Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
gewesen. Oswell Whent und Jon Darry. Lewyn Martell, ein Prinz von Dorne. Der Weiße Bulle, Gerold Hohenturm. Ser Arthur Dayn, das Schwert des Morgens. Und neben ihnen ritt, von Nebel gekrönt und voller Trauer, das lange Haar wie eine Fahne hinter sich wallend, Rhaegar Targaryen, der Prinz von Drachenstein und rechtmäßige Erbe des Eisernen Throns.
    »Ihr macht mir keine Angst!«, rief er und drehte sich von
einem zum anderen, während sie sich rechts und links von ihm aufstellten. Er wusste nicht, in welche Richtung er sich wenden sollte. »Ich werde einzeln gegen euch kämpfen oder gegen euch alle zusammen. Aber wer kümmert sich um das Mädel? Sie wird böse, wenn ihr sie übergeht.«
    »Ich habe einen Eid geschworen, für seine Sicherheit zu sorgen«, sagte sie zu Rhaegars Geist. »Einen heiligen Eid.«
    »Wir alle haben Eide abgelegt«, erwiderte Ser Arthur Dayn entsetzlich traurig.
    Die Geister stiegen von ihren gespenstischen Pferden. Sie zogen die Langschwerter, doch es war kein Laut zu vernehmen. »Er wollte die ganze Stadt niederbrennen«, sagte Jaime. »Und Robert nur Asche überlassen.«
    »Er war Euer König«, sagte Darry.
    »Ihr habt geschworen, für seine Sicherheit zu sorgen«, sagte Whent.
    »Und auch für die der Kinder«, fügte Prinz Lewyn hinzu.
    Prinz Rhaegar leuchtete in kaltem Licht, mal weiß, mal rot, mal dunkel. »Ich habe meine Gemahlin und meine Kinder Euren Händen anvertraut.«
    »Dass er ihnen etwas antut, hätte ich nie gedacht.« Jaimes Schwert brannte jetzt nicht mehr so hell. »Ich war beim König …«
    »Ihr wart gerade dabei, den König zu töten«, sagte Ser Arthur.
    »Ihm die Kehle durchzuschneiden«, fügte Prinz Lewyn hinzu.
    »Dem König, für den zu sterben Ihr geschworen hattet«, sagte der Weiße Bulle.
    Die Flammen entlang der Klinge erstarben nun langsam, und Jaime erinnerte sich daran, was Cersei gesagt hatte. Nein. Der Schrecken schloss sich wie eine Hand um seine Kehle. Dann wurde sein Schwert dunkel, lediglich Briennes brannte weiter, und die Geister griffen an.
    »Nein«, sagte er, »nein, nein, nein. Neiiiiiiiiin !«

    Mit pochendem Herzen erwachte er und fand sich in sternenklarer Dunkelheit inmitten eines Wäldchens wieder. Im Mund hatte er einen bitteren Geschmack, er zitterte, war mit Schweiß bedeckt, und ihm war gleichzeitig warm und kalt. Als er an sich hinunterblickte und seine Schwerthand ansah, steckte das Handgelenk in Leder und Leinen, die eng um einen hässlichen Stumpf gewickelt waren. Plötzlich spürte er Tränen in den Augen. Ich habe es gefühlt, die Kraft meiner Finger und das raue Leder des Schwertgriffs. Meine Hand …
    »Mylord.« Qyburn kniete neben ihm, und das väterliche Gesicht war vor Sorge gefurcht. »Was gibt es? Ich habe Euch schreien gehört.«
    Stahlbein Walton ragte über ihnen beiden auf, groß und mürrisch. »Was ist los? Warum habt Ihr geschrien?«
    »Ein Traum – nur ein Traum.« Jaime starrte ins Lager und hing einen Augenblick lang seinen Gedanken nach. »Ich war in Dunkelheit gefangen, aber ich hatte meine Hand wieder.« Er betrachtete den Stumpf, und sofort fühlte er sich wieder schlecht. Es gibt keinen solchen Ort unter dem Fels von Casterlystein, dachte er. Sein Magen war übersäuert und leer, und der Kopf pochte an der Stelle, wo er ihn an den Baumstumpf gebettet hatte.
    Qyburn fühlte ihm die Stirn. »Ihr habt noch ein wenig Fieber. «
    »Ein Fiebertraum.« Jaime streckte die Hand nach oben. »Helft mir.« Stahlbein ergriff seine gute Hand und zog ihn auf die Beine.
    »Möchtet Ihr noch einen Becher Traumwein?«, fragte Qyburn.
    »Nein. Für heute Nacht habe ich genug geträumt.« Er fragte sich, wie lange es wohl noch bis zum Morgengrauen dauerte. Aus irgendeinem Grunde wusste er, dass er, wenn er die Augen wieder schloss, an jenen dunklen, nassen Ort zurückkehren würde.
    »Dann Mohnblumensaft? Und etwas gegen das Fieber? Ihr
seid noch immer schwach, Mylord, Ihr müsst schlafen. Ruhen. «
    Das ist das Letzte, was ich will. Das Mondlicht schimmerte bleich auf dem Baumstumpf, auf dem Jaime den Kopf hatte ruhen lassen. Das Moos bedeckte ihn so dicht, dass er zuvor nicht bemerkt hatte, dass das Holz weiß war. Doch nun sah er es. Das erinnerte ihn an Winterfell und Ned Starks Herzbaum. Er war es nicht, dachte er. Niemals. Doch der Stumpf war tot und Stark und all die anderen auch, Prinz Rhaegar und Ser Arthur und die Kinder. Und Aerys. Aerys ist der Toteste von allen. »Glaubt Ihr an Geister, Maester?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher