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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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musste, wie sein eigener Bruder bei seiner Hochzeit ermordet wurde. Und jetzt sagen sie ihm, er soll heiraten. Das Mädchen ist doppelt so alt wie er und schon zweimal zur Witwe geworden!«
    Er ließ sich in einen Stuhl sinken und versuchte, seine schmerzenden Muskeln zu ignorieren. »Die Tyrells bestehen auf dieser Ehe. Darin sehe ich nichts Nachteiliges. Tommen ist sehr einsam, seit Myrcella nach Dorne gefahren ist. Er fühlt sich in der Gesellschaft von Margaery und ihren Damen wohl. Sollen sie doch heiraten.«
    »Er ist dein Sohn …«
    »Er stammt von meinem Samen. Vater hat er mich nie genannt. Genauso wenig wie Joffrey. Du hast mich tausendmal ermahnt, kein ungebührliches Interesse an ihnen zu zeigen.«
    »Aber doch nur um ihrer Sicherheit willen! Und um deiner. Wie hätte es denn ausgesehen, wenn mein Bruder den Vater für die Kinder des Königs gespielt hätte? Sogar Robert hätte misstrauisch werden können.«
    »Nun, das Misstrauen hat er jetzt hinter sich.« Beim Gedanken an Roberts Tod bekam Jaime noch immer einen bitteren Geschmack im Mund. Ich hätte ihn töten sollen, nicht Cersei. »Ich wünschte nur, er wäre durch meine Hand gefallen.« Als ich meine Hand noch hatte. »Wenn ich es mir zur Gewohnheit gemacht
hätte, Könige zu morden, wie er immer so schön sagte, hätte ich dich vor aller Welt zur Frau nehmen können. Ich schäme mich nicht dafür, dich zu lieben, nur für die Dinge, die ich tun musste, um es geheim zu halten. Dieser Junge auf Winterfell …«
    »Habe ich dir etwa gesagt, dass du ihn aus dem Fenster werfen solltest? Wenn du auf die Jagd gegangen wärst, wie ich dich gebeten habe, wäre nichts passiert. Aber nein, du musstest mich haben, du konntest nicht warten, bis wir in die Stadt zurückgekehrt waren.«
    »Ich hatte lange genug gewartet. Ich habe es gehasst, sehen zu müssen, wie Robert jede Nacht in dein Bett getaumelt ist, und mich jedes Mal zu fragen, ob er sich heute entschließen würde, sein Recht als Ehemann einzufordern.« Plötzlich erinnerte sich Jaime an etwas anderes aus Winterfell, das ihn seit einiger Zeit beschäftigte. »In Schnellwasser schien Catelyn Stark überzeugt zu sein, ich hätte irgendeinen Straßenräuber beauftragt, ihrem Sohn die Kehle durchzuschneiden. Und dass ich ihm den Dolch gegeben hätte.«
    »Danach«, meinte sie höhnisch, »hat Tyrion mich auch schon gefragt.«
    »Diesen Dolch gab es tatsächlich. Die Narben an Lady Catelyns Händen waren echt, sie hat sie mir gezeigt. Hast du …?«
    »Ach, mach dich doch nicht lächerlich.« Cersei schloss das Fenster. »Ja, ich habe gehofft, der Junge würde sterben. Du doch auch. Sogar Robert meinte, es wäre das Beste. ›Wir töten unsere Pferde, wenn sie sich ein Bein brechen, und unsere Hunde, wenn sie erblinden, aber wir sind zu schwach, um verkrüppelten Kindern die gleiche Gnade zu gewähren‹, hat er zu mir gesagt. Damals war er jedoch selbst blind, so betrunken war er.«
    Robert? Jaime hatte den König lange genug beschützt, um zu wissen, dass Robert Baratheon betrunken Dinge von sich zu geben pflegte, die er am nächsten Tag wütend bestritt. »Warst du mit Robert allein, als er das gesagt hat?«

    »Du glaubst doch wohl nicht, er hätte es zu Ned Stark gesagt, hoffe ich? Natürlich waren wir allein. Wir und die Kinder. « Cersei nahm das Haarnetz ab und schüttelte ihre goldenen Locken aus. »Meinst du vielleicht, Myrcella hätte diesen Mann mit dem Dolch geschickt?«
    Das war als Spott gemeint, doch damit traf sie genau ins Schwarze, erkannte Jaime. »Nicht Myrcella. Joffrey.«
    Cersei runzelte die Stirn. »Joffrey konnte Robb Stark nicht leiden, aber der jüngere Bruder bedeutete ihm überhaupt nichts. Und er war doch selbst noch ein Kind.«
    »Ein Kind, das sich nach einem Lob des Säufers gesehnt hat, von dem du ihn glauben ließest, er sei sein Vater.« Ihn beschlich ein unbehagliches Gefühl. »Tyrion ist wegen dieses verdammten Dolches beinahe hingerichtet worden. Wenn er wusste, dass das Ganze Joffreys Werk war, könnte das der Grund sein, weshalb …«
    »Mir ist es gleichgültig, weshalb er es getan hat«, sagte Cersei. »Er kann seine Gründe mit in die Hölle nehmen. Wenn du mit angesehen hättest, wie Joffrey gestorben ist … Er hat gekämpft , Jaime, er kämpfte um jeden Atemzug, aber es war, als drücke ihm irgendein böser Geist mit den Händen die Kehle zu. In seinen Augen stand ein solches Grauen … Als Kind ist er immer zu mir gekommen, wenn er sich gefürchtet hat

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