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Das Löwenamulett

Das Löwenamulett

Titel: Das Löwenamulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schwieger
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Namen. Sie hatten nur drei fest bezeichnete Tage in jedem Monat: Der erste Tag jedes Monats hieß Kalenden (Kalendae). Dann gab es die Nonen (Nonae), dies war der 5. Tag des Monats (Aus-nahme: im März, Mai, Juli und Oktober waren die Nonen der 7. Tag). Und schließlich die Iden (Idus). Die Iden lagen auf dem 13., im März, Mai, Juli und Oktober auf dem 15. Tag des Monats. Alle übrigen Tage wurden so bestimmt, dass vom nächsten fest bezeichneten Tag aus rückwärts gerechnet wurde, wobei die Grenztage mitzählten. Der Tag vor den Iden des Iulius ist also der 14. Juli, die Iden des Iulius sind der 15. Juli.
    Und der 16. Juli ist der 17. Tag vor den Kalenden des Sextilis (der nach Augustus’ Tod in August umbenannt wurde).
    Feiertage: Die Römer kannten keine Sieben-Tage-Woche mit sechs Werktagen und einem arbeitsfreien Sonntag. Sie hatten vielmehr eine große Anzahl von staatlichen Feiertagen (feriae publicae), an denen keine Senatssitzungen und Gerichtsverhandlungen stattfinden durften und die Arbeit vielerorts ruhte.
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    Alle Feiertage waren religiöse Feste, das heißt, sie fanden zu Ehren verschiedener Gottheiten statt. Einige feriae dau-erten nur einen Tag, andere mehrere Tage. Die Saturnalien z. B., ein Fest zu Ehren des Gottes Saturn, wurden etwa sieben Tage lang im Dezember gefeiert.
    Die unteren Schichten mussten an den meisten Feiertagen arbeiten: feriae bedeuteten für diese Menschen Verdienst-ausfall. Im besten Fall konnte dieser durch Geschenke oder öffentliche Speisungen, wie sie bei einigen Feiern üblich waren, aufgefangen werden.
    An vielen Festtagen fanden nicht nur religiöse Handlungen (Opfer, Gebete, Prozessionen) statt, sondern auch öffentliche Spiele (ludi). Unter ludi verstanden die Römer vor allem Theater- und Musikaufführungen, Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen. Zu den bedeutendsten ludi gehörten die Ludi Apollinares zu Ehren Apollos. Sie fanden an etwa zehn Tagen Anfang/Mitte Juli statt.
    Gesetze und Gebräuche
    Rechtsprechung: Die Römer hatten ein ausgefeiltes, in Jahrhunderten gewachsenes Rechtssystem mit vielen Gesetzen (leges), die von der Volksversammlung bzw. dem Senat, später vom Kaiser erlassen wurden. Oberste Richter in Rom selbst waren die Praetoren, denen die verschiedenen Ge-richtshöfe der Stadt unterstanden. Zur Zeit des Kaisers Augustus gab es in Rom zwischen 10 und 18 Praetoren. Sie wurden anfänglich von der Volksversammlung gewählt, später vom Kaiser selbst ernannt.
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    Eine Polizei im heutigen Sinne gab es in Rom nicht.
    Die Reichen organisierten ihren Schutz, indem sie Sklaven zu Türstehern oder Leibwächtern ausbildeten oder sich in der Öffentlichkeit von Klienten begleiten ließen. Die einfachen Leute waren auf Selbst- oder Nachbarschaftshilfe an-gewiesen.
    Patron und Klientel: Ein wichtiges Element des römischen Rechtssystems war das Verhältnis von Patron und Klient.
    Ein Patron war ein vornehmer römischer Mann, oft ein Senator, der Klienten unter seiner Schutzherrschaft hatte. Je mehr Klienten ein Patron hatte, desto größer war sein An-sehen.
    Klienten waren einfache freie römische Bürger, Bauern, kleine Händler und Handwerker, die in der Regel in die Schutzherrschaft ihres Patrons hineingeboren wurden: Schon der Vater war Klient bei dem Vater des Patrons usw. Auch Freigelassene gehörten zur Klientel eines Patrons, der ihr ehemaliger Herr war.
    Die Klienten unterstützten ihren Patron in der Volksversammlung, jubelten ihm zu und wählten ihn, wenn er sich um ein politisches Amt bewarb. Auch mussten sie gelegent-lich kleinere Arbeiten für ihn erledigen. Der Patron seiner-seits unterstützte seine Klienten, wenn diese in wirtschaft-liche Not gerieten oder bei einem Prozess Hilfe benötigten.
    Auch gehörte es zu den Pflichten eines Patrons, jeden Morgen in seinem Haus Klienten zu empfangen und sich ihre Sorgen anzuhören.
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    So wohnten die Römer
    Insula: Im Laufe der Jahrhunderte wurde es in Rom immer enger. Man schätzt, dass 700 000 oder noch mehr Menschen zur Zeit des Kaisers Augustus dort lebten. Dies führte dazu, dass immer mehr Einzelhäuser in Mietshäuser (insulae) um-gewandelt wurden, in denen die einfachen Leute lebten.
    Insulae waren mehrstöckige Häuserblocks, in denen sich in der Regel eine ganze Familie ein einziges Zimmer teilte.
    Diese Zimmer hatten kein fließendes Wasser und keine Heizung. Im Winter konnte vielleicht ein kleiner Ofen, der mit Kohle oder Holz befeuert wurde, etwas Wärme spenden. Das Wasser mussten

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