Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)
Drachenglasdolch gefunden hat, mit dem Randyll Tarlys Sohn den Anderen getötet hat.«
»Geist hat ihn gefunden. Die Klinge war in den Mantel eines Grenzers gewickelt und unterhalb der Faust der Ersten Menschen vergraben. Es waren noch mehr Klingen in dem Versteck und außerdem Speer- und Pfeilspitzen, alle aus Drachenglas. «
»Ich weiß außerdem, dass Ihr das Tor hier gehalten habt«, fuhr König Stannis fort. »Sonst wäre ich zu spät gekommen.«
»Donal Noye hat das Tor gehalten. Er starb unten im Tunnel beim Kampf gegen den König der Riesen.«
Stannis schnitt eine Grimasse. »Noye hat mein erstes Schwert für mich gemacht und auch Roberts Kriegshammer. Hätte der Gott es für richtig gehalten, ihn zu verschonen, wäre er ein besserer Lord Kommandant für Euren Orden geworden als irgendeiner dieser Narren, die sich jetzt um diesen Posten zanken.«
»Cotter Peik und Ser Denys Mallister sind keine Narren, Herr«, erwiderte Jon. »Sie sind gute Männer und wären sicherlich für diese Aufgabe geeignet. Othell Yarwick auch, auf seine eigene Art. Lord Mormont hat jedem von ihnen vertraut.«
»Euer Lord Mormont war zu freigiebig mit seinem Vertrauen. Sonst wäre er nicht gestorben, wie er starb. Aber wir haben von Euch gesprochen. Ich habe nicht vergessen, dass Ihr es wart, der uns dieses magische Horn gebracht hat und Manke Rayders Weib und Sohn gefangen nahm.«
»Dalla ist gestorben.« Noch immer erfüllte dies Jon mit Traurigkeit. »Val ist ihre Schwester. Es war keine Heldentat, die beiden gefangen zu nehmen, Euer Gnaden. Ihr habt die Wildlinge in die Flucht geschlagen, und der Leibwechsler, den Manke als Wache bei seiner Königin zurückgelassen hatte, verfiel dem Wahnsinn, als sein Adler verbrannte.« Jon blickte Melisandre an. »Manche sagen, das sei Euer Werk gewesen.«
Sie lächelte, und das lange Kupferhaar fiel ihr ins Gesicht. »Der Herr des Lichts hat feurige Krallen, Jon Schnee.«
Jon nickte und wandte sich wieder an den König. »Euer Gnaden, da Ihr gerade Val erwähnt, sie hat darum gebeten, Manke Rayder besuchen zu dürfen und ihm seinen Sohn zu zeigen. Es wäre sehr … sehr freundlich.«
»Der Mann ist ein Deserteur Eures Ordens. Alle Eure Brüder bestehen auf seinem Tod. Warum sollte ich freundlich zu ihm sein?«
Darauf wusste Jon keine Antwort. »Wenn nicht für ihn, dann wegen Val. Um ihrer Schwester, der toten Mutter des Kindes, willen.«
»Mögt Ihr diese Val?«
»Ich kenne sie kaum.«
»Es heißt, sie sei hübsch.«
»Sehr«, gestand Jon.
»Schönheit kann heimtückisch sein. Mein Bruder hat diese Lektion von Cersei Lennister gelernt. Ohne Zweifel hat sie ihn ermordet. Ebenso Euren Vater und Jon Arryn.« Er machte ein
finsteres Gesicht. »Ihr seid mit diesen Wildlingen geritten. Besitzen sie irgendwelche Ehre, was denkt Ihr?«
»Ja«, antwortete Jon, »aber sie haben ihre eigene Form der Ehre, Herr.«
»Auch Manke Rayder?«
»Ja. Ich glaube schon.«
»Und der Herr der Knochen?«
Jon zögerte. »Rasselhemd haben wir ihn genannt. Hinterhältig und blutrünstig. Wenn er Ehre besitzt, versteckt sie sich unter seinem Rock aus Knochen.«
»Und dieser andere Mann, dieser Tormund mit den vielen Namen, der uns nach der Schlacht entkommen ist? Antwortet mir ehrlich.«
»Tormund Riesentod schien mir die Art Mann zu sein, die man gern zum Freund und höchst ungern zum Feind hat, Euer Gnaden.«
Stannis nickte knapp. »Euer Vater war ein Mann von Ehre. Zwar war er nicht mein Freund, doch ich habe seinen Wert erkannt. Euer Bruder war ein Rebell und ein Verräter, der mir das halbe Königreich stehlen wollte, seinen Mut allerdings darf niemand in Frage stellen. Was ist mit Euch?«
Will er jetzt von mir hören, dass meine Liebe ihm gilt? Jon antwortete steif und förmlich: »Ich bin ein Mann der Nachtwache. «
»Worte. Worte sind wie der Wind. Warum, glaubt Ihr, habe ich Drachenstein verlassen und bin hinauf zur Mauer gesegelt, Lord Schnee?«
»Ich bin kein Lord, Herr. Ihr seid gekommen, weil wir Euch gerufen hatten, hoffe ich. Obwohl ich nicht weiß, weshalb Ihr so lange gebraucht habt.«
Überraschenderweise lächelte Stannis darüber. »Ihr seid verwegen genug, um ein Stark zu sein. Ja, ich hätte eher kommen sollen. Und wenn ich meine Hand nicht hätte, wäre ich vielleicht überhaupt nicht gekommen. Lord Seewert ist ein Mann von bescheidener Geburt, aber er hat mich an meine Pflichten
erinnert, als meine Gedanken nur noch meinen Rechten galten. Ich hätte das Pferd von
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