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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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nutzen kann. Genau das war er nämlich am Ende des Tages: Davos der Schmuggler. Mit der verstümmelten Hand griff er an den Hals zu seinem Glücksbringer und fand ihn nicht. Er nahm die Hand herunter und beschleunigte seine Schritte.
    Seine Begleiter hielten mit und gingen ebenfalls schneller. Der Bastard von Nachtlied hatte ein pockennarbiges Gesicht und war von einer angeschlagenen Ritterlichkeit, Ser Gerald Gauer war breit, beleibt und blond, Ser Andru Estermont war einen Kopf größer, hatte einen Spitzbart und buschige braune Augenbrauen. Auf ihre eigene Art und Weise waren sie alle gute Männer, dachte Davos. Und bald werden sie tote Männer sein, wenn dieses nächtliche Werk misslingt.
    »Feuer ist ein lebendiges Wesen«, hatte die Rote Frau ihm erklärt, als er sie bat, ihm beizubringen, die Zukunft in den Flammen zu lesen. »Fortwährend bewegt es sich, fortwährend wandelt es sich … wie ein Buch, dessen Lettern tanzen und springen, noch während man sie lesen will. Es bedarf jahrelanger Übung, um die Formen hinter den Flammen zu erkennen, und weitere Jahre, um zu unterscheiden, was sein wird, was sein könnte oder was war. Und sogar danach ist es schwer, sehr schwer. Ihr versteht das nicht, ihr Menschen aus dem Land der Abenddämmerung.« Davos hatte sie gefragt, weshalb Ser Axell es dann so schnell gelernt habe, doch daraufhin hatte sie lediglich rätselhaft gelächelt und geantwortet: »Jede Katze kann in ein Feuer starren und dort rote Mäuse spielen sehen.«

    Er hatte seine Männer des Königs nicht belogen, weder darüber noch über alles andere. »Die Rote Frau kann möglicherweise sehen, was wir vorhaben«, hatte er sie gewarnt.
    »Dann sollten wir sie als Erste umbringen«, drängte Lewys das Fischweib. »Ich kenne eine Stelle, wo wir ihr auflauern können, vier von uns, mit scharfen Schwertern …«
    »Damit würdet Ihr uns alle ins Verderben stürzen«, entgegnete Davos. »Maester Cressen hat versucht, sie zu töten, und sie hat es sofort gewusst. Aus ihren Flammen, schätze ich. Mir scheint, sie spürt jede Bedrohung ihres eigenen Lebens sofort, aber gewiss kann sie nicht alles sehen. Wenn wir sie nicht beachten, entgehen wir vielleicht ihrer Aufmerksamkeit.«
    »Es ist ehrlos, sich zu verstecken und herumzuschleichen«, widersprach Ser Triston vom Kerbholz, der ein Mann des Hauses Sonnglas gewesen war, ehe Lord Gunter in Melisandres Flammen gewandert war.
    »Ist es so ehrenwert zu brennen?«, fragte Davos ihn. »Ihr habt Lord Sonnglas sterben sehen. Ist es das, was ihr wollt? Im Augenblick brauche ich keine ehrenwerten Männer. Ich brauche Schmuggler. Seid ihr dabei oder nicht?«
    Sie waren dabei. Bei den guten Göttern, sie waren dabei.
    Maester Pylos unterrichtete Edric Sturm gerade im Rechnen, als Davos die Tür aufstieß. Ser Andru war dicht hinter ihm, die anderen bewachten die Treppe und die Kellertür. Der Maester unterbrach seinen Unterricht. »Das wäre alles für heute, Edric.«
    Die Störung verblüffte den Jungen. »Lord Davos, Ser Andru. Wir haben Rechnen geübt.«
    Ser Andru lächelte. »In deinem Alter habe ich Rechnen gehasst, Vetter.«
    »Mir macht es nicht so viel aus. Geschichte mag ich allerdings am liebsten. Das ist richtig spannend.«
    »Edric«, sagte Maester Pylos, »lauf und hol deinen Mantel. Du begleitest Lord Davos.«
    »Ja?« Edric stand auf. »Wohin denn?« Trotzig schob er das
Kinn vor. »Den Herrn des Lichts bete ich aber nicht an. Ich bin ein Mann des Kriegers, wie mein Vater.«
    »Das wissen wir«, erwiderte Davos. »Komm, Junge, wir dürfen nicht trödeln.«
    Edric legte einen dicken Kapuzenmantel aus ungefärbter Wolle an. Maester Pylos half ihm, ihn zuzumachen, und zog ihm die Kapuze tief ins Gesicht. »Kommt Ihr auch mit, Maester? «, erkundigte sich der Junge.
    »Nein.« Pylos fasste an die Kette aus vielen Metallen, die er um den Hals trug. »Mein Platz ist hier auf Drachenstein. Geh mit Lord Davos und gehorche ihm. Er ist die Hand des Königs, vergiss das nicht. Was habe ich dir über die Hand des Königs gesagt?«
    »Die Hand spricht mit des Königs Stimme.«
    Der junge Maester lächelte. »Richtig. Jetzt geh.«
    Davos war sich über Pylos nicht recht im Klaren gewesen. Vielleicht hatte er Vorbehalte gegen ihn gehabt, weil er den Platz des alten Cressen eingenommen hatte. Doch jetzt konnte er den Mut des Mannes nur bewundern. Das kann ihn ebenfalls das Leben kosten.
    Draußen vor der Tür des Maesters wartete Ser Gerald Gauer an der Treppe. Edric

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