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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Davos. »Möglicherweise wurde er auch vergiftet. «
    »Er ist der Dritte«, stellte Melisandre fest.
    »Zählen kann ich selbst, Weib.« Stannis ging am Tisch entlang, an Altsass und dem Arbor vorbei, hinauf zu den Schildinseln und der Mündung des Mander. »Hochzeiten sind inzwischen gefährlicher als Schlachten, scheint es mir. Wer war der Giftmischer? Weiß man das?«
    »Sein Onkel, hört man. Der Gnom.«
    Stannis knirschte mit den Zähnen. »Ein gefährlicher Mann. Das habe ich auf dem Schwarzwasser gelernt. Wie kommt Ihr an diesen Bericht?«
    »Die Lyseni treiben immer noch Handel mit Königsmund. Salladhor Saan hat keinen Grund, mich zu belügen.«
    »Vermutlich nicht.« Der König strich mit den Fingern über die Tafel. »Joffrey … Ich erinnere mich da an diese Geschichte mit der Küchenkatze … Die Köche haben sie immer mit Resten und Fischköpfen gefüttert. Einer von ihnen hat dem Jungen erzählt, dass sie Kätzchen in ihrem Bauch hätte und ob er eines davon haben wolle. Joffrey hat das arme Vieh mit einem Dolch aufgeschnitten, um nachzuschauen, ob das stimmte. Als er die Kätzchen fand, hat er sie zu seinem Vater gebracht, um sie ihm zu zeigen. Robert hat den Jungen daraufhin so heftig verprügelt, dass ich Angst hatte, er würde ihn umbringen. « Der König nahm seine Krone ab und stellte sie auf die Tafel. »Ob Zwerg oder Blutegel, dieser Mörder hat dem Königreich
einen großen Dienst erwiesen. Jetzt müssen sie mich rufen.«
    »Das werden sie nicht tun«, widersprach Melisandre. »Joffrey hat einen Bruder.«
    »Tommen.« Trotzig sprach der König den Namen aus.
    »Sie werden Tommen krönen und in seinem Namen herrschen. «
    Stannis ballte die Hand zur Faust. »Tommen ist sanfter als Joffrey, aber er ist aus dem gleichen Inzest hervorgegangen. Ein weiteres Ungeheuer im Werden. Der nächste Blutegel, der das Reich aussaugt. Westeros braucht die Hand eines Mannes, nicht die eines Kindes.«
    Melisandre trat näher an ihn heran. »Rettet Westeros, Herr. Lasst mich die Steindrachen wecken. Drei sind drei. Gebt mir den Jungen.«
    »Edric Sturm«, sagte Davos.
    Stannis fuhr zornig zu ihm herum. » Ich kenne seinen Namen. Erspart mir Eure Vorwürfe. Mir gefällt das Ganze genauso wenig wie Euch, dennoch habe ich eine Pflicht gegenüber dem Reich. Meine Pflicht …« Er wandte sich wieder an Melisandre. »Schwört Ihr, dass es keinen anderen Weg gibt? Schwört es bei Eurem Leben, denn ich verspreche Euch, Ihr werdet einen langsamen, qualvollen Tod erleiden, wenn Ihr lügt.«
    »Ihr seid derjenige, der sich gegen den Anderen stellen muss. Ihr seid derjenige, dessen Ankunft vor fünftausend Jahren prophezeit wurde. Der rote Komet war Euer Herold. Ihr seid der Prinz, der verheißen wurde, und wenn Ihr versagt, wird die Welt mit Euch untergehen.« Melisandre ging zu ihm, ihre roten Lippen öffneten sich, der Rubin glühte. »Gebt mir diesen Jungen«, flüsterte sie, »und ich gebe Euch Euer Königreich. «
    »Das kann er nicht«, unterbrach Davos sie. »Edric Sturm ist nicht hier.«
    »Nicht hier?« Stannis drehte sich zu ihm um. »Was meint Ihr damit, er ist nicht hier ?«

    »Er befindet sich an Bord einer Galeere aus Lys, weit draußen auf dem Meer in Sicherheit.« Davos beobachtete Melisandres bleiches, herzförmiges Gesicht. Er bemerkte ein bestürztes Zucken, die plötzliche Unsicherheit. Sie hat es nicht gesehen!
    Die Augen des Königs lagen wie dunkelblaue Blutergüsse in den Höhlen seines Gesichts. »Der Bastard wurde ohne meine Erlaubnis von Drachenstein fortgebracht? Auf einer Galeere, sagt Ihr? Wenn dieser lysenische Pirat glaubt, er könne Gold für den Jungen aus mir herausquetschen …«
    »Es war das Werk Eurer Hand, Herr.« Melisandre warf Davos einen wissenden Blick zu. »Ihr werdet ihn mir zurückbringen, Mylord. Ganz gewiss.«
    »Der Junge ist außerhalb meiner Reichweite«, sagte Davos. »Und auch außerhalb der Euren, Mylady.«
    Der Blick ihrer roten Augen ließ ihn zusammenfahren. »Ich hätte Euch der Dunkelheit überlassen sollen, Ser. Wisst Ihr, was Ihr getan habt?«
    »Meine Pflicht.«
    »Mancher würde es Verrat nennen.« Stannis ging zum Fenster und starrte hinaus in die Nacht. Hält er Ausschau nach dem Schiff? »Ich habe Euch aus dem Dreck geholt, Davos.« Er klang eher müde als wütend. »Habe ich mir von Eurer Treue zu viel erwartet?«
    »Vier meiner Söhne sind für Euch auf dem Schwarzwasser gestorben. Ich selbst hätte ebenfalls sterben können. Meine Treue gehört Euch,

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