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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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habe so viel Fleisch entfernt, wie ich nur wagte, und den Wundbrand mit siedendem Wein und Brotschimmel behandelt, aber ohne Erfolg. Die Adern an seinen Armen werden schwarz. Die Blutegel, mit denen ich ihn zur Ader lassen wollte, sind alle gestorben. Mylords, ich muss wissen, mit was für einer heimtückischen Substanz Prinz Oberyn seinen Speer bestrichen hat. Behalten wir die anderen Dornischen hier, Mylords, bis sie sich ein wenig entgegenkommender zeigen.«
    Lord Tywin hatte ihm das verweigert. »Wegen Prinz Oberyns Tod wird es schon genug Ärger mit Sonnspeer geben. Ich beabsichtige nicht, das Ganze noch zu verschlimmern, indem ich seine Begleiter gefangen setze.«
    »Dann wird Ser Gregor sterben, fürchte ich.«
    »Zweifellos wird er das. Das habe ich Fürst Doran in dem Brief geschworen, den ich ihm mit der Leiche seines Bruders geschickt habe. Aber es muss das Schwert des königlichen Henkers sein, das ihn tötet, nicht ein vergifteter Speer. Macht ihn gesund.«
    Großmaester Pycelle blinzelte bestürzt. »Mylord …«
    »Macht ihn gesund«, wiederholte Lord Tywin verärgert. »Ihr seid Euch doch darüber im Klaren, dass Lord Varys Fischerboote in die Gewässer um Drachenstein geschickt hat. Den Berichten zufolge gibt es dort nur noch eine winzige Truppe, welche die Insel hält. Die Lyseni haben die Bucht verlassen und der größte Teil von Lord Stannis’ Truppen mit ihnen.«
    »Schön und gut«, erklärte Pycelle. »Soll Stannis doch in Lys verrotten, würde ich sagen. Dann sind wir diesen Mann und seine Bestrebungen los.«
    »Habt Ihr denn auch den Verstand verloren, als Tyrion Euch den Bart rasiert hat? Wir reden hier von Stannis Baratheon. Dieser Mann kämpft bis zum bitteren Ende und noch darüber hinaus. Wenn er aufgebrochen ist, kann das lediglich bedeuten, dass er den Krieg fortsetzen will. Höchstwahrscheinlich wird er Sturmkap anlaufen und versuchen, die Sturmlords
für sich zu gewinnen. Wenn das stimmt, ist er am Ende. Doch ein verwegener Mann könnte auch auf Dorne setzen. Falls er Sonnspeer für seine Sache gewinnen kann, könnte er diesen Krieg vielleicht um Jahre verlängern. Deshalb werden wir die Martells nicht nochmals beleidigen, auf gar keinen Fall . Die Dornischen dürfen abziehen, und Ihr werdet mir Ser Gregor gesund machen.«
    Und so schrie der Reitende Berg Tag und Nacht. Lord Tywin Lennister konnte sogar den Fremden einschüchtern, schien es.
    Während Jaime die Wendeltreppe des Turms der Weißen Schwerter hinaufstieg, hörte er Ser Boros in seiner Zelle schnarchen. Ser Balons Tür war ebenfalls geschlossen, er hatte den König heute Nacht beschützt und würde den ganzen Tag verschlafen. Abgesehen von Blounts Schnarchen herrschte Stille im Turm. Das gefiel Jaime recht gut. Ich sollte mich auch ein wenig ausruhen. Gestern Nacht war er nach seinem Tanz mit Ser Addam zu zerschlagen gewesen, um zu schlafen.
    Doch als er sein Schlafgemach betrat, fand er dort seine Schwester vor, die auf ihn wartete.
    Sie stand am offenen Fenster und schaute über die Außenmauer hinweg hinaus aufs Meer. Der Wind aus der Bucht umwehte sie und drückte ihr das Kleid an den Leib, so dass Jaimes Herzschlag sich beschleunigte. Es war weiß, dieses Kleid, wie die Wandbehänge und die Vorhänge seines Bettes. Winzig kleine Smaragde leuchteten an den Säumen ihrer weiten Ärmel und zogen sich in Spiralen an ihrem Mieder hinab. Das goldene Netz, das ihr goldenes Haar hielt, war mit größeren Smaragden besetzt. Das Kleid war tief ausgeschnitten und entblößte die Schultern und die Oberseite ihrer Brüste. Sie ist so wunderschön. Er wollte nichts lieber, als sie in die Arme nehmen.
    »Cersei.« Leise schloss er die Tür. »Warum bist du hier?«
    »Wohin sollte ich sonst gehen?« Als sie sich zu ihm umdrehte, bemerkte er die Tränen in ihren Augen. »Vater hat mir
klar zu verstehen gegeben, dass er mich nicht länger im Rat wünscht. Jaime, kannst du nicht mit ihm reden?«
    Jaime zog sich den Mantel aus und hängte ihn an einen Nagel in der Wand. »Ich rede jeden Tag mit Lord Tywin.«
    » Musst du so stur sein? Er will doch nur …«
    »Er will mich aus der Königsgarde treiben und zurück nach Casterlystein schicken.«
    »Das muss doch gar nicht so schrecklich sein. Mich schickt er auch nach Casterlystein. Er will mich abschieben, damit er mit Tommen freie Hand hat. Tommen ist mein Sohn, nicht seiner!«
    »Tommen ist der König.«
    »Er ist noch ein Knabe! Ein verängstigter kleiner Junge, der mit ansehen

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