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Das Locken der Sirene (German Edition)

Das Locken der Sirene (German Edition)

Titel: Das Locken der Sirene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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verheiratet. Das ist eine ziemlich große Konkurrenz.“
    „Ich bin froh, dass du ihn verlassen hast. Er ist so …“ Zach suchte nach dem richtigen Wort. „Furcht einflößend.“
    „Ich dachte, ich sei Furcht einflößend.“
    „Warst du auch. Bis ich ihm begegnet bin.“
    „Du bist wohl noch nie zuvor einem Jesuiten begegnet, kann das sein?“
    Zach schaute sie verständnislos an.
    „Søren wurde zum Jesuiten ausgebildet. Die Jesuiten sind ein berüchtigter militant religiöser Orden. Sie sind auch als ‚Gotteskrieger‘ bekannt. Früher haben sie Häretiker aufgegessen“, fügte Nora hinzu und lächelte düster. „Aber heutzutage sind sie bekannter für ihre ziemlich liberale Einstellung zu Abtreibung, Homosexualität und … dem Zölibat.“
    „Eine sehr liberale Einstellung, wie ich feststellen durfte. Bist du sicher, dass er auf Gottes Seite steht?“
    Nora lachte. „Sehr sicher. Und glaub mir, Gott ist erleichtert, dass es so ist. Aber du darfst das nicht überbewerten. Søren hat nur deinen Verstand gefickt. Das macht er am liebsten. Oder vielleicht am zweitliebsten.“
    „Ich kann einfach nicht glauben, dass du ihn verteidigst.“
    „Ehrlich gesagt hat er vielmehr mich verteidigt.“
    Zach schaute sie fragend an. „Wie meinst du das?“
    „Vorhin, als er mit dir zusammen war. Er macht sich Sorgen, du könntest mich verletzen, wenn wir zwei was miteinander anfangen. Ich meine, technisch gesehen bist du noch verheiratet. Und Søren ist immer noch darauf bedacht, mich zu beschützen. Er hat nicht bloß versucht, sich dir gegenüber wie ein Arschloch zu verhalten, Zach. Er wollte dir damit verdeutlichen, dass du es mit ihm zu tun bekommst, solltest du mir wehtun.“
    Zach wurde blass. Er erinnerte sich noch gut an den Tag, an dem er Graces Vater hatte erzählen müssen, was zwischen ihnen passiert war. Das war vermutlich der zweitschlimmste Tag seines Lebens gewesen. Und verglichen mit Noras
Father
war Graces Vater ein Teddybär.
    „Nor! Ich bin ihm gegenüber genauso wenig Rechenschaft schuldig wie du. Er hat dich einfach mitgenommen und dich herumkommandiert, als wärst du sein persönliches Eigentum. Du bist ja nicht mal mehr mit ihm zusammen! Hausregeln hin oder her, er hat kein Recht, dich so zu behandeln.“
    Nora zog ihr Schlüsselbund aus der Manteltasche und hielt einen der Schlüssel hoch.
    „Hier. Willst du noch mal zurückgehen und ihm das sagen?“
    Zach starrte den Schlüssel an und erinnerte sich wieder an das unbestimmte Grauen, das er in der Gegenwart von Noras Priester empfunden hatte.
    „Ja“, sagte Nora und ließ den Schlüsselring um den Finger kreisen. „Das hab ich mir gedacht. Wie wär’s mit diesem hier?“, fragte sie und hielt einen anderen Schlüssel hoch.
    „Ist das der Schlüssel vom Aston Martin?“ Zach sah sie fragend an.
    „Ist es. Vergibst du mir dann die Sache mit Søren?“, fragte sie und ließ den Schlüssel vor ihm hin und her schwingen.
    Zach nahm ihr die Schlüssel aus der Hand. „Ich werde dir alles vergeben.“
    „Darauf werde ich dich irgendwann festnageln, Zach.“
    Er setzte sich auf den Fahrersitz, und Nora stieg auf der Beifahrerseite ein.
    „Du kannst doch mit Gangschaltung fahren, oder?“
    „Klar. Hab’s nur noch nie auf der rechten Straßenseite gemacht“, gab Zach grinsend zurück. Er ließ den Motor an und spürte das leichte Vibrieren des Motors im gesamten Körper.
    „Reiß dich zusammen“, sagte Nora. „Ich hab einen Freund bei der Polizei, aber er sagt, noch mehr Strafzettel für zu schnelles Fahren kann er für mich nun wirklich nicht mehr verschwinden lassen.“
    „Wenn ich mit einem Aston Martin einen Strafzettel bekomme, werde ich den einrahmen und auf meinen Schreibtisch stellen.“ Mit diesen Worten drückte Zach das Gaspedal durch und schoss aus dem Parkhaus.
    „Was genau hat Søren heute Abend zu dir gesagt?“
    Zach warf ihr einen Blick zu. Für seinen Geschmack klang diese Frage aus Noras Mund etwas zu beiläufig. „Er hat mir eher etwas gezeigt, als etwas zu sagen.“
    „Was hältst du von meinem Zimmer?“
    „Ich finde, du solltest dort etwas regelmäßiger aufräumen.“ Er zog das weiße Strumpfband aus der Hosentasche und warf es Nora zu. „Gehört das dir?“
    Nora lachte. Gedankenverloren spielte sie mit der zarten Spitze. „Wie ich sehe, hat Sheridan mir ein Souvenir hinterlassen. Diese kleine, böse Schlampe. Zu schade, dass sie jetzt verlobt ist. Sonst hätten wir einen hübschen Dreier mit ihr

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