Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)
war?
Plötzlich fiel ihm eine weitere Möglichkeit und eine Erklärung für ihr Schwindelgefühl ein. War der freundliche Mistkerl ihr Freund? War sie schwanger von ihm?
Als sich Rhys auf Jacobs Bürostuhl fallen ließ, keuchte nicht nur die Auflage, sondern auch er. Sollte Val ein Kind unter dem Herzen tragen, wäre es nicht nur unverantwortlich, sie weiter in die Welt von BDSM einzuführen, sondern auch völlig inakzeptabel. Rhys hatte wenige Tabus, aber auch er besaß moralische Schranken.
Seine Erektion verschwand binnen Sekunden. Er würde die Wahrheit herausfinden, auf seine eigene spezielle Art und Weise.
8
Vor Aufregung musste Valentine immer öfter zur Toilette, je weiter der Abend voranschritt. Es war ihr peinlich, ständig Kollegen zu bitten, ihren Spieltisch für sie zu übernehmen, während sie schon wieder austrat. Diesmal hatte ausgerechnet Rick sie vertreten. An sich war das nicht weiter schlimm. Wenigstens lächelte er die ganze Zeit. Die anderen Croupiers verdrehten eher die Augen, wenn Val sie fragte. Aber er starrte sie immer an, als wollte er sie mit seinem Blick ausziehen. Vielleicht tat sie ihm auch Unrecht und ihm brannte lediglich etwas auf der Zunge, das er nicht auszusprechen wagte. An sich war er ja ein netter Kerl. Offen, stets gut gelaunt und auf eine jungenhafte Art hübsch. Weibliche Teenager himmelten ihn bestimmt an. Für eine erwachsene Frau jedoch war er zu schüchtern, um attraktiv zu wirken.
Val beeilte sich, an ihren Platz zurückzukehren. Dort stellte sie fest, dass im Moment keiner der Kasinobesucher Baccara spielen wollte, und stieß erleichtert die Luft aus.
»Du hättest dir ruhig Zeit lassen können.« Wie eine Schildkröte zog Rick den Kopf zwischen seinen Schultern ein. »Linda sagt immer: Auf dem stillen Örtchen dauert es so lange, wie es eben dauert. Färbt sie sich eigentlich die Haare oder ist sie eine Naturblondine?«
Innerlich seufzte Valentine. Immer, wenn er nicht wusste, wie er ein Gespräch beginnen sollte, oder wenn er versuchte, sie aufzuhalten, redete er über ihre Kollegin, weil er wusste, dass Val sich mit ihr angefreundet hatte. Seine Absicht war leicht zu durchschauen. Auch jetzt machte er nicht etwa Platz für sie, sondern blieb hinter dem Tisch stehen. »Sie ist blond und hellt zusätzlich mit weißblonden Strähnen auf.«
Als ob einen Mann so etwas interessiert, dachte sie gerade, als sie Rhys unter den Gästen entdeckte. Sie fühlte sich, als träfe sie der Blitz! Snowden war schließlich der Grund für ihre häufigen Toilettengänge. Sie hatte erwartet, ihn erst um Mitternacht zu sehen. Nun stand er auf der gegenüberliegenden Seite des Raum und schaute sie so intensiv an, dass wie auf Kommando ihr Schoß zu prickeln anfing.
In seiner Haltung lag etwas Lauerndes. Er strahlte Gefahr aus, obwohl er nichts weiter tat, als sie mit diesem stechenden Blick und zusammengepressten Lippen anzusehen. Lässig, die Hände in die Hosentaschen seiner anthrazitfarbenen Stoffhose gesteckt, lehnte er gegen die Wand hinter dem Sic Bo. Doch Val nahm wahr, dass seine Kiefer mahlten und er die Coolness nur vortäuschte. Es hätte sie nicht gewundert, wenn er heimlich eine Faust in der Tasche machte. Als ein Kellner ihn ansprach, rührte er sich nicht. Er war angespannt wie ein Raubtier, das auf seine Beute lauert.
Hatte sie etwas falsch gemacht? War er heiß auf sie und konnte nicht abwarten, dass sie sich ihm ein zweites Mal unterwarf? War sein merkwürdiges Verhalten ein Zeichen für seine unbändige Gier nach ihr? Dieser finstere Blick war durchaus sexy. An diesem Abend trug er kein nostalgisches Outfit, sondern einen dunklen Anzug und darunter ein weißes Hemd, dessen oberste Knöpfe offen standen.
Ohne zu blinzeln schaute er Rick an. Er musterte ihn von der Stachelfrisur, die Mütter ihren Jungs im Kindergarten verpassten, damit sie wie kleine Rocker aussahen, bis zum Schritt, denn seine Beine verschwanden hinter dem Baccaratisch. War Rhys etwa eifersüchtig, weil sie sich mit einem Kollegen unterhielt? Stellte er sich, nur um sich besser zu fühlen, gerade vor, dass der Blondschopf einen kleinen Schwanz in der Hose hatte?
Irgendwie süß, dachte Valentine schmunzelnd, doch das Grinsen verging ihr, als Rhys sich wieder auf sie konzentrierte. Das gefährliche Funkeln in seinen Augen ließ erahnen, dass er nichts lieber wollte, als sie vor allen Besuchern, besonders vor Rick, übers Knie zu legen und ihr den Hintern zu versohlen.
Bei der Vorstellung
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