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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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hast du ihn nicht durch dieses Schwarze Tor mitgebracht?«
    »Weil er … weil er nicht hindurchkann.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Die Mauer. Die Mauer ist mehr als nur Eis und Stein, hat er gesagt. Sie ist mit Zaubern versehen … mit alten und sehr mächtigen Zaubern. Er kann die Mauer nicht passieren.«
    Daraufhin wurde es sehr still in der Burgküche. Bran hörte das leise Knistern des Feuers, das Rascheln des Laubs im Nachtwind, das Knarren des dürren Wehrholzbaums, der nach dem Mond griff. Jenseits der Mauer hausen die Ungeheuer und die Riesen und die Leichenfresser, erinnerte er sich an die Worte der Alten Nan, aber sie können nicht durch die Mauer, solange sie steht. Also schlaf ruhig, mein kleiner Brandon, mein süßer Kleiner. Du brauchst keine Angst zu haben. Hier gibt es keine Ungeheuer.

    »Ich bin nicht derjenige, den du holen sollst«, erklärte Jojen dem fetten Sam in seiner schmutzigen, weiten schwarzen Tracht. » Er ist es.«
    »Oh.« Sam blickte unsicher auf ihn hinab. Erst jetzt schien er zu bemerken, dass Bran verkrüppelt war. »Ich bin … ich bin nicht stark genug, um dich zu tragen, ich …«
    »Hodor kann mich tragen.« Bran zeigte auf den Korb. »Darin reite ich auf seinem Rücken.«
    Sam starrte ihn an. »Du bist Jon Schnees Bruder. Der, der abgestürzt ist …«
    »Nein«, entgegnete Jojen. »Dieser Junge ist tot.«
    »Verrat es niemandem«, warnte Bran. »Bitte.«
    Sam wirkte einen Augenblick lang verwirrt, ehe er endlich antwortete: »Ich … ich kann Geheimnisse bewahren. Und Goldy auch.« Als er das Mädchen anblickte, nickte sie heftig. »Jon … Jon war auch mein Bruder. Er war der beste Freund, den ich je hatte, aber er ist mit Qhorin Halbhand auf Kundschaft in die Frostfänge gezogen und nicht mehr zurückgekehrt. Wir haben auf der Faust auf ihn gewartet, als … als …«
    »Jon ist hier«, sagte Bran. »Sommer hat ihn gesehen. Er war mit ein paar Wildlingen zusammen, aber sie haben einen Mann getötet, und Jon hat sich dessen Pferd geschnappt und ist geflohen. Ich wette, er ist zur Schwarzen Festung geritten.«
    Sam richtete den Blick seiner weit aufgerissenen Augen auf Meera. »Seid ihr sicher, dass es Jon war? Hast du ihn wirklich gesehen?«
    »Ich bin Meera«, sagte Meera lächelnd. »Sommer ist …«
    Ein Schatten löste sich von der halb eingestürzten Kuppel und sprang durch das Mondlicht herab. Sogar mit dem verletzten Bein landete der Wolf so leise und leicht wie Schnee. Das Mädchen Goldy stieß einen erschrockenen Laut aus und drückte ihren Säugling so fest an sich, dass er wieder zu schreien begann.
    »Er tut euch nichts«, beteuerte Bran. » Das ist Sommer.«
    »Jon hat mir erzählt, ihr hättet alle einen Wolf.« Sam zog sich
einen Handschuh aus. »Ich kenne Geist.« Er streckte zitternd eine Hand aus, deren Finger so weiß und weich und fett wie kleine Würste waren. Sommer tappte heran, schnüffelte daran und leckte ihm über die Hand.
    Da traf Bran seine Entscheidung. »Wir gehen mit dir.«
    »Ihr alle?« Das überraschte Sam offensichtlich.
    Meera zauste Bran das Haar. »Er ist unser Prinz.«
    Sommer umkreiste schnuppernd den Brunnen. Er blieb an der obersten Stufe stehen und sah Bran an. Sommer will aufbrechen.
    »Ist Goldy hier in Sicherheit, bis ich zurückkomme?«, erkundigte sich Sam.
    »Ich glaube schon«, erwiderte Meera. »Sie kann gern an unserem Feuer bleiben.«
    »Die Burg ist verlassen«, meinte Jojen.
    Goldy blickte sich um. »Craster hat uns oft Geschichten von Burgen erzählt, aber ich wusste nicht, dass sie so groß sind.«
    Das ist doch nur die Küche. Bran überlegte, was sie wohl sagen würde, wenn sie jemals Winterfell zu sehen bekam.
    Es dauerte einige Minuten, bis sie alles eingepackt und Bran in seinen Korbsitz auf Hodors Rücken gehievt hatten. Als sie fertig waren, saß Goldy am Feuer und stillte ihr Kind. »Du kommst doch wieder, um mich zu holen?«, bat sie Sam.
    »Sobald ich kann«, versprach er. »Und dann gehen wir irgendwohin, wo es warm ist.« Bei diesen Worten fragte sich Bran, was wohl vor ihm lag. Werde ich jemals wieder irgendwo hinkommen, wo es warm ist?
    »Ich gehe vor, ich kenne den Weg.« Sam zögerte am Anfang der Treppe. »Es sind einfach so viele Stufen «, seufzte er, ehe er losging. Ihm folgte Jojen, dann Sommer, und danach Hodor mit Bran auf dem Rücken. Meera übernahm die Nachhut und hielt Speer und Netz bereit.
    Es war ein weiter Weg nach unten. Von oben fiel noch Mondlicht in den Brunnen, doch mit jeder

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