühlen!
    »Das Reich gedeiht durch solcherart Ereignisse, Mylord«, sagte Groß-Maester Pycelle. »Sie bieten den Großen eine Chance auf Ehre und den Kleinen eine Pause von ihren Kümmernissen.«
    »Und bringen Geld in manche Tasche«, fügte Kleinfinger hinzu. »Alle Gasthäuser der Stadt sind voll, und die Huren gehen o-beinig und klingeln bei jedem Schritt.«
    Lord Renly lachte. »Wir können uns glücklich schätzen, dass mein Bruder Stannis nicht unter uns ist. Erinnert Ihr Euch, wie er einst versuchte, die Bordelle zu ächten? Der König fragte ihn, ob er vielleicht gern auch das Essen, Scheißen
und Atmen ächten wollte, wo er doch schon dabei wäre. Um die Wahrheit zu sagen, frage ich mich manchmal, wie Stannis je diese seine hässliche Tochter zu Stande gebracht hat. Er geht ins Ehebett wie ein Mann auf dem Weg ins Schlachtfeld, mit grimmigem Blick und wild entschlossen, seine Pflicht zu tun.«
    Ned hatte in das Gelächter nicht eingestimmt. »Auch ich mache mir Gedanken um Euren Bruder Stannis. Ich frage mich, wann er beabsichtigt, seinen Besuch auf Drachenstein zu beenden und seinen Sitz im Rat wieder einzunehmen.«
    »Zweifelsohne sobald wir alle Huren im Meer versenkt haben«, erwiderte Kleinfinger und rief damit weiteres Gelächter hervor.
    »Ich habe für heute sicher genug von Huren gehört«, sagte Ned, als er sich erhob. »Bis morgen früh.«
    Harwin wachte an der Tür, als Ned zum Turm der Hand kam. »Ruft Jory in meine Gemächer, und sagt Eurem Vater, er soll mein Pferd satteln«, wies Ned ihn allzu brüsk an.
    »Wie Ihr wünscht, Mylord.«
    Der Rote Bergfried und das »Turnier der Hand« rieben ihn auf, dachte Ned, als er hinaufstieg. Er sehnte sich nach Trost in Catelyns Armen, nach dem Klirren der Schwerter, wenn Robb und Jon sich auf dem Hof miteinander maßen, nach den kühlen Tagen und den kalten Nächten des Nordens.
    In seinen Gemächern legte er seine seidene Ratsherrenrobe ab und saß einen Augenblick mit dem Buch da, während er auf Jory wartete. Stammbaum und Historie der Großen Geschlechter aus den Sieben Königslanden. Mit Beschreibungen zahlreicher Hoher Lords und Edler Ladys samt deren Kindern von

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