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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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verströmte, schien stärker geworden zu sein. Die meisten Trauergäste hatten den Anstand, so zu tun, als bemerkten sie nichts, Cersei erwischte jedoch zwei Basen von Lady Margaery dabei, wie sie die kleinen Tyrell-Nasen rümpften. Während sie und Tommen den Gang wieder zurückgingen, glaubte sie zu hören, wie jemand »Abtritt« murmelte und kicherte, doch als sie den Kopf wandte, um zu sehen, wer gesprochen hatte, blickte sie in ein Meer ernster Gesichter, die sie ausdruckslos ansahen. Sie hätten es niemals gewagt, sich über ihn lustig zu machen, solange er lebte. Ein Blick von ihm, und ihre Eingeweide hätten sich in Wasser verwandelt.
    Draußen in der Halle der Lampen umschwärmten die Trauergäste sie wie Fliegen und überschütteten sie eifrig mit ihren nutzlosen Beileidsbezeugungen. Die Rothweyn-Zwillinge küssten ihr die Hand, ihr Vater küsste sie auf die Wangen. Hallyn der Pyromantiker versprach ihr, dass an dem Tag, an dem die Gebeine ihres Vaters nach Westen gebracht wurden, eine brennende Hand am Himmel über der Stadt lodern würde. Von Husten unterbrochen berichtete ihr Lord Gil von einem Meistersteinmetz, den er beauftragt habe, eine Statue von Lord Tywin anzufertigen, damit er ewig am Löwentor Wache halten würde. Ser Lambert Drehbeer erschien mit einer Klappe über dem rechten Auge und schwor, er würde sie so lange tragen, bis er ihr den Kopf ihres Zwergenbruders bringen konnte.

    Kaum war die Königin dem Zugriff dieses Narren entronnen, sah sie sich Lady Falyse von Schurwerth und ihrem Gemahl Ser Balman Byrke gegenüber. »Meine Hohe Mutter lässt Euch ihr Bedauern ausrichten, Euer Gnaden«, plapperte Falyse. »Lollys liegt im Kindbett, die Geburt steht bevor, und meine Mutter hielt es für angebracht, bei ihr zu bleiben. Sie bittet Euch um Verzeihung und sagte, ich solle Euch fragen … Meine Mutter hat Euren verstorbenen Vater mehr bewundert als jeden anderen Mann. Sollte meine Schwester einen kleinen Jungen bekommen, ist es ihr Wunsch, ihn Tywin zu nennen, wenn … wenn Ihr damit einverstanden seid.«
    Cersei starrte sie entgeistert an. »Eure schwachsinnige Schwester lässt sich von halb Königsmund schänden, und Tanda will den Bastard mit dem Namen meines Hohen Vaters ehren? Wohl kaum.«
    Falyse fuhr zurück, als habe sie einen Schlag ins Gesicht erhalten, doch ihr Gemahl strich sich nur mit dem Daumen über den dicken blonden Schnurrbart. »Das habe ich Lady Tanda ebenfalls gesagt. Wir werden einen, äh … angemesseneren Namen für Lollys Bastard finden, darauf habt Ihr mein Wort.«
    »Sorgt dafür.« Cersei zeigte ihnen die kalte Schulter und ließ sie stehen. Tommen war Margaery Tyrell und ihrer Großmutter in die Hände gefallen, stellte sie fest. Die Dornenkönigin war so klein, dass Cersei sie einen Moment lang für ein weiteres Kind gehalten hatte. Ehe sie ihren Sohn vor den Rosen retten konnte, wurde sie zu ihrem Onkel abgedrängt. Als die Königin ihn an ihre spätere Verabredung erinnerte, nickte er matt und bat um Erlaubnis, sich zurückziehen zu dürfen. Lancel hingegen blieb zurück, das vollkommene Abbild eines Mannes, der mit einem Bein im Grabe steht. Fragt sich nur, ob er hinein- oder heraussteigt.
    Cersei rang sich ein Lächeln ab. »Lancel, wie schön, dass Ihr wieder so viel kräftiger ausseht. Maester Ballabar hat uns Beängstigendes berichtet, wir fürchteten schon um Euer Leben. Aber ich dachte, Ihr wärt inzwischen unterwegs nach
Darry, um Eure Lordschaft anzutreten.« Nach der Schlacht am Schwarzwasser hatte ihr Vater Lancel zum Lord erhoben, um seinen Bruder Kevan zu beschwichtigen.
    »Noch nicht. In meiner Burg sitzen Geächtete.« Die Stimme ihres Vetters war so dünn wie der Bart auf seiner Oberlippe. Im Gegensatz zu dem weiß gewordenen Haar hatte der Bartflaum seine rotblonde Farbe behalten. Cersei hatte oft darauf gestarrt, wenn der Junge in ihr war und pflichtbewusst zustieß. Es sieht aus wie verschmierter Schmutz auf der Oberlippe. Sie pflegte ihm damit zu drohen, ihn mit ein wenig Speichel fortzuwischen. »Die Flusslande brauchen eine starke Hand, sagt mein Vater«, fügte Lancel hinzu.
    Nur schade, dass sie deine Hand bekommen, hätte sie am liebsten gesagt. Stattdessen lächelte sie. »Und Ihr werdet auch Hochzeit feiern.«
    Der junge Ritter verzog das schwer gezeichnete Gesicht zu einer düsteren Miene. »Ein Frey-Mädchen, und keines, das ich mir selbst ausgesucht hätte. Nicht einmal Jungfrau ist sie. Eine Witwe, in deren Adern Darry-Blut

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