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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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gesehen hatten, war
sie noch ein kleines Mädchen gewesen, an dem Tag, an dem Lord Eddard Stark Winterfell verlassen hatte.
    Sie hörten die Musik über das Rauschen des Flusses und das Prasseln des Regens hinweg, ehe sie die Burg sehen konnten, ferne Trommelwirbel und Fanfaren von Hörnern, dazu das dünne Kreischen von Flöten. »Wir haben die Hochzeit verpasst«, sagte der Bluthund. »Aber das Fest scheint noch nicht zu Ende zu sein. Bald bin ich dich los.«
    Nein, ich bin Euch los, dachte Arya.
    Die Straße hatte die meiste Zeit in Richtung Nordwesten geführt, jetzt wandte sie sich zwischen einem Apfelgarten und einem überschwemmten Feld mit Getreide, das der Regen niedergedrückt hatte, nach Westen. Sie passierten die letzten Apfelbäume, fuhren einen Hang hinauf, und dann tauchten plötzlich die Burgen, der Fluss und die Lager vor ihnen auf. Sie sahen Hunderte von Pferden und Tausende Männer, von denen sich die meisten um drei riesige Festzelte tummelten, die Seite an Seite vor den Toren der Burg standen wie drei große Langhallen aus Segeltuch. Robb hatte sein Lager ein gutes Stück von den Mauern entfernt aufgeschlagen, auf höherem, trockenerem Gelände, allerdings war der Fluss sehr weit über die Ufer getreten und hatte selbst dort einige allzu sorglos aufgebaute Zelte überschwemmt.
    Die Musik aus den Burgen war nun lauter zu hören. Der Klang von Trommeln und Hörnern wälzte sich über das Lager hinweg. Die Musiker in der diesseitigen Burg spielten ein anderes Lied als jene in der Festung auf der anderen Seite, und so wirkte das Ganze wie eine musikalische Schlacht. »Sie spielen nicht besonders gut«, befand Arya.
    Der Bluthund gab einen Laut von sich, der ein Lachen hätte sein mögen. »Ich wette, selbst in Lennishort gibt es noch alte taube Weiber, die sich über diesen Lärm beschweren. Es heißt, Walder Freys Augen seien schwach, aber seine verfluchten Ohren haben sie dabei wohl vergessen.«
    Arya wünschte sich, es wäre Tag. Wenn die Sonne schiene
und der Wind wehte, hätte sie die Banner besser erkennen können. Sie hätte nach dem Schattenwolf der Starks Ausschau gehalten oder vielleicht nach der Streitaxt der Cerwyns oder der Faust der Glauers. In der Finsternis dagegen sahen alle Farben grau aus. Der Regen war zu einem feinen Nieseln abgeklungen, fast eher ein Nebel, doch von den früheren Güssen waren die Fahnen nass wie Spüllappen, voller Wasser und nicht zu erkennen.
    Wagen und Karren hatte man um das Lager aufgestellt, um eine einfache Mauer gegen mögliche Angriffe zu bilden. Dort hielten die Wachen sie an. Die Laterne, die der Feldwebel trug, verbreitete genug Licht, dass Arya das helle Rosa seines Mantels sehen konnte, das mit roten Tränen übersät war. Seine Männer trugen das Wappen des Blutegellords über dem Herzen, den gehäuteten Mann von Grauenstein. Sandor Clegane erzählte ihnen die gleiche Geschichte, die er den Kundschaftern aufgetischt hatte, allerdings war Boltons Feldwebel eine härtere Nuss als Ser Donnel Heckenfeld. »Pökelfleisch ist keine angemessene Speise für die Hochzeit eines Lords«, spottete er.
    »Ich habe auch eingelegte Schweinepfoten, Ser.«
    »Nicht für das Fest, ganz bestimmt nicht. Die Feier ist halb vorüber. Und ich bin ein Nordmann, kein Milchbart von Ritter aus dem Süden.«
    »Mir wurde gesagt, ich soll mich an den Haushofmeister wenden oder an den Koch …«
    »Die Tore der Burg sind geschlossen. Die Lords wollen nicht gestört werden.« Der Feldwebel überlegte kurz. »Du kannst bei den Festzelten abladen, dort drüben.« Er zeigte mit dem Panzerhandschuh dorthin. »Bier macht hungrig, und der alte Frey wird ein paar Schweinepfoten schon nicht vermissen. Der hat für so was sowieso keine Zähne mehr. Frag nach Seggen, der wird schon wissen, was er mit dir anfangen soll.« Er bellte einen Befehl, und seine Männer rollten einen der Wagen zur Seite und ließen sie ein.

    Mit der Peitsche brachte der Bluthund die Pferde in Gang und lenkte sie zu den Zelten. Niemand achtete auf sie. Sie fuhren an Reihen von bunten Pavillons vorbei, deren nasse Seidenwände im Licht der Lampen und Kohlenbecken wie magische Laternen leuchteten; rosa und golden und grün schimmerten sie, gestreift, gepunktet und kariert, mit Vögeln und anderen Tieren, Sparren und Sternen, Rädern und Waffen bestickt. Arya entdeckte ein gelbes Zelt mit sechs Eicheln, drei über zwei über einer. Lord Kleinwald, fiel ihr ein, und sie erinnerte sich an Eichenhall, das so weit von

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