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Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Aber das Separee suggerierte Sicherheit. Ein kleiner, exklusiver Raum, wie ein Schutzwall oder ein Kokon. Wenn man sich dort gehenließ, musste man sich fühlen wie in einem Traum. Das machte es sicherlich leichter, alle Hemmungen abzustreifen.
    Plötzlich flüsterte jemand von hinten in ihr Ohr: »Versuchen Sie, die Tür allein mit der Kraft ihrer Gedanken zu öffnen?«
    Mit einem erstickten Aufschrei flog Valentine herum. Vor ihr stand, unverschämt sinnlich grinsend, der Fremde, dessen Blick ihr vorhin bis unter die Haut gegangen war. In diesem Moment, da er ihr direkt in die Augen sah, erging es ihr erneut so. Er hatte etwas Beängstigendes an sich … etwas beängstigend Erotisches. Jede seiner Poren schien eine Sinnlichkeit auszustrahlen, der sich Val nicht entziehen konnte. Sie wirkte ansteckend auf Val, wie ein Virus, gegen den es keinen Impfstoff und kein Heilmittel gab.
    Verstohlen musterte sie ihn. Das Auffälligste an ihm war, dass seine Augen unterschiedliche Farben hatten: das eine war grün und das andere blau. Aber das war nicht die einzige Besonderheit. Er trug seine dunklen Haare etwas länger als die anderen Herren, die das Decadency besuchten. Sie waren leicht gestuft und fielen ihm in Wellen über seine Ohren. Auch sein Outfit hob sich von dem der männlichen Gäste, die meistens im Anzug kamen, ab. Der Unbekannte jedoch hatte sich, angelehnt an das Motto des Kasinos, für ein weißes Hemd, eine Weste und einen eleganten schwarzen Gehrock mit breiten Ärmelumschlägen, breitem Revers und Zierknöpfen entschieden. Seinen weißen Schal hatte er zwei Mal um seinen Hals geschlungen und vorne zusammengebunden. Er wirkte, als käme er aus dem Zeitalter, in dem Königin Viktoria in Großbritannien regierte, wenn auch eine Spur moderner. Ob er für Jacob arbeitete? Vielleicht organisierte er Ausschweifungen, wie Val sie eben kurz beobachtet hatte.
    Offensichtlich erwartete er eine Antwort von ihr, denn er gab ihr Zeit, um sich zu sammeln. Aber ihr Atem beruhigte sich nicht und ihre Nackenhaare sträubten sich immer noch, doch nicht mehr vor Schreck, sondern weil er so dicht vor ihr war.
    Da sie verwirrt schwieg, neigte er sich vor und fragte: »Oder besitzen Sie Zauberkräfte und können durch Wände schauen?«
    Machte er sich etwa lustig über sie? Versuchte er, sie aus der Reserve zu locken? Sie öffnete ihren Mund, um etwas total Schlagfertiges zu erwidern, aber ihr blieb die Spucke weg und es kam nur ein Krächzen heraus.
    »Vielleicht hoffen Sie auch, dass Ihre Kollegin heraustritt und Sie ein weiteres Mal sehen können, was eigentlich nur für Mitglieder bestimmt ist?« Sein Ton war frivol. Er blinzelte. Die Lachfältchen in seinen Augenwinkeln wurden tiefer.
    Vielleicht war er doch ein Gast und hatte sich gerade beim Kasinobesitzer über sie beschwert? Er war aus dem Gang, in dem Jacobs Büro lag, gekommen. »Es tut mir leid, dass … Ich wollte nicht … Es ist einfach passiert«, stammelte sie verlegen und verärgert darüber, dass er sie so sehr verunsicherte. Seinem Grinsen nach zu urteilen, genoss er es auch noch.
    »Keinen Vorsatz zu haben, macht es nicht besser.« Seine Stimme klang hart, aber nicht bedrohlich. Er schritt an ihr vorbei. »Sie hätten sich wegdrehen können. Stattdessen haben Sie intensiver hingeschaut und unsere Privatsphäre verletzt.«
    Da sie annahm, er würde sie brüsk zurücklassen und ins Separee gehen, blieb sie einfach stehen. Doch er verließ sie nicht, sondern umkreiste sie, als wollte er sie von allen Seiten begutachten. Vielleicht tat er das sogar.
    »Ich habe nur zufällig …«
    Nonchalant fiel er ihr von hinten ins Wort: »Ich glaube nicht an Zufälle.«
    Seine Blicke brannten heiß auf ihrer Kehrseite. »Ich habe wirklich nicht absichtlich …«
    »Sondern an Schicksal«, fuhr er leiser und sanfter fort.
    Sein Atem kitzelte ihren Nacken. Sie spürte, dass er ganz nah war. Fast meinte sie, seine Hände an ihren Hüften zu spüren, aber sie musste sich geirrt haben oder seine Berührung war so sachte, dass sie einem Windhauch glich.
    Er schlenderte um sie herum. »Alles im Leben hat einen Sinn.«
    Was hatte er gemeint? Dass das Universum sie zusammengeführt hatte? Val fand diesen Gedanken kitschig und dennoch konnte sie nicht leugnen, dass dieser Mann sie anzog, wie keiner zuvor. Lag es an seinem selbstbewussten Auftreten? Seiner eleganten Körperhaltung, der Annäherung, die auf einer Ebene stattfand, die zumindest für Val nicht greifbar war? Obwohl er

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