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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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sie zu untersuchen?«
    »Sicherlich. Er ist da … ein wenig heikel.«
    »Hat das etwas mit dem Lösegeld zu tun?«, fragte Jaime. »Wollte ihr Vater wissen, ob sie noch Jungfrau ist?«
    »Habt Ihr nichts davon gehört?« Qyburn zuckte die Achseln. »Wir haben einen Vogel von Lord Selwyn erhalten. Die Antwort auf meinen Brief. Der Abendstern bietet dreihundert Drachen für die sichere Rückkehr seiner Tochter. Ich habe Lord Vargo schon längst erklärt, dass es keine Saphire auf Tarth gibt, doch er wollte mir nicht glauben. Er ist überzeugt davon, dass der Abendstern ihn übervorteilen will.«
    »Dreihundert Drachen sind ein stattliches Lösegeld für einen Ritter. Die Ziege sollte nehmen, was sie kriegen kann.«
    »Die Ziege ist der Lord von Harrenhal, und der Lord von Harrenhal feilscht nicht.«
    Diese Neuigkeiten dämpften seine gute Laune, obwohl er es eigentlich hätte kommen sehen müssen. Die Lüge hat Euch eine Zeit lang Schonung eingebracht, Mädel. Seid mir wenigstens dafür dankbar. »Wenn ihr Jungfernhäutchen so dick ist wie ihr Schädel, wird sich die Ziege den Schwanz brechen, wenn er in sie eindringen will«, scherzte er. Brienne war zäh genug, ein paar Vergewaltigungen zu überstehen, schätzte Jaime, doch wenn sie sich zu sehr wehrte, würde Vargo ihr vermutlich ebenfalls Hände und Füße abschlagen. Und wenn schon, was geht mich das an? Ich hätte meine Hand noch, wenn sie mir das Schwert meines Vetters überlassen hätte, anstatt sich so dumm anzustellen. Mit seinem ersten Hieb hatte er ihr fast selbst das Bein abgehauen, doch danach hatte sie ihm mehr Widerstand geleistet, als ihm lieb war. Hoat ahnt vielleicht nicht, wie ungeheuer stark sie ist. Er sollte sich hüten, sonst bricht sie ihm den dürren Hals, und wäre das nicht eine Freude?
    Qyburns Gesellschaft ermüdete ihn. Jaime ritt zur Spitze der Kolonne. Eine rundliche kleine Zecke von einem Nordmann namens Nage trug das Friedensbanner vor Stahlbein her, eine in den Regenbogenfarben gestreifte Fahne mit sieben langen
Schwänzen, die an einer Stange mit einem siebenzackigen Stern an der Spitze hing. »Solltet ihr Nordmänner nicht ein anderes Friedensbanner führen?«, fragte er Walton. »Was bedeuten euch die Sieben schon?«
    »Götter des Südens«, sagte der Mann, »aber wir brauchen den Frieden des Südens, um Euch sicher bei Eurem Vater abzuliefern. «
    Bei meinem Vater. Jaime fragte sich, ob Lord Tywin die Lösegeldforderung der Ziege erhalten hatte – mit oder ohne seine verwesende Hand. Was ist ein Schwertkämpfer ohne seine Schwerthand wert? Das halbe Gold von Casterlystein? Dreihundert Drachen? Oder gar nichts. Sein Vater hatte sich niemals übertrieben von Gefühlen leiten lassen. Tywin Lennisters Vater Lord Tytos, Jaimes Großvater, hatte einmal einen aufsässigen Vasallen eingesperrt, Lord Tarbeck. Die furchterregende Lady Tarbeck hatte daraufhin drei Lennisters gefangen gesetzt, darunter auch den jungen Steffert, dessen Schwester mit Vetter Tywin verlobt war. »Schickt mir meinen Lord und Liebsten zurück, oder diesen dreien wird das Gleiche widerfahren wie ihm«, hatte sie nach Casterlystein geschrieben. Der junge Tywin hatte seinem Vater vorgeschlagen, Lord Tarbeck in drei Teilen zurückzuschicken. Lord Tytos war jedoch ein sanfterer Löwe, und so gewann Lady Tarbeck noch ein paar Jahre für ihren schafsköpfigen Gemahl, und Steffert durfte heiraten und Kinder und andere Fehler machen, bis er schließlich bei Ochsenfurt fiel. Doch Tywin Lennister überdauerte, unerschütterlich wie der Fels von Casterlystein. Und jetzt habt Ihr einen Krüppel zum Sohn und einen Zwerg, Mylord. Wie sehr werdet Ihr das verabscheuen …
    Die Straße führte sie durch eine niedergebrannte Ortschaft. Es musste bereits über ein Jahr zurückliegen, dass das Dorf in Flammen aufgegangen war. Die Hütten standen verkohlt und ohne Dächer da, das Unkraut jedoch wuchs hüfthoch auf den Feldern der Umgebung. Stahlbein ließ Rast machen, um die Pferde zu tränken. Diesen Ort kenne ich auch, dachte Jaime,
während er am Brunnen wartete. Hier hatte es ein kleines Gasthaus gegeben, wo jetzt nur noch das Fundament und ein Schornstein standen, und dort war er auf einen Krug Bier eingekehrt. Ein Mädchen mit dunklen Augen hatte ihm Käse und Äpfel gebracht, doch der Gastwirt hatte sein Geld nicht annehmen wollen. »Es ist mir eine Ehre, einen Ritter der Königsgarde unter meinem Dach zu bewirten, Ser«, sagte er. »Davon werde ich noch meinen Enkeln

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