Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
Reich fest in den Händen seines Hohen Großvaters. »Herr«, fragte er, »erlaubt Ihr mir, mich zu entfernen?«
    »Wie Ihr wünscht, Ser Onkel.« Tommen sah wieder zu Ser Kevan. »Kann ich sie jetzt versiegeln, Großonkel?« Sein königliches Siegel in das heiße Wachs zu drücken, war im Augenblick das, was ihm am Königsein am besten gefiel.
    Jaime verließ das Ratszimmer. Vor der Tür traf er auf Ser Meryn Trant, der in weißer Schuppenrüstung und schneeweißem Mantel steif Wache stand. Wenn er oder Schwarzkessel
oder Blount erfahren, wie schwach ich bin … »Bleibt hier, bis Seine Gnaden fertig ist«, befahl er. »Dann geleitet Ihr ihn zu Maegors Feste zurück.«
    Trant neigte den Kopf. »Wie Ihr wünscht, Mylord.«
    An diesem Morgen war der äußere Hof bevölkert und von Lärm erfüllt. Jaime begab sich zu den Stallungen, wo gerade eine große Gruppe Männer ihre Pferde sattelte. »Stahlbein!«, rief er. »Brecht Ihr auf?«
    »Sobald M’lady im Sattel sitzt«, antwortete Stahlbein Walton. »Mylord von Bolton erwartet uns. Da kommt sie.«
    Ein Bursche führte eine schöne graue Stute aus dem Stall. Auf ihrem Rücken saß ein hageres, hohläugiges Mädchen, das in einen schweren Mantel gehüllt war. Der Mantel war grau, genau wie das Kleid, das mit weißem Satin gesäumt war. Die Brosche, die ihn vor der Brust zusammenhielt, stellte einen Wolfskopf mit schlitzförmigen Opalaugen dar. Das lange braune Haar des Mädchens wehte wild im Wind. Sie hat ein hübsches Gesicht, dachte er, aber die Augen wirken traurig und wachsam.
    Als sie ihn sah, neigte sie den Kopf. »Ser Jaime«, sagte sie mit einem dünnen, ängstlichen Stimmchen. »Wie freundlich von Euch, mich zu verabschieden.«
    Jaime betrachtete sie genau. »Demnach kennt Ihr mich?«
    Sie biss sich auf die Lippen. »Vielleicht erinnert Ihr Euch nicht mehr, Mylord, ich war damals noch kleiner, aber ich hatte die Ehre, Euch auf Winterfell kennen zu lernen, als König Robert meinen Vater Lord Eddard besucht hat.« Sie schlug die großen braunen Augen nieder und murmelte: »Ich bin Arya Stark.«
    Jaime hatte Arya Stark nie besonders beachtet, dennoch schien es ihm, dieses Mädchen sei älter. »Ich habe gehört, Ihr werdet heiraten?«
    »Ich soll Lord Boltons Sohn Ramsay ehelichen. Früher war er ein Schnee, aber Seine Gnaden hat ihn zu einem Bolton gemacht. Es heißt, er sei sehr tapfer. Ich bin so glücklich.«

    Warum klingst du dann so verängstigt? »Ich wünsche Euch alles Gute, Mylady.« Jaime wandte sich wieder an Stahlbein. »Habt Ihr das Geld erhalten, das Euch versprochen wurde?«
    »Ja, und wir haben es uns geteilt. Besten Dank auch.« Der Nordmann grinste. »Ein Lennister begleicht stets seine Schulden. «
    »Stets«, erwiderte Jaime und warf dem Mädchen einen letzten Blick zu. Er fragte sich, ob die Ähnlichkeit groß war. Nicht, dass es von Belang war. Die echte Arya Stark lag aller Wahrscheinlichkeit nach in irgendeinem namenlosen Grab im Flohloch. Ihre Brüder und ihre Eltern waren tot, wer würde es da wagen, von einem Schwindel zu sprechen? »Gute Reise«, wünschte er Stahlbein. Nage hob das Friedensbanner, die Nordmänner formierten sich zu einer Kolonne, die ebenso zottelig war wie ihre Fellmäntel, und trabten zum Burgtor hinaus. Das dünne Mädchen auf der grauen Stute wirkte in ihrer Mitte klein und verloren.
    Einige der Pferde scheuten noch immer vor dem dunklen Fleck auf dem hart gestampften Boden zurück, wo die Erde das Blut des Stallburschen aufgesogen hatte, den Gregor Clegane aus Versehen getötet hatte. Der Anblick ließ von neuem Wut in Jaime aufsteigen. Er hatte seiner Königsgarde befohlen, die Zuschauer zurückzuhalten, aber dieser Idiot Ser Boros hatte sich von dem Zweikampf ablenken lassen. Der närrische Junge selbst war ebenfalls schuld und natürlich der tote Dornische. Den größten Teil der Schuld trug allerdings Clegane. Der Hieb, der dem Jungen den Arm abgetrennt hatte, war ein Missgeschick gewesen, der zweite Schlag jedoch …
    Nun, Gregor muss jetzt dafür zahlen. Großmaester Pycelle versorgte die Wunden des Mannes, doch das Geheul, das man aus den Gemächern des Maesters hörte, sprach dafür, dass die Heilung nicht so gut voranging, wie es hätte sein sollen. »Das Fleisch wird brandig, und die Wunden eitern«, berichtete Pycelle dem Rat. »Sogar Maden wollen solche Fäulnis nicht anrühren. Außerdem leidet er unter schweren Krämpfen, und
ich musste ihn knebeln, damit er sich nicht die Zunge abbeißt. Ich

Weitere Kostenlose Bücher