Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)
sich. Gier und Furcht wechselten sich so schnell ab, dass ihr schwindelig wurde, aber sie war bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. Der fremde Dandy sollte nicht glauben, es mit einer schwachen Person zu tun zu haben. Sie mochte verwirrt sein, überrumpelt, verunsichert und überwältigt, weil ihre geheimen Fantasien so plötzlich real werden könnten, all das, ja, aber sie war weder zartbesaitet, noch drohte sie in Ohnmacht zu fallen, nur weil es um Sex ging.
»Mein Name ist Rhys Snowden.« Galant deutete er eine Verbeugung an. »Ich habe das Separee dauerhaft für meine Freunde und mich angemietet.«
Ein Riss tat sich zwischen ihnen auf. Sie brauchte gar nicht länger darüber nachzudenken, ob sie sein Angebot annehmen sollte oder nicht. Innerlich seufzte sie enttäuscht, was ihr bewusst machte, dass sie sein Angebot nur zu gern angenommen hätte. »Das Personal darf sich nicht mit den Gästen einlassen.«
»Wie schön, Sie denken über meinen Vorschlag nach.« Er grinste. Selbstgefällig strich er über seinen Schal.
Die Hitze in ihrem Schoß schien in ihre Wangen zu steigen, doch zwischen ihren Schenkeln wurde es nicht kühler. Allein durch seine direkten Worte stand ihr Körper in Flammen.
»Jacob Bilbray ist mein langjähriger Freund. Ich werde mit ihm reden.« Er sagte das, als hätte er laut und deutlich ihr Ja gehört. Vielleicht hatte er das sogar, schließlich konnte er sie lesen wie ein Buch.
Dennoch ging ihr das zu schnell. Und gleichzeitig nicht schnell genug. Was würde Rhys ihrem Chef sagen? Würde er lediglich andeuten, sich hin und wieder mit ihr treffen zu wollen, weil sie ihm gefiel? Oder sprach er mit ihm Klartext, wie er es bei ihr auch tat? Verlegen schaute sie an sich hinab. In ihrer viktorianischen Kleidung sahen Rhys und sie aus, als kämen sie aus einer Parallelwelt. Vielleicht konnte es so funktionieren? Wenn sie sich vorstellte, eine andere, selbstbewusstere Valentine zu sein.
Er griff ihr Kinn so zärtlich, dass sie kaum glauben mochte, er könnte ihr lustvolle Schmerzen zufügen, und zwang sie, ihn anzusehen. »Lassen Sie mich Ihnen helfen, Ihre devote Neigung zu erforschen. Ich weiß, dass Sie sich von mir angezogen fühlen.« Missgestimmt, weil sie für ihn aus Glas zu bestehen schien, kräuselte sie ihre Nase, was Rhys dazu veranlasste, ihr einen Stupser zu versetzen. »Auch ich war vom ersten Moment an fasziniert von Ihnen.«
Das war für Val kaum zu glauben. Sicherlich konnte ein attraktiver, selbstsicherer und vermutlich auch reicher Mann wie er an jeder Hand fünf Frauen haben, die ihm alle erotischen Wünsche von den Augen ablasen. »Warum wollen Sie sich mit jemandem abgeben, der keine Erfahrungen in derlei Dingen hat? Ich würde mehr falsch als richtig machen.«
»Genau aus diesem Grund.« Er zwinkerte, neigte sich vor und sagte mir düsterer Stimme: »Wozu gibt es Bestrafungen? Sie werden schnell lernen, das versichere ich Ihnen. Dafür werde ich sorgen. Ich besitze die Kenntnis, die Geduld und kenne alle Techniken, um Sie auf die Knie zu zwingen, Sie dazu zu bringen, mir ihren Hintern entgegenzustrecken, den Kopf in den Nacken zu legen, Ihren Mund zu öffnen und demütig darauf zu warten, dass ich eine Ihrer drei Öffnungen mit meinem Schwanz füllen werde.«
Entrüstet über seine obszöne Ankündigung und den neuen Erregungsschub, den sie in ihr hervorrief, schnappte Val nach Luft. Ihr fiel das Schlucken schwer. Ihr Hals war wie zugeschnürt und sie wünschte sich, einen Ersatzslip dabei zu haben, denn ihrer war nass.
»Zurück zu Ihrer Frage.« Offensichtlich amüsierte er sich darüber, dass seine Worte sie erschütterten, denn seine Mundwinkel zuckten, als er seinen Oberkörper wieder aufrichtete. »Ich finde Sie äußerst anziehend und es übt auf mich einen besonderen Reiz aus, Sie auf die dunkle Seite der Erotik zu führen. Ihre Empfindungen werden viel frischer und natürlicher sein als die meiner vorangegangenen Gespielinnen. Sie sind ja sozusagen eine Jungfrau, was Dominanz und Unterwerfungsspiele angeht.«
Die erfahrenen Subs langweilten ihn also. Val war nur eine Abwechslung, ein Zeitvertreib, das tat weh. Aber was hatte sie denn erwartet? Dass er ihr eine Liebeserklärung machte? Sie kam sich närrisch vor. Er war nur ehrlich gewesen, doch ihr machte diese Kränkung bewusst, dass sie unter anderen Umständen mehr für Rhys Snowden empfinden könnte. Aber der sinnlosen Illusion, es könnte mehr zwischen ihnen sein als Sex, durfte sie sich erst gar
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