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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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fließt. Mein Vater sagt, das würde mir beim Bauernvolk helfen, aber die Bauern sind alle tot.« Er griff nach ihrer Hand. »Es ist so schrecklich, Cersei. Euer Gnaden wissen, dass meine Liebe allein …«
    »… dem Hause Lennister gilt«, beendete sie den Satz an seiner Stelle. »Niemand hegt daran Zweifel, Lancel. Möge Eure Gemahlin Euch starke Söhne schenken.« Und lass die Hochzeit lieber nicht von ihrem Hohen Großvater ausrichten. »Ich weiß, Ihr werdet in Darry viele große Taten vollbringen.«
    Lancel nickte jämmerlich. »Als es so aussah, als würde ich sterben, hat mein Vater den Hohen Septon geholt, damit er für mich betete. Er ist ein guter Mann.« Die Augen ihres Vetters glänzten feucht, die Augen eines Kindes im Gesicht eines Greises. »Er hat gesagt, die Mutter habe mich um eines heiligen Zweckes willen verschont, damit ich für meine Sünden büßen kann.«
    Cersei fragte sich, wie er beabsichtigte, für die Tändelei mit
ihr Buße zu tun. Ihn zum Ritter zu schlagen war ein Fehler, mit ihm ins Bett zu steigen ein noch ärgerer. Lancel war so schwach wie ein Schilfhalm, und seine neu entdeckte Frömmigkeit gefiel ihr ganz und gar nicht; er war viel amüsanter gewesen, als er noch Jaime nachgeeifert hatte. Was hat dieser wimmernde Narr dem Hohen Septon erzählt? Und was wird er seiner kleinen Frey erzählen, wenn sie zusammen in der Dunkelheit liegen? Sollte er offenbaren, mit Cersei im Bett gewesen zu sein, nun, das würde sie überstehen. Männer logen stets, wenn es Frauen betraf; sie würde es als Prahlerei eines unreifen Jungen abtun, der von ihrer Schönheit hingerissen war. Wenn er jedoch über Robert und den Starkwein singt … »Buße tut man am besten im Gebet«, sagte Cersei zu ihm. »Im stillen Gebet.« Sie ließ ihn stehen, damit er darüber nachdenken konnte, und wappnete sich für die Begegnung mit der Tyrell-Schar.
    Margaery umarmte sie wie eine Schwester, was die Königin als anmaßend empfand, doch dies war nicht der rechte Ort, sie zurechtzuweisen. Lady Alerie und die Basen begnügten sich damit, ihr die Hand zu küssen. Lady Gnadenfurt, die unübersehbar ein Kind unter dem Herzen trug, bat die Königin um die Erlaubnis, ihm den Namen Tywin geben zu dürfen, falls es ein Junge wurde, oder Lenna, falls sie ein Mädchen zur Welt brachte. Noch einen?, hätte Cersei fast gestöhnt. Das Reich wird in Tywins ertrinken. So liebenswürdig sie konnte, gab sie ihre Zustimmung und täuschte Freude vor.
    Es war Lady Sonnwetter, die ihr echte Freude bereitete. »Euer Gnaden«, sagte sie in ihrem sinnlichen myrischen Tonfall, »ich habe meine Freunde jenseits der Meerenge benachrichtigt und sie gebeten, den Gnom sofort zu ergreifen, sollte er sein hässliches Gesicht in den Freien Städten zeigen.«
    »Habt Ihr viele Freunde jenseits des Wassers?«
    »In Myr sind es viele. Ebenso in Lys und Tyrosh. Männer mit Macht.«
    Das mochte Cersei gern glauben. Diese myrische Frau war entschieden zu schön; lange Beine, volle Brüste, glatte Olivenhaut,
blühende Lippen, riesige dunkle Augen und dichtes schwarzes Haar, das stets aussah, als sei sie gerade aus dem Bett gestiegen. Sie riecht sogar nach Sünde wie ein exotischer Lotus. »Lord Sonnwetter und ich möchten Euer Gnaden und dem kleinen König nur zu Diensten sein«, säuselte Lady Sonnwetter mit einem Blick, der ebenso von Bedeutung geschwängert war wie Lady Gnadenfurt mit ihrem Kinde.
    Sie hat Ehrgeiz, und ihr Lord ist stolz, aber arm. »Wir müssen uns bald wieder unterhalten, Mylady. Taena, nicht wahr? Ihr seid ungemein liebenswürdig. Gewiss werden wir gute Freundinnen.«
    Dann stürzte sich der Lord von Rosengarten auf sie.
    Maes Tyrell war nur zehn Jahre älter als Cersei, dennoch betrachtete sie ihn als einen Mann im Alter ihres Vaters, nicht in ihrem eigenen. Er war nicht ganz so hochgewachsen wie der verstorbene Lord Tywin, ansonsten jedoch war an ihm alles größer, die dicke Brust und der noch dickere Bauch. Sein Haar war von kastanienbrauner Farbe, in seinem Bart jedoch zeigten sich weiße und graue Strähnen. Sein Gesicht rötete sich häufig. »Lord Tywin war ein großer Mann, ein außergewöhnlicher Mann«, verkündete er umständlich, nachdem er sie auf beide Wangen geküsst hatte. »Seinesgleichen werden wir nicht mehr zu sehen bekommen, fürchte ich.«
    Ihr habt seinesgleichen vor Euch, Narr, dachte Cersei. Ihr steht vor seiner Tochter. Doch sie brauchte Tyrell und die Macht von Rosengarten, damit Tommen seinen Thron nicht

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