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Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 1 - Die Herren von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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ihm eine Antwort einfallen wollte.
    Tyrion richtete seinen gestohlenen Helm und nahm die Axt von Bronn entgegen. Er dachte daran, wie er die Reise begonnen hatte, mit gefesselten Händen und einer Kapuze über dem Kopf, und kam zu dem Schluss, dass er sich enorm verbessert hatte. Lady Stark konnte ihr Vertrauen für sich behalten. Solange er die Axt behalten durfte, hatte er ihr etwas voraus.
    Ser Willis Wode führte sie an. Bronn übernahm die Nachhut, Lady Stark blieb zu ihrer Sicherheit in der Mitte, Ser Rodrik wie ein Schatten neben ihr. Marillion warf Tyrion ständig mürrische Blicke zu, während sie so ritten. Dem Sänger waren ein paar Rippen gebrochen, seine Holzharfe und alle vier Finger seiner Spielhand, doch war der Tag für ihn kein gänzlicher Verlust gewesen. Irgendwo hatte er einen Umhang aus Schattenfell gefunden, einen dicken, schwarzen Pelz, von weißen Streifen durchzogen. Schweigend hüllte er sich hinein, und dieses eine Mal mangelte es ihm an Worten.
    Sie hörten das tiefe Knurren von Schattenkatzen hinter sich, bevor sie auch nur eine halbe Meile geritten waren, und später das wilde Fauchen, als die Tiere um die Leichen stritten, die sie zurückgelassen hatten. Marillion wurde sichtlich blasser. Tyrion ritt neben ihm. »Memme«, sagte er, »reimt sich hübsch auf Gemme.« Er gab seinem Pferd einen Tritt und ritt an dem Sänger vorbei zu Ser Rodrik und Catelyn Stark.
    Sie sah ihn an, die Lippen fest zusammengepresst.

    »Wie ich bereits sagte, als wir so rüde unterbrochen wurden«, begann Tyrion, »es gibt einen schweren Fehler in Kleinfingers Fabel. Was immer Ihr von mir glauben mögt, Lady Stark, eines kann ich Euch versichern: Ich wette niemals gegen meine Familie.«

ARYA
    Der einohrige, schwarze Kater machte einen Buckel und fauchte sie an.
    Arya tappte die Gasse entlang, balancierte auf den Ballen ihrer nackten Füße, lauschte dem Flattern ihres Herzens, atmete tief und langsam. Leise wie ein Schatten, sagte sie zu sich, leicht wie eine Feder. Der Kater sah sie kommen, Argwohn in den Augen.
    Katzen zu fangen war schwer. Ihre Hände waren von halb verheilten Narben übersät, und beide Knie waren verschorft, weil sie sich beide übel aufgeschlagen hatte. Anfangs hatte ihr selbst die dicke, fette Katze des Kochs entfliehen können, doch Syrio trieb sie bei Tag und Nacht an. Als sie mit blutenden Händen zu ihm gelaufen kam, hatte er gesagt: »So langsam? Sei schneller, Mädchen. Deine Feinde werden dir mehr als nur Kratzer verpassen.« Er hatte die Wunden mit myrischem Feuer abgetupft, welches so schlimm brannte, dass sie sich auf die Lippen beißen musste, um nicht zu schreien. Dann sandte er sie aus, weitere Katzen zu fangen.
    Der Rote Bergfried war voller Katzen: Faule, alte Katzen schlummerten in der Sonne, kaltäugige Mauser zuckten mit den Schwänzen, schnelle, kleine Kätzchen mit Krallen wie Nadeln, Katzen der Hofdamen, gekämmt und zutraulich, struppige Schatten, welche die Abfallhaufen durchstöberten. Eine nach der anderen hatte Arya gejagt und gefangen und stolz Syrio Forel gebracht … alle, bis auf diese eine, diesen einohrigen schwarzen Teufel von einem Kater. »Das da drüben ist der wahre König dieser Burg«, hatte einer der Goldröcke ihr erklärt. »Älter als die Sünde und doppelt so böse.
Einmal, als der König ein Festmahl für den Vater der Königin gab, sprang der schwarze Mistkerl auf den Tisch und hat sich eine gebratene Wachtel direkt aus Lord Tywins Hand geschnappt. Robert musste so lachen, dass er fast geplatzt wäre. Von dem da halte dich lieber fern, Kindchen.«
    Sie hatte ihn durch die halbe Burg gehetzt. Zwei Mal um den Turm der Hand, über den Innenhof, durch die Ställe, die Wendeltreppe hinunter, an der kleinen Küche und dem Schweinestall und den Kasernen der Goldröcke vorbei, am Fuß der Flussmauer entlang und wieder die Treppen hinauf und am Verrätergang vor und zurück und wieder hinunter und durch ein Tor und um einen Brunnen und in seltsame Gebäude hinein und wieder aus ihnen hervor, bis Arya nicht mehr wusste, wo sie war.
    Jetzt endlich hatte sie ihn. Hohe Mauern ragten zu beiden Seiten auf, und vor sich sah sie eine kahle, fensterlose Wand. Leise wie ein Schatten, wiederholte sie, während sie voranschlich, leicht wie eine Feder .
    Als sie drei Schritte vor ihm war, machte der Kater einen Satz. Links, dann rechts wollte er, und rechts, dann links war Arya, schnitt ihm den Weg ab. Wieder fauchte er und versuchte, zwischen ihren Beinen

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