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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Meera hielt sich im Schatten, während sie sich voranbewegte, und schlich leise wie eine Katze um einen hellen Flecken Mondlicht herum. Bran beobachtete sie die ganze Zeit, wobei er kaum das schwache Glänzen ihres Speers sehen konnte. Ich kann sie doch nicht allein gegen das Ding kämpfen lassen, dachte er. Sommer war zu weit weg, aber …
    … er verließ seinen eigenen Leib und tastete nach Hodor.
    Es war ganz anders, als in Sommer zu schlüpfen. Das fiel
Bran inzwischen so leicht, dass er überhaupt nicht mehr darüber nachdachte. Hier war es schwerer, so als versuche man, den linken Stiefel über den rechten Fuß zu ziehen. Alles passte nicht recht, und der Stiefel hatte außerdem noch Angst , der Stiefel wusste nicht, was da vor sich ging, der Stiefel schob den Fuß von sich. Er schmeckte Erbrochenes in Hodors Kehle, und das hätte beinahe ausgereicht, ihn in die Flucht zu schlagen. Stattdessen wand und drängte er sich hinein, setzte sich auf, sortierte seine Beine unter sich – seine riesigen kräftigen Beine – und erhob sich. Ich stehe. Er machte einen Schritt. Ich gehe. Das Gefühl war so ungewohnt, und fast wäre er gestolpert. Auf dem kalten Steinboden sah er sich selbst liegen, ein kleines gebrechliches Ding, doch jetzt war er nicht mehr gebrechlich. Er ergriff Hodors Langschwert. Das Atmen war jetzt so laut wie die Balge eines Hufschmieds.
    Aus dem Brunnen stieg ein Wimmern auf, ein eindringliches Klagen , das ihm durch Mark und Bein ging. Eine riesige schwarze Gestalt löste sich aus der Dunkelheit und torkelte auf das Mondlicht zu, und vor lauter Angst konnte Bran nicht einmal daran denken , Hodors Schwert zu heben, wie er es vorgehabt hatte, stattdessen fand er sich plötzlich auf dem Boden wieder, während Hodor brüllte: »Hodor, hodor, HODOR!«, genauso wie in dem Gewitter auf dem Turm im See. Doch das Ding, das in der Nacht kam, schrie ebenfalls, während es in Meeras Netz wild um sich schlug. Bran sah, wie ihr Speer aus der Dunkelheit hervorstieß, um es aufzuspießen, doch dann stolperte das Ding, fiel zu Boden und kämpfte mit dem Netz. Immer noch drang das Wimmern aus dem Brunnen hervor, jetzt sogar noch lauter. Auf dem Boden wälzte sich das schwarze Ding und kreischte: »Nein, nein nicht, bitte, NICHT…«
    Meera baute sich über ihm auf, und das Mondlicht glänzte silbern auf den Zacken ihres Froschspeers. »Wer bist du?«, verlangte sie zu wissen.
    »Ich bin SAM «, schluchzte das schwarze Ding. »Sam, Sam, ich bin Sam, lass mich raus, du hast mich gestochen …« Er
wälzte sich durch einen Flecken Mondlicht und rang mit den Schnüren von Meeras Netz. Hodor schrie: »Hodor, hodor, hodor! «
    Schließlich war es Jojen, der Holz auf die Glut legte und so lange hineinblies, bis knisternd Flammen aufloderten. Dann wurde es heller, und Bran entdeckte am Rande des Brunnens ein Mädchen mit bleichem, dünnem Gesicht, das in Felle und Häute gehüllt war, die es unter einem riesigen schwarzen Mantel trug, während es versuchte, den schreienden Säugling in ihren Armen zu beruhigen. Das Wesen auf dem Boden schob einen Arm durch das Netz und wollte nach seinem Messer greifen, doch die Maschen ließen das nicht zu. Jedenfalls war es kein Ungeheuer und keine Bestie, noch nicht einmal die blutverschmierte Irre Axt, sondern lediglich ein großer fetter Mann, der in schwarze Wolle, schwarze Felle, schwarzes Leder und ein schwarzes Kettenhemd gekleidet war. »Er ist ein Schwarzer Bruder«, sagte Bran. »Meera, er gehört zur Nachtwache. «
    »Hodor?« Hodor hockte sich auf die Fersen und betrachtete den Mann im Netz. »Hodor«, wiederholte er und johlte.
    »Zur Nachtwache, ja.« Der fette Mann schnaufte noch immer wie ein Blasebalg. »Ich bin ein Bruder der Nachtwache.« Eine der Schnüre zog sich unter dem Doppelkinn entlang und drückte ihm den Kopf in die Höhe, andere gruben sich tief in seine Wangen. »Ich bin eine Krähe, bitte. Holt mich hier raus.«
    Bran war plötzlich unsicher. »Bist du die dreiäugige Krähe?« Er kann nicht die dreiäugige Krähe sein.
    »Ich glaube nicht.« Der fette Mann rollte mit den Augen, aber es waren nur zwei zu sehen. »Ich bin bloß Sam. Samwell Tarly. Lasst mich raus, das tut weh.« Erneut kämpfte er gegen das Netz an.
    Meera grunzte verärgert. »Hör auf zu zappeln. Wenn du mir das Netz zerreißt, werfe ich dich wieder in den Brunnen. Beweg dich nicht, dann mache ich dich los.«

    »Und wer bist du?«, fragte Jojen das Mädchen mit dem

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