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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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habt, wenn Ihr den Namen Eures Vaters und die Burg Eures Vaters wollt. Diese Vermählung ist notwendig, um sich der Treue unserer neuen Untertanen zu versichern. Verweigert Ihr Euch mir, Jon Schnee.«
    »Nein«, antwortete Jon ein wenig zu schnell. Schließlich sprach der König von Winterfell, und Winterfell konnte man sich nicht leicht verweigern. »Ich meine … Das alles kommt sehr plötzlich, Euer Gnaden. Dürfte ich Euch um etwas Bedenkzeit bitten?«
    »Wie Ihr wünscht. Aber überlegt rasch. Ich bin kein geduldiger Mann, wie Eure Schwarzen Brüder bald bemerken werden.
« Stannis legte Jon eine dünne, fleischlose Hand auf die Schulter. »Verratet niemandem, was wir heute hier oben besprochen haben. Aber wenn Ihr zurückkehrt, braucht Ihr nur das Knie zu beugen, mir Euer Schwert zu Füßen zu legen und mir Euren Eid zu leisten, und Ihr werdet Euch als Jon Stark, Lord von Winterfell, wieder erheben.«

TYRION
    Als er durch die dicke Holztür seiner Zelle Geräusche hörte, machte Tyrion Lennister sich bereit zu sterben.
    Es war auch Zeit, dachte er. Kommt schon, kommt schon, macht der Sache ein Ende. Er stemmte sich auf die Beine hoch. Die Füße waren ihm eingeschlafen, weil er im Schneidersitz darauf gesessen hatte. Sie kribbelten, er bückte sich und rieb sie. Ich werde nicht schwankend und watschelnd vor den Richtblock treten.
    Er fragte sich, ob sie ihn hier unten in der Dunkelheit töten oder ihn durch die Stadt schleppen würden, damit Ser Ilyn Payn ihm den Kopf abschlug. Nach diesem Mummenschanz von einem Gerichtsverfahren zogen seine Schwester und sein Vater es vielleicht vor, sich seiner in aller Heimlichkeit zu entledigen, anstatt eine öffentliche Hinrichtung zu riskieren. Ich könnte dem Pöbel ein paar hübsche Geschichten erzählen, wenn sie mich sprechen ließen. Aber würden sie so töricht sein?
    Als die Schlüssel rasselten und die Tür langsam und quietschend nach innen aufging, drückte sich Tyrion mit dem Rücken an die feuchte Wand und wünschte sich eine Waffe. Wenigstens beißen und treten kann ich noch. Ich werde mit dem Geschmack von Blut im Mund sterben, das ist doch immerhin etwas. Wären ihm doch nur ein paar zündende letzte Worte eingefallen. »Ihr könnt mich alle mal« würde ihm keinen Ehrenplatz in der Geschichte einbringen.
    Fackellicht fiel ihm ins Gesicht. Er beschattete die Augen mit einer Hand. »Kommt schon, habt Ihr Angst oder seid Ihr ein Zwerg? Macht es schon, Ihr Sohn einer beschissenen Hure.«
Seine Stimme war heiser, weil er so lange nicht gesprochen hatte.
    »Ist das eine Art, über unsere Hohe Mutter zu sprechen?« Der Mann trat vor und hielt eine Fackel in der linken Hand. »Das ist ja noch scheußlicher als meine Zelle in Schnellwasser, wenn auch nicht so feucht.«
    Einen Augenblick lang stockte Tyrion der Atem. »Du?«
    »Na ja, der größte Teil von mir.« Jaime war hager, sein Haar kurz geschoren. »Eine Hand habe ich in Harrenhal gelassen. Die Tapferen Kameraden über die Meerenge zu holen war nicht gerade Vaters bester Einfall.« Er hob seinen Arm, und Tyrion sah den Stumpf.
    Hysterisch begann er zu lachen. »Oh, Ihr Götter«, sagte er. »Jaime, es tut mir so leid, aber … bei den guten Göttern, schau uns beide an. Die Lennister-Jungen, der eine ohne Hand, der andere ohne Nase.«
    »Es gab Tage, da hat meine Hand so gestunken, dass ich mir gewünscht habe, keine Nase zu haben.« Jaime senkte die Fackel, so dass das Licht auf das Gesicht seines Bruders fiel. »Eine beeindruckende Narbe.«
    Tyrion wandte sich vor dem grellen Schein ab. »Sie haben mich gezwungen, in die Schlacht zu ziehen, ohne dass mein großer Bruder mich beschützte.«
    »Ich habe gehört, du hättest fast die ganze Stadt niedergebrannt. «
    »Eine dreckige Lüge. Ich habe nur den Fluss in Brand gesetzt. « Abrupt erinnerte sich Tyrion daran, wo er war und warum. »Bist du hier, um mich umzubringen?«
    »Also, das ist undankbar. Vielleicht sollte ich dich hier unten verrotten lassen, wenn du weiter so unhöflich bist.«
    »Verrotten ist nicht das Schicksal, das Cersei mir zugedacht hat.«
    »Also, um die Wahrheit zu sagen, nein. Morgen sollst du enthauptet werden, draußen auf dem alten Turnierplatz.«
    Tyrion lachte abermals. »Gibt es auch etwas zu essen? Du
wirst mir bei meinen letzten Worten helfen müssen, mein Verstand rennt umher wie Ratten in einem Rübenkeller.«
    »Du brauchst keine letzten Worte. Ich rette dich.« Jaimes Stimme klang eigenartig feierlich.
    »Wer sagt denn,

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