Das Los: Thriller (German Edition)
versucht hat, Calzabigi seinen Posten als Generaldirektor der preußischen Lotterie streitig zu machen, ist die Episode mit der Intrige, an deren Ende die Errichtung der päpstlichen Lotterie steht, frei erdacht.
Jedoch haben auch die Päpste eine bewegte Geschichte, was ihre Position zum Glücksspiel und speziell zum Lottospiel angeht: Papst Innozenz XIII. erlaubte es im Jahre 1721 offiziell, sein Nachfolger, Papst Benedikt XIII., verbot es 1725 und stellte die Teilnahme unter harte Strafe. Papst Clemens XII. erlaubte im Jahr 1731 wieder Lotterien im Kirchenstaat und profitierte erheblich von den Einnahmen. So blieb das Verhältnis zwischen der Religion und dem Glücksspiel stets gespalten.
Weder Trisha noch Henri, weder Carter noch Pradeep haben lebende oder verstorbene Vorbilder in der Wirklichkeit. Die Welt, in der sie sich bewegen, ist jedoch die unsere.
Die Poker-Weltmeisterschaft, die Trishas großes Ziel ist, wird als Main Event der »World Series of Poker« jährlich in Las Vegas ausgespielt. Auch war es bis zum Jahr 2010 in Deutschland möglich, für Betrüger wie Henri Sicherungsverwahrung anzuordnen. Erst im Jahr 2011 führte eine Gesetzesreform dazu, dass Betrüger mehr oder minder überraschend aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden mussten. Carters Geschäftsmodell ist ebenfalls der Wirklichkeit entlehnt: Betrügerische Schneeballsysteme zur Geldanlage, nach dem 1949 verstorbenen Charles Ponzi auch Ponzi-Scheme genannt, erschüttern die Finanzbranche in regelmäßigen Abständen immer wieder. Und die Maharashtra Housing and Area Development Authority, denen Pradeep seine Ersparnisse anvertraut, veranstaltet tatsächlich zur Bekämpfung der Wohnungsnot in Mumbai jährlich eine große Lotterie, bei der Wohnungen gegen einen geringen Kaufpreis unter den Teilnehmern verlost werden.
Wahr ist aber vor allem, dass die Menschheit schon immer ihr Glück herausgefordert hat und dies auch in Zukunft tun wird.
Auch dieser Roman wäre ohne den Einsatz vieler lieber Menschen nicht möglich gewesen.
Mein besonderer Dank gehört meiner Lektorin Karin Schmidt, meinem Redakteur Dr. Arno Hoven, meinem Agenten Lars Schultze-Kossack, der Deutschen Klassenlotterie in Berlin, die mir ihr Archiv öffnete, und all denen, die mir das größte Glück bedeuten – und weil sie dies wissen, hier nicht namentlich genannt werden müssen. LUB.
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