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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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den Tunnel unter der Mauer mit Stein und Geröll gefüllt, das zusammenfror und am Ende ebenso undurchdringlich geworden war wie die Mauer selbst. »Wir hätten Jon folgen sollen«, sagte Bran, als er das sah. Er dachte oft an seinen Bastardbruder seit jener Nacht, in der Sommer ihn durch den Sturm hatte davonreiten sehen. »Hätten wir nur nach dem Königsweg gesucht und wären ihm zur Schwarzen Festung gefolgt.«
    »Das dürfen wir nicht wagen, mein Prinz«, sagte Jojen. »Ich habe dir gesagt, aus welchem Grund.«
    »Aber das waren Wildlinge. Die haben einen Mann getötet, und sie wollten Jon auch töten. Jojen, es waren mindestens hundert .«
    »Das hast du uns schon erzählt. Wir sind vier. Du hast deinem Bruder geholfen, wenn er es denn wirklich war, aber dabei hättest du beinahe Sommer verloren.«
    »Ich weiß«, antwortete Bran zerknirscht. Der Schattenwolf hatte drei von ihnen getötet, vielleicht sogar mehr, aber es waren zu viele gewesen. Als sie einen engen Kreis um den großen ohrlosen Mann bildeten, hatte er im Regen zu fliehen versucht, doch einer ihrer Pfeile war ihm hinterhergeflogen, und der plötzliche Schmerz hatte Bran aus dem Wolfsleib und zurück in seinen eigenen getrieben. Nachdem der Sturm sich endlich gelegt hatte, hatten sie sich in der Dunkelheit ohne Feuer zusammengedrängt,
nur im Flüsterton gesprochen, wenn überhaupt, auf Hodors schweren Atem gelauscht und sich gefragt, ob die Wildlinge am Morgen Anstalten machen würden, den See zu überqueren. Bran hatte wieder und wieder versucht, Sommer zu erreichen, doch der Schmerz, den er vorfand, stieß ihn jedes Mal zurück, so wie man vor einem rotglühenden Kessel zurückschreckt, wenn man ihn gerade hochheben will. Nur Hodor schlief in dieser Nacht und murmelte »Hodor, Hodor«, während er sich in der Dunkelheit hin und her warf. Bran hatte schreckliche Angst, dass Sommer irgendwo allein in der Dunkelheit starb. Bitte, ihr alten Götter, betete er, ihr habt mir Winterfell genommen und meinen Vater und meine Beine, bitte lasst mir wenigstens Sommer. Und haltet Wache über Jon Schnee und macht, dass die Wildlinge fortziehen.
    Auf der steinigen Insel im See wuchsen keine Wehrholzbäume, und trotzdem mussten die alten Götter ihn irgendwie gehört haben. Die Wildlinge ließen sich am nächsten Morgen mit dem Aufbruch Zeit; sie entledigten zunächst ihre eigenen Toten und den Mann, den sie getötet hatten, ihrer Kleider, angelten sogar am See, und dann kam dieser fürchterliche Augenblick, als drei von ihnen den Damm entdeckten und betraten …, doch der Weg bog ab, die drei allerdings nicht, und zwei wären beinahe ertrunken, ehe die anderen sie herauszogen. Der große kahle Mann schrie sie an, seine Worte hallten in einer Sprache über das Wasser, die nicht einmal Jojen kannte, und kurze Zeit später sammelten sie ihre Schilde und Speere ein und marschierten nach Nordosten davon, in dieselbe Richtung, die Jon eingeschlagen hatte. Bran wollte ebenfalls aufbrechen und nach Sommer suchen, doch die Reets waren dagegen. »Wir bleiben noch eine Nacht hier«, bestimmte Jojen, »damit wir einige Meilen Abstand zu den Wildlingen haben. Du willst doch nicht noch einmal auf sie stoßen, oder?« Spät am Nachmittag wagte sich Sommer aus seinem Versteck und zog ein Hinterbein nach. Er fraß von den Leichen im Gasthaus, verscheuchte die Krähen, dann schwamm er zur Insel hinüber.
Meera zog ihm den abgebrochenen Pfeil aus dem Bein und rieb die Wunde mit dem Saft irgendwelcher Heilpflanzen ein, die sie am Fundament des Turms gefunden hatte.
    Heute hinkte der Schattenwolf zwar noch, doch es ging ihm von Tag zu Tag besser, fand Bran. Die Götter hatten seine Gebete erhört.
    »Vielleicht sollten wir es in einer anderen Burg versuchen«, schlug Meera ihrem Bruder vor. »An einer anderen Stelle können wir vielleicht durch ein Tor. Ich kann auf Kundschaft gehen, wenn du möchtest, allein komme ich schneller voran.«
    Bran schüttelte den Kopf. »Im Osten kommen als Nächstes Grundsee und dann Königintor. Westlich von hier liegt Eismark. Dort wird es nicht anders sein, die Burgen sind nur kleiner. Alle Tore wurden versiegelt, außer denen in der Schwarzen Festung, Ostwacht und dem Schattenturm.«
    Hodor sagte dazu: »Hodor«, und die Reets wechselten einen Blick. »Zumindest sollte ich auf die Mauer steigen«, entschied Meera. »Möglicherweise kann ich von dort oben etwas sehen.«
    »Was gäbe es da schon zu entdecken?«, fragte Jojen.
    »Irgendetwas«,

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