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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Sturm schaute ihn neugierig an. Während sie hinabstiegen, fragte er: »Wohin gehen wir, Lord Davos?«
    »Zum Wasser. Auf dich wartet ein Schiff.«
    Der Junge blieb plötzlich stehen. »Ein Schiff?«
    »Eins von Salladhor Saan. Salla ist ein guter Freund von mir.«
    »Ich begleite dich, Vetter«, versicherte Ser Andru ihm. »Du brauchst keine Angst zu haben.«
    »Ich habe keine Angst «, sagte Edric entrüstet. »Nur … kommt Sharin auch mit?«
    »Nein«, antwortete Davos. »Die Prinzessin muss hier bei ihrem Vater und ihrer Mutter bleiben.«
    »Dann muss ich sie noch besuchen«, erklärte Edric. »Um mich zu verabschieden. Sonst ist sie traurig.«

    Nicht so traurig, wie wenn sie dich brennen sieht. »Dafür haben wir keine Zeit«, wandte Davos ein. »Ich sage der Prinzessin, dass du an sie gedacht hast. Und du kannst ihr schreiben, wenn du dein Ziel erreicht hast.«
    Der Junge runzelte die Stirn. »Seid Ihr sicher, dass ich verreisen muss? Warum schickt mich mein Onkel von Drachenstein fort? Habe ich ihn verärgert? Das wollte ich nicht.« Erneut setzte er sein störrisches Gesicht auf. »Ich will meinen Onkel sehen. Ich will König Stannis sehen.«
    Ser Andru und Ser Gerald wechselten einen Blick. »Dafür haben wir keine Zeit, Vetter«, sagte Ser Andru.
    »Ich will ihn aber sehen!«, beharrte Edric, lauter jetzt.
    »Er will dich aber nicht sehen.« Davos musste etwas sagen, um den Jungen zum Weitergehen zu bewegen. »Ich bin seine Hand, ich spreche mit seiner Stimme. Muss ich erst zum König gehen und ihm sagen, dass du nicht gehorchst? Weißt du, wie zornig ihn das machen wird? Hast du deinen Onkel schon einmal wütend erlebt?« Er zog den Handschuh aus und zeigte dem Jungen die vier Finger, die Stannis gekürzt hatte. »Ich schon.«
    Das war eine Lüge – Stannis Baratheon war nicht zornig gewesen, als er seinem Zwiebelritter die letzten Glieder der Finger abgehackt hatte, ihn hatte lediglich ein unerschütterlicher Sinn für Gerechtigkeit getrieben. Doch damals war Edric Sturm noch nicht geboren gewesen, und so konnte er das nicht wissen. Und die Drohung zeigte die beabsichtigte Wirkung. »Das hätte er nicht tun sollen«, sagte der Junge, ließ sich jedoch von Davos an der Hand nehmen und die Treppe hinunterführen.
    Der Bastard von Nachtlied gesellte sich an der Kellertür zu ihnen. Sie überquerten rasch einen Hof, stiegen einige Stufen hinunter und gingen unter dem steinernen Schwanz eines Drachen hindurch. Lewys das Fischweib und Omer Brombeer warteten am Seitentor, zu ihren Füßen lagen zwei gefesselte und geknebelte Wachen. »Das Boot?«, fragte Davos sie.

    »Ist da«, sagte Lewys. »Vier Ruderer. Die Galeere liegt hinter der Landzunge vor Anker. Verrückter Prendos. «
    Davos kicherte. Ein Schiff, das nach einem Verrückten benannt ist. Ja, das passt. Salla hatte einen Sinn für den schwarzen Humor der Piraten.
    Er ging vor Edric Sturm auf ein Knie nieder. »Ich muss dich jetzt verlassen«, sagte er. »Auf dich wartet ein Boot, mit dem du zur Galeere gerudert wirst. Dann stecht ihr in See. Du bist Roberts Sohn, und deshalb wirst du tapfer sein, egal, was geschieht, nicht wahr?«
    »Ja. Nur …« Der Junge zögerte.
    »Stell es dir als ein Abenteuer vor.« Davos gab sich Mühe, fröhlich zu klingen. »Das große Abenteuer deines Lebens beginnt. Möge der Krieger dich beschützen.«
    »Und möge der Vater gerecht über Euch urteilen, Lord Davos. « Der Junge ging mit seinem Vetter Ser Andru zum Seitentor hinaus. Die anderen folgten, alle, außer dem Bastard von Nachtlied. Möge der Vater gerecht über mich urteilen, dachte Davos wehmütig. Mehr Sorgen bereitete ihm jedoch das Urteil des Königs.
    »Und die beiden hier?«, fragte Ser Rolland, nachdem er das Tor verschlossen und verriegelt hatte, und meinte die Wachen.
    »Bringt sie in einen Keller«, sagte Davos. »Ihr könnt sie befreien, wenn Edric unterwegs und in Sicherheit ist.«
    Der Bastard nickte knapp. Weiter gab es nichts zu sagen, der einfache Teil war erledigt. Davos zog seinen Handschuh an und wünschte, er hätte seinen Glücksbringer nicht verloren. Mit dem Beutel voller Knochen um den Hals war er ein besserer und mutigerer Mann gewesen. Er strich sich mit den gekürzten Fingern durch das dünne braune Haar und fragte sich, ob er es schneiden lassen sollte. Wenn er vor den König trat, musste er anständig aussehen.
    Drachenstein war ihm noch nie so düster und furchterregend vorgekommen. Er ging langsam, seine Schritte hallten
von den

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