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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Du wirst nicht König-jenseits-der-Mauer, weil dein Vater es war. Das freie Volk folgt nicht einem Namen, und es schert niemanden, welcher Bruder der Erstgeborene ist. Das freie Volk folgt Kriegern. Als ich den Schattenturm verließ, gab es fünf Männer, die lauthals tönten, wie gut sie als König geeignet wären. Tormund war einer, der Magnar ein zweiter. Die anderen drei habe ich erschlagen, als sie mir zu verstehen gaben, dass sie lieber kämpfen würden, anstatt mir zu folgen.«
    »Du kannst deine Feinde töten«, sagte Jon frei heraus, »aber kannst du über deine Freunde herrschen? Wenn wir dein Volk passieren lassen, bist du mächtig genug, es dazu zu bringen, den Frieden des Königs zu halten und den Gesetzen zu gehorchen? «
    »Wessen Gesetzen? Denen von Winterfell und Königsmund? « Manke lachte. »Wenn wir Gesetze wollen, machen wir uns unsere eigenen. Ihr könnt auch die Gerechtigkeit eures Königs und die Steuern eures Königs behalten. Ich biete euch das Horn an, nicht unsere Freiheit. Wir werden nicht vor euch knien.«
    »Und wenn wir dieses Angebot nun ablehnen?« Jon bezweifelte nicht, dass die Schwarzen Brüder genau das tun würden. Der Alte Bär hätte vielleicht wenigstens zugehört, sich jedoch trotz allem gescheut, dreißig- oder vierzigtausend Wildlinge auf die Sieben Königslande loszulassen. Allisar Thorn und Janos Slynt dagegen würden den Vorschlag sofort weit von sich weisen.

    »Wenn ihr ablehnt«, sagte Manke Rayder, »wird Tormund Riesentod in drei Tagen bei Anbruch der Morgendämmerung ins Horn des Winters stoßen.«
    Er konnte die Botschaft zurück zur Schwarzen Festung bringen und dort von dem Horn berichten, doch damit wäre Manke immer noch am Leben, und Lord Janos und Ser Allisar würden das als Beweis für seinen Verrat betrachten. Tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Wenn ich das Horn zerstören könnte, es hier und jetzt zertrümmern … Doch ehe er diesen Plan zu Ende gedacht hatte, hörte er das tiefe Klagen eines anderen Horns, das durch die Felle des Zelts gedämpft wurde. Manke entging es ebenfalls nicht. Stirnrunzelnd ging er zum Zelteingang. Jon folgte ihm.
    Draußen klang das Kriegshorn lauter. Sein Ruf hatte Bewegung ins Wildlingslager gebracht. Drei Hornfüße liefen mit langen Speeren vorbei. Pferde wieherten und schnaubten, Riesen brüllten in der Alten Sprache, und sogar die Mammuts wurden unruhig.
    »Das Horn eines Vorpostens«, erklärte Tormund Manke.
    »Da kommt etwas.« Varamyr saß mit gekreuzten Beinen auf dem halb gefrorenen Boden, seine Wölfe umkreisten ihn rastlos. Ein Schatten strich über ihn hinweg, und Jon blickte auf und entdeckte die blaugrauen Flügel des Adlers. »Kommt von Osten.«
    Wenn die Toten umgehen, bedeuten Mauern und Pfähle und Schwerter nichts, erinnerte sich Jon. Gegen die Toten kannst du nicht kämpfen, Jon Schnee. Das weiß kein Mann auch nur halb so gut wie ich.
    Harma machte ein finsteres Gesicht. »Osten? Die Wiedergänger sollten hinter uns sein.«
    »Osten«, wiederholte der Leibwechsler. »Da kommt etwas.«
    »Die Anderen?«, fragte Jon.
    Manke schüttelte den Kopf. »Die Anderen kommen nie, solange die Sonne am Himmel steht.« Streitwagen rasselten über den Bereich vor der Mauer, darauf drängten sich Krieger, die
mit Speeren fuchtelten, deren Spitzen aus angespitzten Knochen bestanden. Der König stöhnte. »Wohin zur Hölle wollen die denn? Quenn, hol diese Narren dorthin zurück, wo sie hingehören. Bringt mir mein Pferd. Die Stute, nicht den Hengst. Und meine Rüstung brauche ich auch.« Manke blickte misstrauisch zur Mauer hinüber. Auf den eisigen Wehrgängen standen die Strohsoldaten mit ihren gesammelten Pfeilen, sonst jedoch sah man kein Anzeichen dafür, dass dort oben etwas vor sich ging. »Harma, lass deine Räuber aufsitzen. Tormund, such deine Söhne und bilde eine dreifache Reihe Speere für mich.«
    »Ja«, sagte Tormund und schritt davon.
    Der unauffällige kleine Leibwechsler schloss die Augen und sagte: »Ich sehe sie. Sie kommen die Bäche entlang und über die Wildpfade …«
    »Wer?«
    »Männer. Männer auf Pferden. Männer in Stahl und Männer in Schwarz.«
    »Krähen.« So wie Manke es aussprach, klang das Wort wie ein Fluch. Er wandte sich an Jon. »Haben meine alten Brüder gedacht, sie könnten mich mit heruntergelassener Hose erwischen, während wir reden?«
    »Falls sie einen Angriff geplant haben, so hat mir niemand etwas davon gesagt.« Jon konnte es sich allerdings nicht

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