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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Fleisch zwischen den Beinen, aber nicht beides?« Varys hatte gekichert. »Da sollte ich vielleicht dankbar sein, dass ich beschnitten bin.«

    Die Spinne hatte Recht. Tyrion tastete in der Dunkelheit, in der die Drachen spukten, nach seiner Unterwäsche und fühlte sich elend. Das Risiko, das er einging, ließ ihn so angespannt sein wie ein Trommelfell, und außerdem hatte er ein schlechtes Gewissen. Die Anderen sollen mein Gewissen holen, dachte er, während er sich das Hemd über den Kopf zog. Warum soll ich mich schuldig fühlen? Meine Frau will nichts mit mir zu tun haben, und vor allem nichts mit dem Teil von mir, der sich besonders nach ihr sehnt. Vielleicht sollte ich ihr von Shae erzählen . Er wäre schließlich nicht der erste Mann, der sich eine Konkubine hielt. Sansas ach so ehrenwerter Vater hatte ihr schließlich auch einen Bastardbruder geschenkt. Möglicherweise würde sich seine Gemahlin sogar darüber freuen, dass er Shae vögelte, solange ihr dadurch nur seine unwillkommene Berührung erspart blieb.
    Nein, das wage ich nicht. Ehegelübde hin oder her, er konnte seiner Gemahlin nicht trauen. Zwischen den Schenkeln war sie zwar Jungfrau, doch was Verrat anging, war sie wohl kaum ebenso unschuldig; schließlich hatte sie sogar die Pläne ihres eigenen Vaters an Cersei verraten. Mädchen in ihrem Alter waren nicht gerade dafür bekannt, Geheimnisse bewahren zu können.
    Am sichersten wäre es, wenn er sich Shaes entledigte. Ich könnte sie zu Chataya schicken, überlegte Tyrion widerwillig. In Chatayas Bordell würde Shae so viel Seide und Edelsteine bekommen, wie sie sich wünschte, und dazu die edelsten hochgeborenen Kunden. Es wäre ein sehr viel besseres Leben als jenes, das sie geführt hatte, als er ihr begegnet war.
    Falls sie es leid war, sich ihren Lebensunterhalt auf dem Rücken liegend zu verdienen, konnte er auch eine Heirat für sie arrangieren. Bronn vielleicht? Der Söldner hatte sich nie geziert, vom Teller seines Herrn zu essen; jetzt war er ein Ritter, und auf eine bessere Partie durfte sie kaum hoffen. Oder Ser Tallad? Tyrion hatte bemerkt, wie schmachtend er Shae mehr als einmal angestarrt hatte. Warum nicht? Er ist groß, stark, sieht nicht
schlecht aus und ist von Kopf bis Fuß ein begabter junger Ritter. Natürlich sah Tallad in Shae lediglich die hübsche junge Zofe einer Lady, die am Hofe in Diensten stand. Wenn er sie heiratet und erfährt, dass sie eine Hure war …
    »M’Lord, wo seid Ihr? Haben die Drachen Euch gefressen? «
    »Nein. Hier.« Er tastete an einem Drachenschädel herum. »Ich habe einen Schuh gefunden, aber ich glaube, es ist deiner. «
    »M’lord klingen so ernst. Habe ich Euch nicht zufriedengestellt? «
    »Doch, doch«, antwortete er zu knapp. »Du stellst mich immer zufrieden.« Und darin liegt die Gefahr für uns beide. Jedes Mal dachte er daran, sie fortzuschicken, nur hatte dieser Vorsatz nie lange Bestand. Tyrion sah sie verschwommen in der Dunkelheit, wie sie einen Wollstrumpf über ihr schlankes Bein zog. Ich kann sehen. Schwaches Licht fiel durch die Reihe schmaler Fenster hoch oben in der Kellermauer herein. Die Schädel der Targaryen-Drachen traten schwarz aus dem Grau um ihn hervor. »Der Tag kommt zu früh.« Ein neuer Tag. Ein neues Jahr. Ein neues Jahrhundert. Ich habe den Grünen Arm und den Schwarzwasser überlebt, ich werde verflucht noch mal auch König Joffreys Hochzeit überleben.
    Shae nahm ihr Kleid von dem Drachenzahn und zog es sich über den Kopf. »Ich gehe zuerst nach oben. Brella wird Hilfe beim Badewasser brauchen.« Sie beugte sich vor und gab ihm einen letzten Kuss auf die Stirn. »Mein Riese von Lennister. Ich liebe Euch so.«
    Und ich liebe dich auch, Liebling. Mochte sie auch eine Hure sein, sie hatte trotzdem etwas Besseres verdient als das, was er ihr geben konnte. Ich werde sie mit Ser Tallad verheiraten. Er scheint ein anständiger Mann zu sein. Und hochgewachsen noch dazu …

SANSA
    Das war so ein schöner Traum, dachte Sansa verschlafen. Sie war wieder in Winterfell gewesen und mit Lady durch den Götterhain gelaufen. Ihr Vater war dort gewesen, ihre Brüder, und alle waren lebendig und in Sicherheit. Wenn Träume doch nur wahr werden könnten …
    Sie warf die Bettdecke zurück. Ich muss tapfer sein. Bald würden ihre Qualen ein Ende haben, so oder so. Wenn Lady hier wäre, würde ich mich nicht fürchten. Doch Lady war tot und Robb, Bran, Rickon, Arya und ihr Vater und ihre Mutter auch, sogar Septa Mordane. Alle

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